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— 351<br />

Fiederblätter besitzt. Diess ist nun bei der vor-<br />

liegenden Art von der Fig. 7 eine Abbildung beigegeben<br />

ist, durchaus nicht der Fall, denn wenn<br />

auch das ganze Blatt, wie es scheint, nicht er-<br />

halten ist, so lässt sich doch aus dem letzten Fie-<br />

derblatte der linken Seite, das kleiner als alle übrigen<br />

Fiederblätter ist, entnehmen, dass dieses, wenn<br />

nicht zum letzten , doch sicher schon zum vorletzten<br />

Paare gehört , das ganze Blatt also nur 5 —<br />

höchstens 6 Paare von Fiederu gehabt habe. Allerdings<br />

ist die Form dir Fiederblätter in beiden Arten<br />

ziemlich ähnlich, ja die Nervatur und der Band<br />

fast ganz gleich zu nennen , allein während die<br />

Fiederblätter bei Juylans falcifolia sichelförmig<br />

gebogen und sitzend erscheinen, sind sie hier gerade,<br />

länglich -lanzettförmig und mit einem deutlichen<br />

Slielchen versehen. Diese beiden Blaltformen kön-<br />

nen daher unmöglich einer und derselben Art angehört<br />

haben, und da diese letztere bisher noch<br />

nicht bekannt ist, bezeichne ich sie mit dem Speciesnamen<br />

Juglans pristina und gebe folgende<br />

Diagnose:<br />

Juglans pristina Ung. Fig. 7.<br />

J. foliis sub-5-jugis, foliis oblongis lanecolatis<br />

acuminatis, basl inaequalibus subsessilibus 2 — 3 pol-<br />

licaribus integerrimis, nervo primario distiueto, re-<br />

liquis obsoletis.<br />

In schisto margaceo ad Oeningen.<br />

VI.<br />

Rhus oeningensis Ung.<br />

Fig. 8.<br />

Auch dieses zusammengesetzte Blatt stammt<br />

von Oeningen und ist, so weit ich durch Alex.<br />

Braun und durch eigene Anschauung die Oeninger<br />

Flora kennen gelernt habe, bisher noch unbekannt.<br />

Alex. Braun spricht in seiner Abhandlung über<br />

die Terliärllora von Oeningen unter No. 43 der Auf-<br />

zählung der fossilen Pflanzen zwar von einer fraglichen<br />

Rhusavt, wovon ein Exemplar in der Lavat<br />

ersehen Sammlung in Ziirch vorhanden ist, an<br />

welchem 3 Fiederblätter auf der einen Seite einer<br />

Racbis enthalten sind, äussert sich aber später,<br />

ich weiss nimmer wo, dass diese fragliche Art doch<br />

nichts anderes als ein Zweig von Ulmus parvifolia<br />

sei , ein Fall, der nicht selten an derselben Art<br />

auch in Parschlug vorkommt.<br />

So sehr man ohne Einsicht in das Originalexemplar<br />

der La vater'schen Sammlung auch zur<br />

Vermuthung kommen konnte, Alex. Braun habe<br />

die hier v<strong>org</strong>eführte Art vor sich gehabt, so niuss<br />

man andererseits wieder von dieser Meinung abgehen<br />

, da ein solches Blatt, wie das vorliegende,<br />

wohl in keinem Falle Gelegenheit zur Verwechs-<br />

— 352<br />

lung mit I/J»iMsblättern, die noch auf ihrem Zweige<br />

sitzen , geben kann.<br />

Wir haben es hier ohne Zweifel mit einem<br />

Fiederblatte zu thuii, dessen einzelne Blättchen freilich<br />

grösstentheils schon von dem gemeinsamen<br />

Blattstiele abgefallen sind , der aber nach seiner<br />

Länge auf 5 — 6 Paare schliessen lässt. Die Fiederblättchen<br />

sind hier deutlich sitzend, ja mau<br />

möchte glauben, an dem Blattstiele herablaufend<br />

oder mit dem blattartigen Bande desselben ver-<br />

schmolzen, wenn nicht die Einschnürung, die bei<br />

jeder Gelenkbildung nothwendig ist, dagegen<br />

spräche.<br />

Die Form der Blättclien ist länglich -lanzettför-<br />

mig, fast stumpf, der Band ungezähnt. Ausser<br />

dem deutlichen Mittelnerven gewahrt man noch ein-<br />

fache Fiedernerven.<br />

Vergleicht man diese Blattform mit Blättern le-<br />

bender Pflanzen, so finden sich in der Classe der<br />

Terebinthineen sicherlich die nächsten Formen. Die<br />

Gattungen Pistacia, Rhus u. s. w. stehen diessfalls<br />

näher als alle übrigen Gattungen.<br />

Unter den mir zu Gebote stehenden Vergleichuugen<br />

ist eine noch unbestimmte Rhusart aus Alabama<br />

mit der fossilen Pflanze ohne weiteres zu-<br />

nächst verwandt, daher ich nicht anstehe, dieselbe<br />

unter jene Gattung zu bringen.<br />

Ritus oeningensis Ung. Fig. 8.<br />

B. foliis impari-pinnatis 5— 6-jugis, petiolis<br />

alatis, in I icilis lauceolatis obtusiusculis sessilibus<br />

integerrimis sescjuipollicaribus, nervo primario va-<br />

lido, nervis seeundariis simplieibus pinnato.<br />

In schisto margaceo ad Oeningen.<br />

VII.<br />

Rhus ambigua Ung.<br />

Fig. 9.<br />

Ein mir noch sehr räthselhaftes Petrefact bleibt<br />

das Fig. 9 abgebildete. Zuerst möchte wohl die<br />

Frage entstehen , ob dasselbe einem Zweige mit<br />

foliis oppositis oder einem Blatte angehöre. Die<br />

Entscheidung für den einen oder für den anderen<br />

Fall wird dadurch schwierig, weil man es hier<br />

offenbar mit einem jungen , noch nicht vollkommen<br />

ausgebildeten Pflanzentheile zu tlmn hat. Indess<br />

spricht der Endtheil, der keineswegs einem jungen<br />

Triebe ähnlich sieht , so wie der Umstand , dass<br />

man bisher ausser einigen Wasserpflanzen noch<br />

keine einzige krautartige Pflanze in dieser so wie<br />

in ähnlichen Localitäten entdeckte, dafür, dass der<br />

vorliegende Pflanzenabdruck ein Blatt, und zwar<br />

ein gefiedertes sei. Dasselbe gehört nun seiner Form<br />

nach zu den unpaarig gefiederten , da das End-<br />

blättchen , obgleich wie die beiden obersten Seitenblätter<br />

verletzt, dennoch deutlich genug bemerkbar

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