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— 379 — — 3S0 —<br />
findet man auch bei regelmässiger Entwickelung 6<br />
Aeste im Scheinwirtel, die Blätter sind öfters ab-<br />
lang und am Grunde verschmälert, als rein lan-<br />
zettförmig. Es bleibt in der Diagnose mir noch die<br />
spezifische Differenz: foliis subtus o-nerviis, wäh-<br />
rend sie bei Yisc. alb. enervia genannt werden,<br />
üass dieses aber auf die deutsche Pflanze nicht<br />
passt, habe ich oben schon gezeigt.<br />
Ausser den von Hrn. Dr. Klinsmann angeführten<br />
Autoren, welche die Blätter als nervosa<br />
oder 3<br />
—<br />
b-nervia bezeichnen, finde ich auch Pol-<br />
lich in seiner Flor. Palatin. , Kunth in seiner<br />
Flor. Berolin. und Mössler in seinem Handbuche<br />
der Gewächskunde. Ganz gewiss ist also die nordische<br />
Mistel mit nervigen Blattern versehen, und<br />
ich begreife nicht , wie De Candolle ihr nerven-<br />
lose Blätter zuschreiben konnte, um so mehr, als<br />
ich auch im mittleren und nördlichen Frankreich<br />
nur die gleiche Pflanze gefunden habe. Die Untersuchung<br />
der Mistelpflanze miisste sehr oberflächlich<br />
angestellt werden, wenn mau an ihren Blättern<br />
nicht die gelblichgrünen .Linien als Wegzeiger der<br />
Nerven bemerkte.<br />
Ich halte also dafür, dass Viscum album L.<br />
wirklich 3 — 7 parallele Nerven besitzt, und dass<br />
es eine ähnliche Form mit nervenlosen Blättern<br />
nicht giebt, dass endlich Hamilton's Visc. stellatum<br />
nichts anderes ist, als die gemeine Mistel,<br />
was jedoch erst bei Ansicht von Qriginalexemplaren<br />
entschieden werden kann.<br />
Literatur.<br />
Dr. Kittel.<br />
Reise nach dem Ararat und dem Hochlaude Arme-<br />
nien, von Dr. Moritz Wagner. Mit einem<br />
Anhange: Beiträge z. Naturgesch. des Hochlandes<br />
Armenien. Stuttgart u. Tübingen, Verlag d. Cotta'-<br />
schen Buchh. 1848. 8. XII u. 331 S. (1 9<br />
/15 Tlil.)<br />
(Beschluss.)<br />
Charakteristisch für die Frühlings- und Sommer<br />
- Flora der theilweise mit Wald bedeckten<br />
Berge, welche die Glänze zwischen Ge<strong>org</strong>ien und<br />
Armenien bilden und die Region zwischen 1500<br />
— 4500' repräsentiren , sind folgende Arten, die ich<br />
und meine Begleiter in den Monaten Mai, Junius<br />
und Julius sammelten : Pyrethrum parthenifolium<br />
Willd. (ungeheuer zahlreich in den Wäldern Grusiens),<br />
Pyrethrum corymbosum Willd., Convolvu-<br />
lus lineatus h., Convolvulus cantabrica h. , Phlomis<br />
pungens Willd., Prunella laciniata L., Artemisia<br />
caucasica De. , Achillea biserrata MBieb.,<br />
Circaea lutetiana L. , Isatis canescens De, Ornithogalum<br />
umbellatum L., Stachys lavandulaefolia<br />
Vahl. , Lagoseris bifida Koch , Astragalus brachy-<br />
carpus MBieb., Lepidium vesicarium L., Primula<br />
macrocalyx Bunge (sehr gemein in Ge<strong>org</strong>ien bei<br />
Tiflis, steigt in Armenien bis 7000'), Roemeria<br />
hybrida De, Nonnea ciliata Griseb., Centaurea<br />
axillaris Willd. , Centaurea ochroleuca MBieb.,<br />
Nepeta grandifloraMBieb., Allium rubellumMBieb.,<br />
Turgenia latifolia Hoffm. , Echinospermum barbatum<br />
Schm. , Euphorbia Gerardiana Jacq. , Ajuga<br />
genevensis L. , Veronica multifida h. , Orchis Ma-<br />
rio L. , Bupleurum rotundifolium L., Potentilla<br />
inclinata MBieb., Jasminum fruticans L., Gypsophila<br />
elegans MBieb. , Geranium lucidum L.., Oxytropis<br />
pilosa De. , Helleborus viridis L. (nur an<br />
den tiefsten Stellen der Wälder, höchstens 1500',<br />
ungeheuer häufig), Pedicularis achilleifolia Steph.,<br />
Lathyrus roseus Stev. , Astragalus resupinatus<br />
MBieb., Galium Cruciata Scop. , Lithospermum<br />
purpureo-coeruleum h. , Cotoneaster multifiora<br />
Bunge, Veronica gentianoides Vahl., Veronica pe-<br />
duncularis MBieb., Vicia truncatula Fisch., Salvia<br />
sylvestris D., Hex Aquifolium L., Cephalanthera<br />
rubra Rieh., Melandrium sylvestre Koch.<br />
Vorzüglich schön und üppig wächst auf diesen Bergen<br />
eine noch nicht beschriebene Art von Bupleurum.<br />
*)<br />
In der grossen Hochebene des Araxes (von<br />
2800' bis 3500'), wo Karl Koch eifrig botanisirte<br />
und ziemlich viele neue Arten entdeckte, sind für<br />
die Frühliugsflora folgende Pflanzen charakteristisch<br />
in der Umgegend von Etschmiadsin (2860):<br />
Lathyrus inconspieuus Jj., L. Aphaca L. , L.<br />
latifolius L., Vicia segetalis Thuill., V. cordata<br />
Wulf., V. sordida W. et K., V. peregrina L., V.<br />
narbonensis JJ. , ß. heterophylla Rchb. , Ervum nigricans<br />
M. B. , Trigonella striata h., T. arcuata<br />
C. A. Mey. , T. monspeliensis L. , Fumaria parvi/lora<br />
Lam,, Diplotaxis biloba C.Koch, Sapona-<br />
ria inclusa C. Koch, Silene conica Jj., S. lacera<br />
Sims. ,<br />
Szovitsia callicarpa F. et M., Scandix pin-<br />
natifida Vent. , ß. hirsuta, Chaerophyllum roseum<br />
M. B., Rochelia stellulata Rchb., Lycopsis fla-<br />
vescens C. A. Mey., L. pieta Lehm., Veronica bi-<br />
loba L. , Bufresnea leiocarpa C. Koch , Valeria-<br />
nella oxyrrhyncha F. et M. , Galium aparinoides<br />
Forsk. ?, G. segetum C. Koch, Euphorbia segeta-<br />
lis h., Bromus Banthoniae Trin. und Milium ver-<br />
nale M. B. , Astragalus davuricus D. C. , Tribulus<br />
terrestris Jj., Rosa caucasica M. B. , R. centifo-<br />
lia L. ß. mollis, Belphinium hybridum Steph. ß.<br />
*) Die neuen Pflanzenarten , welche ich aus Vorder-<br />
asien mitgebracht, werden in dem wissenschaftlichen<br />
Theile eines später erscheinenden Werkes beschrieben<br />
werden.