Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site
Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site
Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Beilage zur botanischen <strong>Zeitung</strong> 8<br />
.<br />
Ä. Jahrgang. Den 13. April 1849. 15. stuck.<br />
- 2S9 — — 290<br />
Zellen -Zone. Die Gefässe sind fast alle punktirte ;<br />
die Treppen und die Netzgefässe , welche in dem<br />
Stengel vorherrschen, sind nur sparsam vorhanden.<br />
Die mehr oder weniger zwiehelartige Auftreibung,<br />
von welcher diese Wurzeln ausgehen , ist weiter<br />
nichts, als eine unregelmässige Vereinigung von<br />
verschiedeneu Holzbündeln, durch eine grosse Masse<br />
lockeren Zellgewebes mit vielem Stärkemehl ver-<br />
bunden. Hei Orobanche major und cr.ueri.ta ist die-<br />
ser bulböseTheil deshalb sehr bemerkenswerth, weil<br />
man an ihm sehr schön die gewöhnlich einzige aber<br />
voluminöse Wurzel beobachten kann, die sich bis<br />
in sein Inneres verlor. Am Insertionspunkte zeigt<br />
diese Wurzel einen Wulst, welcher dadurch ent-<br />
standen ist, dass sich aus dem Zellgewebe des Pa-<br />
ra<strong>site</strong>n eine vollständige Rinde gebildet hatte. Die<br />
Holzstrahlen dagegen durchdringen dieses Gewebe,<br />
und man findet sie in einem Umfange von mehren<br />
Millimetern, manchmal 1 Centimeters. Sie theilen<br />
sich hier wiederholt und bilden ein sehr verworrenes<br />
Geflecht, dessen sämmtliche Verästelungen<br />
durch das Zellgewehe der Orobanche umgeben<br />
sind. Ihre letzten Theilungeu lösen sich in ßündel-<br />
chen von kleinen punktirten Gefässen auf, welche<br />
kaum von Holzfasern begleitet werden. Die Frage<br />
über die Communication dieser Gefässe und derjenigen,<br />
welche der Orobanche angehören, ist schwer<br />
zu lösen. Indem man so weit als möglich die Gefässe<br />
der Mutterpflanze verfolgt, sieht man oft andere<br />
Gefässbündel, welche ihr bestimmt fremd sind, jene<br />
unter allen Winkeln durchschneiden und sich selbst<br />
mit ihnen verwickeln. Ein ander Mal, und das<br />
scheint der häufigste Fall zu sein, verlieren sich<br />
die letzten Verästelungen der Mutterwnrzel in der<br />
Mitte eines eigenthiimlicheii rein zelligen Gewebes,<br />
das sich durch die Abwesenheit oder die geringe<br />
Menge von Stärke von dem äusserst stärkehaltigen<br />
Gewebe des grösseren Theiles des Bulbus auszeichnet.<br />
Dem Verf. scheint die Communication zwi-<br />
schen Mutterpflanzen und Para<strong>site</strong>n auf einfacher<br />
Endosmose zu beruhen.<br />
Das Stärkmehl ist reichlich vorhanden. Unter<br />
dieser Form scheint sich der Nahrungsstoff zu <strong>org</strong>anisiren<br />
und iu allen Theilen anzusammeln, wel-<br />
che sich umbilden, bei welcher Umbildung das<br />
Stärkemehl vollständig resorbirt wird, indem es<br />
sich beständig mit Sauerstoff verbindet. Dieser Re-<br />
sorbtionsprocess fällt stets in die Periode , wo die<br />
Orobanche einen überirdischen Stengel bildet.<br />
Fortsetzung der Abhandlung ron Desmazie'res<br />
über neu entdeckte Kryptogamen Frank-<br />
reichs: Sphaeria contecta Desm. , lugubris Roh.,<br />
modesta Desm., ceuthosporoides Berk.; Dothidea<br />
Prosta Desm., circumvagu ej., Iridis ej., macu-<br />
laeformis ej., millepunctata ej.; Robergea (n. gen.)<br />
unica ; Libertella Üquiseti ej. ; Hysteriuni culnü-<br />
yeniim Fr.., curicinnm Rob., Rubi Pers. ; Phacidium<br />
commodum Rob., litigiosum ej., dicergens ej.;<br />
tiporonema (u. gen.) phucidioides; Stictis exigua<br />
ej.; Peziza labiata Rob., dimimita ej. , horridula<br />
Desm., inisella Rob., jucundissima Desm palustris<br />
Rob., humilis Desm., tuteo - virescens Rob.;<br />
Slorchella Bohemica Krombh.; Ducryomyces Lythri<br />
Desm.; Tremella exigua ej.; Parmelia Bouteillei ej.<br />
{Fortsetzung folgt.;<br />
Pritzel, G. A., thesaurus literaturae botanicae<br />
omnium gentium, inde a rerum botanicaruni ini-<br />
tiis ad nostra usque tempora, quiudecim millia<br />
opera recensens. Dips. F. A. ßrockhaus. Fase.<br />
I, II, III, 1847; IV, 1848. in 4.<br />
Indem ich das Inhaltsverzeichniss des vorigen<br />
Jahrganges dieser <strong>Zeitung</strong> durchlaufe, bemerke ich,<br />
dass genanntes Werk, das mir zu dem wichtigsten<br />
der letzten Jahre zu gehören scheint, noch nicht<br />
darin angezeigt ward. Sei der Grund davon viel-<br />
leicht die schnelle Folge der ersten Hefte, die eine<br />
baldige Beendigung des Werkes in Aussicht stell-<br />
ten, oder was es sonst sein mag, so scheint es hohe<br />
Zeit , das Versäumniss nachzuholen ; denn Verfas-<br />
ser wie Verleger sind wohl berechtigt zu der Erwartung,<br />
dass man ihr mühevolles und kostspieli-<br />
ges Unternehmen auch öffentlich gebührend anerkenne.<br />
Haller's bibliotheca botanica, abgesehen von<br />
ihrem jetzt sieben und siehenzigjährigen Alter, ist<br />
ein stnpender Schatz literarischer Nachrichten, aber<br />
ein bibliographisches Werk ist es nicht; dazu fehlt<br />
ihm Correctheit des Druckes, Zuverlässigkeit der<br />
Angaben, Annäherung an eine freilich nie ganz zu<br />
15