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3. Jahrgang. P*n 5. QMtfber 1849. 40. Stück.<br />

Inhalte Orig. : G S'p p e r t u. C hn fib. d. Rotation des Zellinhaltes in TfiteUa Iflexitis. — ffät. : Cohn Symbola ad seminis<br />

physiologiam. — Fünfter u. sechster Jahresbericht d. Pollichia. — Trerisan Saggio di una monografia delle Alghe coccotalle.<br />

— SturtExped. into Central- Australia. — Mutel Flore du Dauphine. — Samml. ; y. Suhr's. — Crel. €res.:<br />

Botan. Ges. z. London. — Pers. HTot. : Rudolph i. — M. JVot. : Wight's Spicileg. Neilgherrense.<br />

— 713 — 714<br />

lieber die Rotation des Zellinhaltes in<br />

Nitella flexills.<br />

Von Prof. Dr. ff. R. Goeppert und Dr. Ferdinand<br />

Cohn.<br />

( B e s cli lu s s.)<br />

Unsere Untersuchung war bereits zum Abschlüsse<br />

gelangt, als wir die schöne Abhandlung<br />

Nägeli's über bläschenförmige Gebilde im Inhalt<br />

der Pflanzenzelle, in die Hand bekamen 73 ). Der-<br />

selbe erwähnt darin, dass bei den Charen , wie bei<br />

vielen anderen Phanero- und Cryptogamen in<br />

grosser Anzahl Bläschen, von ihm Schleimbläschen<br />

genannt, sich vorfinden; diese besitzen eine an-<br />

fänglich dünne, später derbere, und zuletzt mit<br />

feinen zu Stacheln auswachsenden Punkten besetzte<br />

Membran, und einen schleimigen, durch Jodtinctur<br />

gebräunten und contrabirten Inhalt, entstehen aus<br />

ganz kleinen, sich aus dem allgemeinen Schleime<br />

individualisirenden Schleimkörnchen, und verlieren<br />

im Alter wieder ihre Stacheln. Es ersieht sich<br />

hieraus , dass die Priorität der interessanten Entdeckung<br />

der Wimperlsärpercheh Nägeli angehört;<br />

wir hielten jedoch trotz dessen unsere Untersuchung<br />

nicht für überflüssig, da wir seine Angabe<br />

in wesentlichen Punkten erweitern und<br />

berichtigen zu können glauben; Schon seine Benennung<br />

„Schleimbläschen" glaubten wir in Wimperkörperchen<br />

Unländern zu müssen. Einerseits<br />

haben wir uns nicht davon überzeugen können,<br />

dass die fraglichen Orgarie wirklich Bläschen sind.<br />

Es ist uns durch kein Reagens gelungen, einen<br />

Unterschied zwischen Hülle und Inhalt sichtbar zu<br />

machen. Allerdings kommen nicht selten Wimper-<br />

körperchen vor, die den von Nägeli in Fig. 18.<br />

"3) Nägeli, Zeitschrift für wissenschaftliche Botanik.<br />

Heft 3 — 4. Zürich 1S47.<br />

Tafel III. dargestellten Formen nicht unähnlich<br />

scheinen , und wie mit einer dicken Membran be-<br />

kleidet aussehen; wir glauben jedoch, dass dieselben<br />

dieses Ansehen nur im Alter durch Zusammenfliessen<br />

und Verwischtwerden des Wimperüberzu-<br />

ges erlangen, wie Uebergangsformen uns gezeigt<br />

haben 74 ). Gerade die grössten und ausgebildetsten<br />

Körperchen mit am stärksten entwickelter Wim-<br />

perhülle lassen keine Spur einer von einem flüssi-<br />

gen Inhalt verschiedenen Membran, auch nicht durch<br />

Jod, nachweisen. Wenn Nägeli seine Figur 18 c.<br />

als durch Cöntraction des Inhalts entstanden deutet,<br />

so möchten wir dieselbe nach unserer auf Vergleichung<br />

der Uebergänge gegründeten Ueherzengung<br />

nur als ein in der Theilung begriffenes Körperchen<br />

darstellend betrachten 75 ).<br />

Ferner halten wir es nicht für bewiesen , dass<br />

diese Körpercheu aus Schleim (Nägeli), das beisst<br />

aus dem flüssigen Inhalte der Zelle bestehen, da<br />

sie keinesweges gleiches Verhalten gegen Reagen-<br />

tien zeigen, sich namentlich durch Säuren und Al-<br />

kohol nicht zusammenziehen, und überhaupt che-<br />

misch so indifferent sind, dass sie für keine sichere<br />

Vermutliung über ihre Zusammetzung Anhalt geben.<br />

Endlich glauben wir, dass es Aufgabe der Wissenschaft<br />

sein muss, das Wort „Schleim" wenigstens<br />

vorläufig aus der Terminologie gänzlich zu verbannen,<br />

da es unmöglich ist, auch nur annäherend<br />

zu erratheu, welchen Stoff ein Autor jedesmal mit<br />

dieser Bezeichnung gemeint hat. Wir finden in,<br />

Nägeli's Arbeiten selbst angegeben, dass Schleim<br />

bald einen bestimmten ternäreu Pflanzenstoft'<br />

(Seil leide n's Pflanzengallert) bezeichnet, bald<br />

überhaupt vegetabilische ternäre Verbindungen<br />

CA u t.) , bald die quaternären (S c h I e i d e n , Grund-<br />

74) Vcrgl. Taf. X. A. Fig. 6. h. i.<br />

75) Vcrgl. Fig. 6. o. p. q. b.<br />

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