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— 903<br />

form so natürlich zusammengehaltenen Phasken um<br />

kleinlicher Differenzen willen zersplittert, dagegen<br />

Aulacomnium, Arrhenopterum und selbst Rhizoyonium<br />

wieder mit AeuMnien amalgamirt; die sosehr<br />

charakteristischen Brachymenieu und Peromnien zu<br />

Bryen degradirt (deren Hauben nicht einmal immer<br />

bekannt sind); dann, hoffe ich, wird man sich von<br />

seihst mit der Zeit aus einem Irrtbume ermannen,<br />

in den man nur durch die Wucht des Gegenstandes<br />

sich versenken lassen konnte.<br />

Doch wir wollen die Miene nicht verziehen,<br />

die nun einmal Angesichts eines so verdienstlichen<br />

Werkes nicht anders, als freundlich sein sollte,<br />

und nochmals glauben wir dem Verfasser die Versicherung<br />

geben zu können, dass gerade wir zu<br />

den dankbarsten Anerkennern seiner Verdienste ge-<br />

hören. Wir würden uns auch recht wohl noch auf<br />

manche Spezialitäten einlassen können, in denen<br />

wir nicht stets der Müller 'sehen Meinung sind,<br />

— namentlich aber nicht gern ein System auf einzelnen<br />

Prinzipien bauen sehen, das doch stets nur<br />

das Resultat eines geübten Taktes sein kann, ohne<br />

uns einmal stets den handgreiflichen Nachweis des<br />

,, Warum" dafür zu schulden, — wenn wir nicht<br />

befürchteten, dem verdienstvollen Verfasser durch<br />

allerhand Ausstellungen den Genuss am '< eigenen<br />

Werke zu verkümmern , gleichwie es Einem unangenehm<br />

ist, wenn uns von unberufener Hand<br />

Federn von einem neuen Kleide gesäubert werden.<br />

Das sei fern von uns!-<br />

Ueberdies soll das Supplement ja selbstredend<br />

manches verbessern, was hier, vielleicht aus der<br />

Seele des Verfassers gerügt werden könnte. Seien<br />

ihm die Musen auch für die Bearbeitung des zweiten<br />

Theiles gewogen , dessen Durchführung ihm<br />

wahrlich viel Arbeit und Mühe in Aussicht stellt.<br />

Möge er die theilnahmsvolle Hand des Freundes,<br />

nicht für den Diktatorstab des Eigenwillens halten;<br />

eines Freundes, der lieber ein wenig wissenschaft-<br />

liche Geltung in die Schanze schlägt, ehe denn er<br />

dem wohlthuenden Bewusstsein des Autors, der<br />

Wissenschaft viel, sehr viel Gutes zugetragen zu<br />

haben , eine , wenn auch noch so leichte Wunde<br />

schlüge. Arminius Neodamensis.<br />

Familiarum naturalium regni vegetabilis Synopses<br />

monographicae etc. enrante M. J. Roemer.<br />

Fase. III. Rosiflorae. Vimariae. Landes-Industrie-<br />

Comptoir 1847. 8. VIII u. 249 S. Fase. IV. En-<br />

satae Pars prior. Vimariae 1847. VII u. 314 S.<br />

Der Fortgang dieses Werkes hat , wir können<br />

nieht sagen, ob in Folge der politischen Ereignisse<br />

oder durch die Theilnahmlosigkeit des botanischen<br />

- 904<br />

Publicums veranlasst, eine Stockung erlitten, da<br />

seit 1847 keine weitere Fortsetzung erschienen ist.<br />

In dem 3ten Hefte sind von den Rosaceen nur die<br />

Amygdaleen und Pomaceen abgehandelt, wie der<br />

Bearbeiter selbst eingesteht, eine sehr schwierige<br />

Arbeit, besonders da er auch auf die beschriebenen<br />

Varietäten oder Formen unserer Obstbäume Rücksicht<br />

genommen und deshalb auch noch im Anfange<br />

ein Verzeichniss der von ihm dazu benutzten<br />

Bücher gegeben hat. Der Verf. hat sich hier auf<br />

Spach's Arbeiten vornehmlich gestützt. Wir vermissen<br />

auch in dieser Abtheiliing sowohl die voll-<br />

ständige Benutzung der hierher bezüglichen Literatur<br />

z. ß. von Boissier diagn. pl. or. nov., Loudon's<br />

Arboretum Britannicum u. a., und bedauern,<br />

dass der Verf die Natur so wenig zu Rathe gezogen<br />

hat, wodurch er Gattungen aufstellte, die nicht<br />

haltbar sind, Arten anführte, welche unsicher und<br />

nur auf abweichende Beschreibungen oder auf man-<br />

gelhafte Bilder gegründet sind, während andere als<br />

Synonyme untergeordnet wurden. Aber auch die<br />

Werke, welche der Verf. citirt, hat er nicht immer<br />

benutzt, denn sonst würde er z. B. nicht ermangelt<br />

haben, die von Hooker unter Photinia serrulata<br />

beschriebene var. d. obovata anzuführen und als<br />

Art aufzustellen und die Abbildung in Wight's<br />

Icones von Photinia Lindleyana zur Berichtigung<br />

seiner Angaben zu benutzen und namentlich über<br />

den Blüthenstand und die Fruchtbildung eine rich-<br />

tige Ansicht zu fassen. Es ist viel wichtiger, die<br />

Schriftsteller, welche aus Autopsie etwas über die<br />

Pflanzen berichten, zu benutzen, als unnütze Citate<br />

derer aufzuhäufen, welche nur durch Zusam-<br />

menlesen und Abschreiben ein neues Buch liefer-<br />

ten. Man muss glauben, dass der Verf. sich auf<br />

Walp e rs'Repertorium verlassen und nicht geglaubt<br />

hat, dass diesem etwas entgangen sein könne. Das<br />

vierte Heft enthält einen Theil der Amaryllideen nach<br />

Herbert bearbeitet, wo diese Vorarbeiten der<br />

Engländer recht sehr einer neuen kritischen Bear-<br />

beitung und Vergleichung mit der Natur bedurft<br />

hätten. Für die grosse Zahl der kapschen Gattun-<br />

gen hätten die grossen Sammlungen , welche uns<br />

in Deutschland durch die Bemühungen von Eck-<br />

Ion, Zeyher und besonders Drege zu Gebote<br />

stehen, eine bedeutende Hülfe gewähren können.<br />

Sollte dies Werk fortgesetzt werden, so können<br />

wir dem Verf. nicht dringend genug empfehlen, die<br />

Quellen selbst zu benutzen und sich nicht auf Ab-<br />

schreiber und Compilatoren zu verlassen und so<br />

weit es nur immer möglich ist, das Studium an den<br />

Pflanzen selbst damit zu verbinden. Dann werden<br />

freilich nicht Schlag auf Schlag die Hefle aus der<br />

Presse herv<strong>org</strong>ehen, aber gediegnere Arbeiten wer-

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