06.04.2013 Aufrufe

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

schmiegsamere Tracht. Da diese Region selten<br />

Mangel an Hegen hat, wächst die "Vegetation das<br />

ganze Jahr hindurch. Selbst Mauritia flexuosa,<br />

die sonst mir bis zu 800' üb. d. JVI. gedeihen soll,<br />

findet sich bis zu 4000' Meereshöhe in derselben<br />

Ueppigkeit, wie auf der grossen Savanne, die sich<br />

nur 3 — 400' üb. d. M. erhebt, auch in der ange-<br />

führten Höhe nur auf sumpfigen Strecken.<br />

4. Region der Savanne. Zwischen dem 58.<br />

und 62.° W. L., nördlich von dem uubewaldeten Pararaima-Geh.<br />

, 4° N. Br. , südlich vom Carawaimi-<br />

Geb. , 3° 40' N. Br. , östlich von der Urwaldregion<br />

des Essequibo, westlich von dem Macojahi- Gebirge<br />

und einigen Ausläufern des Parima- Gebirges begrenzt,<br />

liegt die grosse Savanne, deren gesammter<br />

Flächeninhalt bei einer absol. Höhe von 350 — 400'<br />

üb. d. M. 14400 Miles betragen mag. Die Haupt-<br />

ströme dieses stark bewässerten Landes sind der<br />

Rio Branco, Takuta, Rupununi, Mahn, Züruma<br />

und Cotinga , die kleinen Bäche versiegen meist<br />

während der Trockenmonate. Nicht einförmige Flä-<br />

chen, wie die Llanos und Pampas des südlichen<br />

Südamerika's zeigt diese Region, sondern eine wellenförmig<br />

erhobene Gegend, hier und da von Hügelgruppen,<br />

isolirten Granit- und Gneusfelsen, von<br />

oft 5 — 600' Höhe unterbrochen, in bestimmten Zonen<br />

mit Couglomeraten von Eiseno.xyd, rothbraun<br />

gefärbten Quarzstücken und Thonmassen, die bald<br />

in einzelnen verhärteten Brocken, bald in gewaltigen<br />

Blöcken liegen, bedeckt; die Höhen fast durchgängig<br />

mit kleinen Brauneisensteinkörnern, hin und wieder<br />

mit scharfen Quarz- und Granitfragmenten abwechselnd<br />

überdeckt. Waldungen, am häufigsten<br />

von rundem Umfange , von geringer bis meilcnwei-<br />

ter Ausdehnung, erheben sich inselförmig auf der<br />

Savanne und bestehen aus den edelsten Waldbäumen<br />

, aber nur selten von der Höhe und Fülle des<br />

Urwaldes. In ihnen besteht der Boden aus reicher<br />

Dammeide oder Marschboden, oft auch aus schwerem<br />

Lehm und Sand mit verwitterten vegetabilischen<br />

Resten. Sind solche Waldstellen sumpfig oder<br />

enthalten sie die Quellen der Bäche und Flüsse, so<br />

sind in ihnen Scitamineen, Farm und Palmen vor-<br />

herrschend. Ein meist 100' — 200' oder noch brei<br />

terer Saum weniger üppiger, aber sehr dicht ver<br />

wachsener Bäume und Sträucher begleitet die Sa-<br />

vannenflüsse. Die dünne Schicht Dammerde in der<br />

Savanne bedingt in ihr auch eine wesentliche Veränderung<br />

in der Vegetation. Die Gräser mit ihren<br />

gelben Halmen sind rauhhaarig sparrig, bestehen<br />

grösstentheils aus Cyperaceen und werden durch<br />

eine Menge stachliger, holziger, krautartiger Pflanzen<br />

aus den Familien der Malpighiaceen , Legumi-<br />

nosen , Rubiaccen , Myrtaceen, Malvaceen , Convol-<br />

— 48S<br />

vulaceen, Menispermaceen, Apocyneen u.a. durch-<br />

setzt. Der Wuchs der isolirt auf Erhebungen auf-<br />

tretenden. Bäume, wie Curatella, Boivdichia, Psi-<br />

dium, Rhopala u. a. ist ein krüppelhafter, nie<br />

findet man diese in den Waldungen. Die sumpfigen<br />

Niederungen der Savanne werden grösstheils von<br />

der Mauritia flexuosa, hier vereinzelt, dort förmlich<br />

Wälder bildend, eingenommen. Hier ist nur<br />

eine, gewöhnlich Ende April beginnende, im Juli<br />

oder Anfang August endende Regenzeit. Die Menge<br />

des jährlich fallenden Regens beträgt ungefähr<br />

80—90 Z. Während der trockenen Monate herrscht<br />

ein gleichförmiges Klima; die klare heisse Luft<br />

(mittl. Temper. 80— 86° F. = 21,33 — 24° R.) lagert<br />

bei beständigem Ostwinde oft Monate lang ohne<br />

eine Veränderung, ohne Regen über dieser Region.<br />

Ein ungemein starker Thau, von welchem am M<strong>org</strong>en<br />

Bäume und Pflanzen triefen , liefert die zur<br />

Vegetation nöthige Feuchtigkeit; die meisten kleinen<br />

Bäche versiegen ; die Vegetation ruht, aber nur<br />

wenige Bäume, meist den Bignoniaceen und Erythroxyleen<br />

angehörig, verlieren ihr Laub. Beim<br />

Eintritt der Regenzeit treiben sie in kurzer Zeit<br />

und blühen, ehe der Blättertrieb eintritt; den Boden<br />

der Savanne bedeckt ein so üppiger Wiesenteppich,<br />

wie ihn nur der Norden hervorbringen<br />

kann , der geschmückt ist mit den sich nach einan-<br />

der entwickelnden Blumen der verschiedensten Pflan-<br />

zen, Sträucher und Bäume, die zum T heil kleine<br />

Gruppen bilden oder vereinzelt stehen; die kleinen<br />

windenden Leguminosen erheben sich au den vor-<br />

jährigen Grasstengeln, die grösseren Bignonien,<br />

Passifloren bilden reizende Draperien. Die ausgetrockneten<br />

Sümpfe füllen sich mit Wasser und wer-<br />

den mit einem Saume der blaublühenden Eichkor-<br />

nia und Heteranthera, der weissblühenden Alis/na,<br />

Sagittaria und Limnanthenmm und der gelbblühenden<br />

Hydrocleis umzogen. Mitte October ändert<br />

sich schon das Ansehen, die Blüthenstände der ab-<br />

geblühten Gräser, der einjährigen krautartigen<br />

Gewächse werden gelb, und die Savanne ist nun<br />

einem reifen aber sehr dünne gesäeten Getreide-<br />

felde zu vergleichen. Blühende Pflanzen zeigen<br />

sich seltner, und wo dies der Fall ist, sind es nur<br />

vereinzelte Sträuche oder Halbsträuche, an denen<br />

mau die Blüthen eben so vereinzelt findet. Die<br />

häufigen Savannenbrände zerstören nun die niedere<br />

Vegetation, die zwar wieder zu treiben beginnt<br />

(schon nach 14 Tagen ist die Verwüstung durch das<br />

Feuer, welches nur das Laub, die Blätter und<br />

Halme der Gräser vernichtet, aber zu schnell<br />

vorübcreilt, als dass es die festen holzigen, so wie<br />

die in der Erde geb<strong>org</strong>enen angreifen sollte , verschwunden),<br />

aber schon bald von der herrschen-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!