06.04.2013 Aufrufe

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Beilage zur botanischen <strong>Zeitung</strong>*.<br />

¥. Jahrgang. Den 6. April 1849. 14. Stück.<br />

— 2(jj — 2GG —<br />

Ueber die Gattung Schistiäiüm (mit 2 Arten)<br />

.habe ich mich schon in meiner Anzeige der Raben<br />

hör st'schen deutschen Moose (Bot. zeit. 184«.<br />

p. 789.) ausgesprochen.<br />

Trichostomum. Besteht aus 4 Sectionen: 1. Pycnophyllum<br />

mit laiizettlichen kleinen, fast überall<br />

quadratisch sechsseitig gewebten Blättern und auf-<br />

rechten Blatträndem. Hierher ist ßridel's Gat-<br />

tung Plaubelia gezogen. Uie ganze Abtheilung nä-<br />

hert sich im Zellenbau des Blattes den Weisien<br />

entschieden. 2. Leptodontium Hmp. ist eine herr-<br />

liche natürliche Abtheilung, aber keine eigene Gat-<br />

tung, wie die Untersuchung des Didymodon flexifblius<br />

hinlänglich darthut. Dieses Moos nannte<br />

Hampe früher auch mit entschieden besserem<br />

Glücke einen Desmatodon. 3. Eutrichostomum.<br />

Uie Arten dieser Abtheilung repräsentiren die Eu-<br />

syrrhu/iodonteii in der Gattung Trichostomum , indem<br />

sie mit einer ähnlichen locker gewebten und<br />

hellen scheidigen Blattbasis versehen sind, während<br />

auch der obere Blatttheil in seiner äusserst kleinmaschigen<br />

undurchsichtigen Structur mehr oder we-<br />

niger starr glänzend grün, und so den Blättern der<br />

Eusyrrhopodonten ähnlich wird. In der Gattung<br />

Barbula entsprecheil den Gliedern dieser Sectiou<br />

die voaTortella, wohin Barbula tortuosa, cirrhata<br />

u. s. w. gehören. 4. Desmatodon Brid. Ich habe<br />

schon früher bei Leptotrichum und Dicranum ge-<br />

zeigt, und bei Barbula kann es der erste Blick<br />

entscheiden, wie bei den Peristomen wenig darauf<br />

ankommt, wie weit die Basilarmembran über die<br />

Kapselöffniing hervorrage. Danach ist Desmatodon<br />

einzig unterschieden. Nach der ßlattform wird es<br />

wohl nicht gut gelingen, die Gattung zu restituiren,<br />

denn sonst müssten viele andere natürliche Gattungen<br />

zerrissen werden , z. B. müsste Bryum elongatum<br />

nebst sämmtlicheu Verwandten von den<br />

breitblättrigen Arten weggenommen und zur eigenen<br />

Gattung erhoben werden! Ebenso die schmalblättrigen<br />

Zyyodonten von den breitblättrigen ii. 's. w.<br />

Das Peristom sämmtliclier 3 Abteilungen ist über-<br />

all typisch dasselbe; 16 gepaarte Cilien auf einer<br />

mehr oder weniger erhobenen Membran. Wären<br />

die Zähne von Anacalypta Cilien, so würde diese<br />

auch hierher gebracht werden müssen. Dadurch<br />

ist aber auch wohl genugsam der Beweis für die<br />

Natürlichkeit meiner Classification dieser Pottia-<br />

ceen geliefert. — Die Gattung Trichostomum be-<br />

steht aus 41 Arten , wovon hier 8 zuerst beschrie-<br />

ben werden , darunter auch 2 neue europäische,<br />

eine deutsche und eine ßosnierin.<br />

Barbula. Eigentlich sollt 7<br />

es heissen Tortuta,<br />

denn dies ist der ursprüngliche Name. Man gab<br />

indess den Namen früher auf, weil bereits eine an-<br />

dere Phanerogamen- Gattung dieses Namens exi-<br />

stirte. Später wurde dieselbe eingezogen und der<br />

für Tortuta substitüirte Name Barbula beibehalten,<br />

indem er schon allgemeinen Eingang gefunden hatte.<br />

Engländer, Franzosen und Italiener schreiben auch<br />

last insgesammt Tortula. Beide Theile haben Recht<br />

darum aber darf die Priorität einer Art in diesem<br />

Falle nur demjenigen gehören, der dieselbe zuerst<br />

aufstellte, mochte er nun Barbula oder Tortula<br />

geschrieben haben. Von diesem Standpunkte aus<br />

habe ich die Prioritäten in dem Abschnitte der Bar-<br />

bulae bearbeitet. — Die Synopsis beschreibt 90<br />

sichere Arten, wovon gegen 20 hier zuerst clia-<br />

racterisirt worden sind. Sie zerfallen in 7 Sectio-<br />

nen: 1. Aloina, deren Blätter aloeartig steif grün<br />

glänzend, oben mit einer lamelleuartigen Masse am<br />

Nerven versehen und ihre Ränder einrollen , wie<br />

B. rigida. 2. Argyrobarbuia , unterscheidet sich<br />

von der vorigen durch breite Blätter, dessen Rän-<br />

der aufrecht oder zurückgerollt, an der Spitze aber<br />

das Chlorophyll verlieren , wodurch die Arten sil-<br />

berglänzend werden, wie B.membranifolia. 3. Tor-<br />

tella, mit krausen scheidigen , oben sehr klein gewebten<br />

dunkelmaschigen Blättern. Sie sind für<br />

Barbula , was die Abtheilung Eutrichostomum für<br />

Trichostomum ist. Hierher B. tortuosa. 4. Hyo-<br />

phitadelphus. Schon der Name erinnert wieder an<br />

Hyopkila, wo also die Blattränder sich vollständig<br />

einrollen. Jene Lamellen der Argyrobarbula und<br />

Aloina, welche ihre Blattränder auch einrollen,<br />

fehlen. Hierher B. agraria und spathulata. 5. Senophyllurn.<br />

Alle Arten init schmal -lanzettförmigen<br />

kleinen Blättern. Sie zerfallen in solche mit auf-<br />

rechtem und solche mit zurückgerolltem Rande, wie<br />

B. paludosa und ungukutata. Diese Abtheilung<br />

I ist mit Syntrichia die umfangreichste. Deshalb sind<br />

14<br />

;

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!