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*. Jahrgang. fkn 15. Juni 1849. 24. Stück.<br />

Mtihttlt* Orig«: J. Hop er üb. d; Blüthenstand einiger Ranunculaceen. — Bjlt.S Habenborst Deutschlands Kryptogamen-<br />

Flora, gegen Dr. Mülle r's Heeension v. Dr. [ti igs oh n u. L. Rabenhorst. — Ennemoser der Geist d. Menschen<br />

in d. Natur. — Samml.: Rabenhorst Bacillarien Sachsens. 2. — Gel. Ges. : Bot. Ges. %. Edinburg.<br />

— 433 — 43 i<br />

Ueber den Blülhenstand einiger Ranun-<br />

culaceen.<br />

Von Joh. Roeper, Prof. in Rostock.<br />

(B e seh htss.)<br />

Dass selbst beim ausgebildetsten Anemonen-<br />

Invohicrum die einzelnen Blätter nicht vollkommen<br />

gleich gross, auch nicht immer vollkommen gleich<br />

hoch gestellt sind, habe ich schon früher herv<strong>org</strong>ehoben,<br />

und auch darauf aufmerksam gemacht,<br />

dass, wenn eine Seitenblume der Mittelblume sich<br />

zugesellt, erstere der Achsel des äiissersten oder<br />

untersten , und zugleich grössten Hüllblattes ent-<br />

spriesst. Eine zweite Nebenblnme , die dritte des<br />

Gesammtblüthenstandes, entspringt der Achsel des<br />

zweiten, schon etwas kleineren Hüllblattes, die<br />

dritte endlich dem höchsten oder innersten und zu-<br />

gleich kleinsten Blatte der Blumenhülle. Da die<br />

Nebenblumen alle ohne Ausnahme später aufblühen<br />

als die Mittelblume, so findet zwar im Allgemeinen<br />

diejenige Blumen- Entfaltung Statt, die man die<br />

centrifugale nennt, jedoch mit der nicht selten vorkommenden<br />

Abweichung, dass die Seitenblnmen<br />

nicht in absteigender, sondern in aufsteigender Rei-<br />

henfolge sich entfalten. Bei manchen Pflanzen, an<br />

denen wir Sehnliches wahrnehmen, darf man viel-<br />

leicht den Grund solcher Unordnung (s. v. v.) darin<br />

suchen, dass die der Endblume zunächst befindlichen<br />

Blumen durch die zu grosse Nähe der Endblume<br />

, welche den Nahrungssaft auf dem gerade-<br />

sten Wege bezieht, leiden, und somit hinter den<br />

zunächst nach unten folgenden zurückbleiben (P/u-<br />

ladelphus coronarius , Adoxa MoschateUina'); bei<br />

den Ranunkeln und Anemonen mochte ich jedoch<br />

den störenden Einfluss der Mittelblume schon deshalb<br />

nicht so hoch anschlagen, weil die Blumenstiele<br />

sehr lang zu sein pflegen, und die Blumen<br />

folglich — anscheinend wenigstens — weiter aus-<br />

einander gerückt sind.<br />

Interessant ist mir ein spitzbergen'sches Exem-<br />

plar des Ranunculus sulphureus Solander meiner<br />

Sammlung, das ich der Güte meines theuren J.<br />

Vahl verdanke, und welches, ungefähr auf hal-<br />

ber Höhe seines übrigens blattlosen Stängels, drei,<br />

einander ziemlich genäherte, von unten nach oben<br />

an Grösse abnehmende Blätter trägt , die nur noch<br />

näher zusammengerückt zu werden brauchten, um<br />

eine förmliche Anemonen- Blüthenhülle Caus der<br />

Gruppe der hortensis) darzustellen. Noch lehrrei-<br />

cher erscheint mir aber ein (wahrscheinlich cultivirtes)<br />

Exemplar des Syndesmon thalictroides , im<br />

L a in a r c k'schen Herbarium, dessen Blumenhülle<br />

sich aufgelöst hat, d. h. dessen drei Hüllblätter statt<br />

einen Kreis zu bilden, auf verschiedener Höhe ste-<br />

hen , und durch ungefähr 9nnd2/ä Linien lange<br />

Internodien von einander getrennt sind.*) Das un-<br />

terste dieser Blätter besteht aus einem äusserst kur-<br />

zen, scheidenartigen Blattstiele, der sich in 3 zoll-<br />

lange Blattstielchen spaltet, deren jedes ein drei-<br />

lappiges Blättchen trägt; das zweite, dessen Blatt-<br />

stiel noch mehr verkümmert ist, besteht gleichfalls<br />

aus 3 dreilappigen nur etwas kürzer gestielten Blättchen;<br />

das dritte endlich ist auf ein einziges, noch<br />

dazu fast sitzendes, aber auch noch gelapptes Blättchen<br />

reducirt, und vom mittleren nur durch ein<br />

%y2 Linien langes Internodium getrennt. Die Mittelblume<br />

(Endblume), durch einen 9'" langen Stiel<br />

über die Einfügung des letzten Blattes sich erhe-<br />

bend, ist von allen die grösste, besitzt einen<br />

7- blättrigen Kelch und hat zuerst geblüht, ans der<br />

Achsel des obersten Hüllblattes erhebt sich ein 13'"<br />

») In Folge der so eben beschriebenen IHissbildung<br />

sieht dieses Exemplar des SynJesmon IfiaUctro'irles dein<br />

Isopyrum tlmliclro'itles ziemlich ähnlich.<br />

2 t

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