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237<br />

aus phytogeographischen Gründen hier ausdrücklich<br />

erkläre.<br />

2. Bartramiaceae- Diese ganze Trums ist<br />

in sicli selbst so rein abgegliedert, dass darüber<br />

nicht viel zu sagen ist. Sie enthält die Gattungen<br />

Conostomum , Bartramia, Oreas und Catosco-<br />

pium. Dass die letzten beiden Gattungen bestimmt<br />

hierher gehören, beweist das Zellennetz der Bartramia<br />

yracilis. Auch ist schon ihr ganzer Habi-<br />

tus bartrauiien artig. Die Bridel'sche Gattung Plagiopus<br />

habe ich in des Autors Herbar nur ohne<br />

Frucht gesehen, die in der Bridel'schen Abbildung<br />

ganz einer Bartramia ähnlich siebt. Das Moos<br />

selbst gehört seinem Blattnetze nach hierher, und<br />

ist entweder ein eigenes gutes Genus , oder ist zu<br />

Bartramia zu bringen. Darüber kann iudess nur<br />

eine genaue Untersuchung der Frucht entscheiden<br />

und ist sehr zu wünschen , dass dieselbe bald wieder<br />

aufgefunden werden möge.<br />

Conostomum habe icli als Gattung wieder hergestellt,<br />

da der Peristombau doch zu sehr von dem<br />

der Bartramia abweicht. Sie ist nur von ihren<br />

zwei alten Swartz'schen Arten gebildet.<br />

Bartramia dagegen ist eine weitläuftige Gat-<br />

tung, von der ich 62 Arten beschrieben habe.<br />

Darunter sind 5 von mir geschiedene, im Ganzen<br />

11 hier zuerst beschrieben. Sie zerfallen nach<br />

ihrer Kamification, Blattform und Blattnetz in 5<br />

sehr natürliche Sectionen : 1. Philonotis. Diese<br />

alte Gattung Bridel's ist morphologisch nie von<br />

Bartramia zu trennen. Da wir aber überall nur<br />

morphologische, d. h. typisch verschiedene Gattungen<br />

aufzustellen haben, so werden auch die übrigen<br />

Sectionen, die ich gegliedert, nie zu selbst-<br />

ständigen Gattungen erhoben werden können. Des-<br />

halb hab' ich auch Philonotula Br. Europ. einzie-<br />

hen müssen, da diese selbst von Philonotis nur in<br />

der Grösse der Arten abweicht. 25 Arten hierher.<br />

— 2. Plicatella mit 8 Arten zeichnet sich von der<br />

vorigen und den übrigen Sectionen durch das hyp-<br />

numartige Ansehen, so wie auch durch das Blattnetz<br />

aus, dessen Zellen am Rande der Blatt -Basis<br />

grösser sind. Durch dies Alles ist sie für Bartramia<br />

ohugefähr das, was Vlota für die Gattung<br />

Orthotrichum ist. B. arcuata ist der Typus dieser<br />

Section. — 3. Vaginella mit 11 Arten besitzt einen<br />

dichotomisch getheilten Stengel und Blätter, welche<br />

scheidig die Achse umfassen. Typus ist B. ithy-<br />

phylla oder Halleriana. — 4. Eubartramia mit<br />

16 Arten, dichotomisch getheiltem Stengel und ohne<br />

Blattscheiden , wodurch sie von der vorigen Section<br />

sehr abweichen. Typus: B. pomiformis , stricta<br />

— 23S —<br />

pliocarpa und das Bridel'sche Cryptopodium.<br />

Wenn wir die stegokarpischen Gattungen auf Mütze<br />

und Peristom gründen, so ist bei jeder Art zu prü-<br />

fen, ob beide Organe typisch zu denen einer Gat-<br />

tung gehören. Der Typus der Gattung wird als<br />

bestimmt erkannt vorausgesetzt. Hier z. B. bei<br />

Bartramia ist das innere Peristom auf das von<br />

Bryum zurück zu führen. Bei den meisten Bartramien<br />

entspricht es der Peristomsection Acidodontiuin,<br />

wo die Zähne des inneren Peristomes oben<br />

sich trennen und nach zwei entgegengesetzten Sei-<br />

ten hin sich neigen. Bei Cryptopodium entspricht<br />

es völlig den übrigen Bryum- Abteilungen , wo<br />

die Zähne zusammen bleiben und noch Zwischen -<br />

Linien auftreten. Darum nennen auch Hooker<br />

und Schwägrichen das Moos ganz richtig Bryum<br />

Bartramia. Hier ist die Conibination ganz natürlich<br />

aufgefasst. Ist aber Acidodontium nie von<br />

Bryum zu trennen, so darf es aus gleichen Gründen<br />

auch nicht mit Cryptopodium bei Bartramia<br />

geschehen. Das Crypt. Mooheri Hmp. steht in gar<br />

keiner Beziehung zu Cr. Bartramia; es hat ein<br />

einfaches lineares Peristom, und dies hat den Typus<br />

des äusseren Bartramien- Peristomes. Ueber<br />

die nacktmündigen Arten habe ich schon in den vo-<br />

rigen Relationen gesprochen; deshalb übergehe ich<br />

die Vertheidiguug der Verschmelzung von Glypho-<br />

carpa mit Bartramia. — 5. Oreadella mit 1 Art,<br />

B. yracilis, sehr ausgezeichnet durch die lanzett-<br />

liche Blattforra und das sehr enge fast weisienar-<br />

tige Blattnetz, wodurch Oreas und Catoscopium sich<br />

an die Bartramien änschliessen. Beide Gattungen<br />

sind nicht vermehrt. Da aber ihr Blattnetz sich so<br />

sehr der B. gracilis nähert, so schien es mir un-<br />

natürlich, sie zu einer eigenen Subtribus Qreadeae<br />

zu erheben. Es folgt nun<br />

Trib. XIX. Pottioideae , eine der umfangreichsten<br />

Gruppen mit den interessantesten morpho-<br />

logischen Verhältnissen. Sie gliedern sich sehr<br />

natürlich in mehre Subtribus, welche nach dem<br />

Zellennetze geschieden werden, in 1. Calymperaceae<br />

und 2. Potliaceae, welche dieses Heft abhan-<br />

delt. Die erstem zeichnen sich durch das ausser-<br />

ordentlich helle grosszellige oft sehr durchlöcherte<br />

und starre Zellennetz der Blattbasis aus, -während<br />

die letzteren ein weiches, mehr Chlorophyll enthaltendes<br />

besitzen , übrigens sowohl auf den Oner-<br />

scheidewänden, wie auf der sphärischen Zellen-<br />

fläche gleich den Calymperaceen oft sehr durchlöcherte<br />

Membranen zeigen, wie es z.B. bei Burbula<br />

häutig vorkommt.<br />

1. Calymperaceae. Sie werden vertreten durch<br />

u.s.w. Zu dieser Abtheilung gehören auch fast die Gattungen Encalypta , Calymperes und Syrrho-<br />

sämmtliche Arten der Brown'schen Gattung Glypodon. — Die Encalyptaceen habe ich also als

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