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— 413 — - 4!4 —<br />

winkligem Farbenkreuz und längliche ovale Kürner<br />

mit schiefem, ungleiclischenkeligem Farbenkreuz.<br />

Ehrenberg fand nun, dass es auch längliche<br />

Körner giebt, bei welchen parallele Längsbinden<br />

ohne Kreuz sich zeigen. — Wo das Stärkemehl<br />

aus zusammengesetzten Körnern besteht, zeigt sich,<br />

mag man einen Nabel unterscheiden können oder<br />

nicht, in jedem Korn ein regelmässiges Kreuz, des-<br />

sen Kreuzuugsstelle immer die Centralböhle oder<br />

der Nabel ist, wenn aber dieser Nabel seitlich oder<br />

excentrisch liegt, so ist das Farbenkreuz ungleich-<br />

schenklig oder schief und der Hilus die Kreuzungs-<br />

stelle. Dies giebt also ein Mittel ab, um den Hilus<br />

da zu bestimmen , wo man ihn nicht direct beob-<br />

achten kann, überdies deutet es darauf hin, dass<br />

die Erscheinung paralleler Farbenbänder bei stab-<br />

artigen oder ovalen Körnern (die in der Galgant-,<br />

Zittwer- und Ingwer- Wurzel (Rhizom) vorkommen)<br />

darin begründet sei , dass der Nabel ganz<br />

am Ende liege und es daher zu keiner Kreuzer-<br />

scheinung kommen könne; endlich aber scheint es,<br />

dass ein Structurverhältniss der Amylum- Kürner<br />

am Farbenkreuz wesentlich mit betheiligt ist.<br />

Der Verf. knüpft daran nocli vergleichende Bemerkungen<br />

über die Erscheinung des schönen opti-<br />

schen Farbenkreuzes in den Schuppen der Shejiher-<br />

dia argentea, der Tillandsia usneoides u. a. m.,<br />

welche er durch Zeichnungen erläutert. Auch hier<br />

ist das Kreuz mir dann regelmässig, wenn das or-<br />

ganische Bildungscentruin der Schuppe in der Witte<br />

ihrer Fläche ist. Bei Tillandsia ist das Farbenkreuz<br />

auffallend unregelmässig, es geht hier in die<br />

gebogenen Structurverhältnisse der Schuppe ein, und<br />

der stark excentrische Nabel bildet das Centrum.<br />

Bei gleicher Anordnung giebt die Schuppe beim<br />

Oelblatt, bei Rhododendrum und Myrica kein Bild.<br />

Der Verf. glaubt daher, dass irgend eine doppeltbrechende<br />

Substanz die Zellen der bildführeiiden<br />

Schuppen überziehen oder auskleiden möge, welche<br />

den bildlosen fehle. Formloses Amylum könnte<br />

diese Substanz sein, weil sie sich durch Säure ent-<br />

fernen lässt , aber sie kann es nicht sein , da sie<br />

durch Büsten der Schuppe nicht in Dextrin verwan-<br />

delt wird, bei welchem wegen einfacher Licht-<br />

brechung das Farbenbild verloren geht. Auch das<br />

verkäufliche Aroyluni der Yamswurzel ist geröstet<br />

(Dextrin) daher ohne Farbenkreuz. Der Verf. ist<br />

geneigt, zu glauben, dass sowohl das Amylum als die<br />

liclitbrechende Substanz in den Schuppen sich in einem<br />

sehr fein kristallinischen Zustande geordnet finde.<br />

AVenn man diese Krystallchen noch nicht gesehen<br />

habe, so sei doch durch das polarisirte Licht sicher<br />

festgestellt, dass das Pflanzen- und Thierwachs wie<br />

Stearin aus feinen nadelartigen Kristallen zusam-<br />

mengesetzt sei , kürzeren beiWachs und langen bü-<br />

schelfürmigeu bei Stearin, bei beiden doppelt licht-<br />

brechend, daher dem irregulären System angehö-<br />

rig. Wenn nun auch trocknes zerdrücktes Kartof-<br />

fel-Stärkemehl kein Lichtbild mehr zeige, so be-<br />

weise dies nicht das Fehlen einer krystalliuicben<br />

Bildung, und dies lasse glauben, dass nur bei einer<br />

gewissen Dicke ihrer Schichtung die Farben her-<br />

vortreten, weil die dicksten Kürner die lebhaftesten<br />

Farben zeigen. Die sogenannten Amylum -Körner<br />

der Conferven , welche sich durch Jod blau färben,<br />

zeigen kein Lichtbild, sind sie daher Amylum, etwa<br />

unkrystallinisches? S — l.<br />

Gelehrte Gesellschaften.<br />

Sitz, der Bot. Ges. z. London d. 3. Novbr.<br />

Einige Bücher und viele Pflanzen , besonders aus<br />

England, wurden der Gesellsch. übergeben. Zu<br />

Mitgliedern wurden erwählt: W. Brown, Esq.<br />

G. Hickman, Esq.; R. Withers, Esq. und J.<br />

Stewart, Esq. Ein Ex. der Erica Watsoni wurde<br />

von Mr. W. B. ßooth v<strong>org</strong>elegt, welches zwi-<br />

schen E. ciliaris und Tetralix in der Mitte steht<br />

und von Bentham zu jener, von Watson zu<br />

letzterer gebracht ist. Das v<strong>org</strong>elegte Ex. glich E.<br />

Tetralix und E. Mackaii mehr als E. ciliaris, nur<br />

durch die bauchige Korolle sich dieser mehr nähernd;<br />

offenbar aber ein Bastard zwischen jenen beiden,<br />

mit Characteren zwischen beiden, durch die borsten-<br />

tragenden Antberen mit E. Tetralix verbunden.<br />

Sitzung der Royal Physical Soc. z. Edinburg<br />

d. 13. Dec. 1848. Mr. Stark legte neuerdings aus<br />

Nordamerika erhaltene Moose und Flechten von den<br />

Falklands -Inseln vor. Unter den Moosen waren<br />

schöne Exemplare von Bryum roseum, einer grossen<br />

und schönen Art, mit reifer Frucht, Neckera minor<br />

P. B. , Anomudon viticalosum B. Auct. , welches<br />

auf Nordamerika begränzt ist. Dieses und die an-<br />

deren betrachteten Moose erläutern die durch kli-<br />

matische Verschiedenheit und andere Einflüsse bei<br />

ihnen, so wie bei den höheren Pflanzen des Europäischen<br />

und Amerikanischen Festlandes vorkommenden<br />

Modifikationen. Die Lichenen der Falk-<br />

lands - Inseln, durch Dr. J. Hooker mitgebracht,<br />

sind meist sehr nahe verwandt oder identisch mit<br />

denen Britanniens. Eine winzige Art Squamaria<br />

eleyans kann als die südlichste bekannte Pflanze<br />

angesehen werden , da sie nur an der traurigen<br />

südlichen Küste von Cockburn's Island, wo alle<br />

Spur von Vegetation verschwindet, gefunden ist. Mr.<br />

Stark schliesst mit einigen Bemerkungen über das<br />

Wünschenswerte einer genauen Ermittelung der<br />

geographischen Anordnung dieser Pflanzen, mit Huck-<br />

;

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