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!<br />

— 239 — 240<br />

eigene Tribus eingezogen. Damit stimmt gewiss<br />

Jeder gern überein, welcher unter den übrigen Pot-<br />

tiaceen die Barbula- Abtheilung Syntrichia untersucht<br />

hat. Darunter giebt es mehre Arten, die man,<br />

steril besehen, ebenso gut für Encalyptae als für<br />

Barbulae halten könnte. Sie weichen auch nicht<br />

im Entferntesten von den Pottiaceen ab , und ihre<br />

calyptra campanulata kann nur als Gattungscha-<br />

racter gelten. Die ßryologia Europaea hat die<br />

Grenzen der Pottiaceen viel zu eng gesteckt, indem<br />

sie dieselben nur auf Pottia , Anacalypta und<br />

Schistidium beschränkte. Der ganze Unterschied<br />

dieser besteht darin, dass mehre Arten ziemlich<br />

glatte Blätter besitzen. Doch aber sind es nicht<br />

alle, und dasselbe Verhältniss ist auch unter Bar-<br />

bula und anderen Gruppen zu finden. So stelle<br />

mau nur Barbula cuneifolia neben B. ruralisl<br />

Will man nun den rechten Beweis für die Verwandtschaft<br />

der Calymperaceen und Pottiaceen<br />

haben, so stelle man nur von Calymperes die Abteilung<br />

Hyopliilina mit der Abtheilung Hyophüa<br />

der Gattung Pottia,<br />

ladelphus zusammen<br />

oder mit Barb. Sect. Hyophi-<br />

Encalypta ist mit 15 Arten vertreten, von de-<br />

nen 3 hier zuerst beschrieben sind. Sie zerfallen<br />

in die Abtheilungen Psilotheca wegen der streifen-<br />

losen Kapsel, und in Bhabdotheca wegen der ge-<br />

streiften Frucht. Die mir unbekannte E. ?nicro-<br />

phylla JJees et Hsch. ist nach der Abbildung so<br />

eigentluimlich , dass ich sie als selbstständige Art<br />

aufgenommen habe , die aber weiterer Berichtigun-<br />

gen, bedarf.<br />

Calymperes besitzt 11 Arten, wovon 2 ganz<br />

neu und C. Richardi von Afzelii getrennt, und das<br />

S ch w ägr ig e n'sche confuse C. Palisoti, welche<br />

beide verbindet, gestrichen ist. Nach der Form der<br />

Blattränder zerfallen sie in Hyopliilina und Euca-<br />

lympefes. Bei den ersteren wickeln sie sich ein,<br />

bei den letzteren bleiben sie aufrecht , wodurch die<br />

Blätter flach erscheinen.<br />

Derselbe Fall kommt auch bei Syrrhopodon vor<br />

bei der Abtheilung Hyophilidium , welche schon<br />

dem Namen nach Hyopliilina entspricht. Syrrhopodon<br />

besitzt 32 sichere Arten, wovon 6 hier zuerst<br />

beschrieben werden. Sie zerfallen in Hyophilidium,<br />

Orthophyllum mit stengelumfassender<br />

Blattbasis, aufrechten und am Rande nicht einge-<br />

rollten Blättern, Orthotheca, mit scheidenartiger<br />

Blattbasis, welche oben sich erweitert, mit starren<br />

schmutzig grünen Blättern, deren Bänder gewöhn-<br />

lich lamellös oder verdickt sind. Diese Abtheilung<br />

ist die ßridel'sche Gattung Orthotheca, die sich<br />

morphologisch in nichts von Syrrhopodon unter-<br />

scheidet. Dieser Abtheilung sehr nahe steht die<br />

vierte, Eusyrrhopodon, nur durchweiche, leicht<br />

aufweichbare, hellfarbige Blätter ohne jene Ränder,<br />

aber natürlich unterschieden. Die Brid er-<br />

sehe Gattung Trachymitrium ist hierzu gezogen.<br />

(Beschluss folgt.)<br />

Flora von Preussen. Die in der Provinz Preussen<br />

wildwachsenden Phanerogamen, nach natürlichen<br />

Familien geordnet und beschrieben von Dr. Carl<br />

Jul. v. Kling g raff. Marienwerder, 1848. In<br />

Comin. b. A. Baumann. kl. 8. XXXVI u. 560 S.<br />

Der Verf. dieser durchaus deutsch geschriebe-<br />

nen, mit lateinischen Lettern auf gutes Papier deutlich<br />

gedruckten Flor von Preussen hatte sich zu<br />

diesem Unternehmen entschlossen, da das zuletzt<br />

von Dr. H. R. S c h m i d t gelieferte Werk : Preussens<br />

Pflanzen , nach dem natürlichen Systeme geordnet<br />

und beschrieben, 1843 Cwelches wir nicht zu Ge-<br />

sicht bekommen haben), nicht die viel ältere Chloris<br />

Borussica von Hagen an praktischem Werthe<br />

erreiche, und das verheissene Werk von Meyer<br />

Elkau und Patzke doch sobald wohl nicht erscheinen<br />

werde. Dass dies letztere jedoch zu er-<br />

\ che<br />

I Bemerkungen<br />

scheinen begonnen habe, werden die Leser der<br />

<strong>Zeitung</strong> wissen, und auch der Verf. hat das Erschienene<br />

in seinen angebängten Nachträgen und<br />

Verbesserungen benutzt. Voran geht eine Ueber-<br />

sicht der Gattungen nach dem Litiue ischen Systeme.<br />

Die Aufstellung nach natürlichen Familien beginnt<br />

mit den Ranunculaceen. Die Kennzeichen der Klas-<br />

sen , der Familien , der Gattungen werden fast nur<br />

nach den Fructificationstheilen gegeben. Die Dia-<br />

gnosen der Arten begleiten einige Citate, nämlich<br />

von Koch, an welchen sich der Verf. anschloss,<br />

und der preussischen Floristen. Dann folgt auf Angabe<br />

der Stand- und Fundorte, Bliithezeit und<br />

Dauer, eine bald längere, bald kürzere Beschreibung.<br />

Auf die Abänderungen ist Rücksicht genom-<br />

men. Man sieht aus dem ganzen Buche, dass der<br />

Verf. selbst untersucht, selbst zugesehen, daher<br />

auch zum Theil seine eigenen Ansichten über die<br />

Arten hat, von denen einige ihm nicht hinlänglich<br />

gerechtfertigt, durch zu geringe Charactere unter-<br />

schieden erscheinen. Es wird bei solchen Beurteilungen<br />

gewöhnlich nur auf den vollendeten Zu-<br />

stand der Pflanzen Rücksicht genommen, nicht auf<br />

die früheren Zustände, welche aber auch in Be-<br />

tracht zu ziehen sind, und am besten durch vergleichende<br />

Kultur verglichen werden können. —<br />

Ein Paar neue Arten enthält diese Flor noch, wel-<br />

wir hier anführen, so wie sonst noch «inige<br />

machen wollen. Tsymphaea semi-<br />

Beilage.

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