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festen Kern vergleichbar, uns oft eine willkommene<br />

Erquiekung waren, der Seale, mit seinen langen<br />

spitzen Dornen; der Siddere mit den kleinen wie-<br />

derhakigen Dornen, der fast der böseste von allen<br />

ist. Je weiter nach Süden, desto mehr verliert<br />

sich die Dornbildung und das Laub entwickelt sich<br />

in grösserer Fülle; dieselben Bäume, die im un-<br />

teren Nubien und Aegypten nur klein und schatten-<br />

los waren, wuchsen zu herrlichen prachtvollen<br />

Stämmen an, um die sich üppige Schlingpflanzen<br />

ranken, während an ihrem Fuss niedriges Gesträuch<br />

derselben Art ein dichtes dorniges Geflecht bildet.<br />

Erst im eigentlichen Sennaar, jenseits der Vereinigung<br />

des weissen und blauen Nils hatte die Vegetation<br />

recht eigentlich tropischen Character angenommen;<br />

da wo die Sommerregen der Ueberschwemmung<br />

des Nil auch zu Hülfe kamen, dort<br />

erst waren wir der riesenhaften Adansonia , der<br />

grossartig stattlichen Tamarinde, der herrlich<br />

schlanken Dileb- Palme, welche die Dattelpalme<br />

an Schönheit übertrifft, mit immer wachsendem<br />

Staunen und Bewunderung begegnet. Hier in Me-<br />

roe war die Vegetation schon kärglicher und dor-<br />

niger, doch ragten aus dem dichten Gewirr reichen<br />

und vielfach verschlungenen Unterholzes viele schöne<br />

kräftige Stämme empor, und au den lichteren Wald-<br />

stellen zeigte der Anbau eine üppige Fruchtbarkeit.<br />

—<br />

In einer Vorlesung iüber das Thal Tempe von<br />

Dr. v. Ecken bre c h e r wird zweier bei dem Dorfe<br />

Caria, dicht unter den Gipfeln des Olymp belegen,<br />

am Rande von Quellen stehender Schwarzpappeln<br />

Erwähnung geihan , von denen die eine am Grunde<br />

41)' und brnstboch 22' Umfang hat. In den Ebenen<br />

und an den Abhängen des Olymp bemerkte der<br />

Heiseude auch überall in grosser Menge Erdbeeren,<br />

welche er sonst nirgend in Griechenland und ebensowenig<br />

auf der kleinasiatischen Westküste gefun-<br />

den hatte. S — l.<br />

Gattungen einzelliger Algen, physiologisch und<br />

systematisch bearbeitet von Carl Nägeli. 4.<br />

VIII ih 139 S, mit 8 lithogr. Tafeln. Zürich 1849.<br />

Halb colorirt 3'/ 2 Thlr. ganz colorirt 4'/ 2 Tlilr.<br />

Erfreulich ist es nie, zu erfahren, wie ein<br />

Mann mit rüstiger Arbeit um ein Schattenbild sich<br />

müht; und wenn in Wissenschaften, die rein Sache<br />

der Speculation sind, ein solcher lrrthum nicht sel-<br />

ten weiter geführt hat, so ist doch in allen Natur-<br />

wissenschaften ein Bestreben der Art nur geeignet,<br />

durch unnützen Ballast die Erkenntniss des Geschaffenen<br />

zu hemmen und zu erschweren. Deider<br />

sehen wir unsern Verfasser, trotzdem, dass manche<br />

Bemerkung ihn als guten Beobachter manifestirt,<br />

auf einem Wege fortschreiten, auf dein ihn nicht<br />

der Wunsch zu leiten scheint, eine genaue Erkenntniss<br />

eines jeden Wesens in seiner eigentümlichen<br />

ßildungsweise und seiner Stellung zum Ganzen<br />

zu erreichen , sondern lediglich das Bestreben,<br />

für jede Kleinigkeit, für jeden einzelnen Debensv<strong>org</strong>ang<br />

besondere Formulare und Systeme zu<br />

erfinden. Wenn ein solches Systematisireu , geleitet<br />

von genauer Kenntniss des Gegenstandes und<br />

gegründet auf s<strong>org</strong>fältige Erforschung des Wesentlichen<br />

und Durchstehenden gleichwohl die Gefahr<br />

mitbringt, der Natur Gewalt auzuthun, so sehen<br />

wir den Vei f , dem leider ausser den chemischen<br />

Kenntnissen auch eine klare Anschauung und Ueber-<br />

sicht völlig abzugehen scheint, von einem lrrthum<br />

in den andern fallen, gegen den Satz, den er selbst<br />

erst pries, aufs gröblichste Verstössen, und seine<br />

Beobachtungen mit einem solchen Wust von Unklar-<br />

heit umgeben, dass ein Studium dazu gehört, nur<br />

zu entdecken, was er meine. — Schon in der frü-<br />

heren Schrift : Die neueren Algensusteme ., etc. sind<br />

dieselben Mängel und Verwirrungen, aber in weit<br />

geringerem Grade, und mit so reichen Beobachtun-<br />

gen untermischt, dass es der Mühe lohnt, sich<br />

durchzuarbeiten, und das Idiom des Verfassers zu<br />

studiren. Hier indess ist die Ausbeute eine so ge-<br />

ringe, dass der Verf. ernstlich daran denken muss,<br />

von solcher Bahn abzugehen, wenn er ferner<br />

wünscht, dass seine Schriften Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Das vorliegende Werk zerfällt in einen allgemeinen<br />

und einen speciellen systematischen Theil,<br />

von welchem letzteren indess noch ein, und wohl<br />

der grössere Theil zu erwarten steht. Der Verf.<br />

eröffnet den ersten Abschnitt:<br />

A. Begriffsbestimmung und Begrenzung der<br />

einzelligen Algen pag. 1 — 5. folgendermassen : Ein-<br />

zellige Algen sind solche, bei denen das Individuum<br />

eine einzige Zelle ist. Algen aber sind sol-<br />

che Pflanzen etc. (.folgt die Definition aus den neue-<br />

ren Algensystemen). Durch diesen Begriff sind<br />

die einzelligen Algen als Pflanzen churucterisirl,<br />

und derselbe genügt, um sie zu erkennen und —<br />

zu unterscheiden. — Es ist mit Definitionen immer<br />

eine eigne Sache, und hat Hef. bisher dieselben,<br />

wenn auch als ziemlich nutzlos, so doch als artige<br />

Kunststücke und Lustexempel angesehen. Nägeli<br />

hat nun aber die grosse Formel entwickelt, nach<br />

der selbst Ref. sich im Stande sieht, Definitionen<br />

zu fabriciren, z. B. Einbeinige Menschen sind sol-<br />

che, bei denen das Individuum ein einziges Bein<br />

hat. — Zweibeinige Menschen sind solche, u. s.w. —<br />

Dass diese Definitiousformel etwas nützt, und wirk-

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