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— 805 — — 806<br />
Achaen. brevia, truncata, striata, basi attenuata<br />
pappo Aiirellae. Begreift 4 Stirpes und 30 Arten.<br />
4. Stenotheca. Innov. per rosulas, raro per<br />
gemmas. Invol. abruptum; exter. series abbreviata,<br />
invohicnini quasi exterius praebens, interior e squa-<br />
mis aequalibus subverticillatis. Acbaen. gracilia<br />
linearia 1, snrsum attenuata. Pappi radii aequales.<br />
Extraenropäea. Hierunter sind 5 Stirpes und 30<br />
Species.<br />
5. Accipitrina. Innov. per gemmas clausas.<br />
Invol. contiguum plerisque distincte poiyseriale.<br />
Achaen. truncata, pilis pappi rigidis inaequalibus.<br />
Zahl der Serien 4, der Arten 30.<br />
Bei einer Specialflor könne man die Stirpes<br />
vernachlässigen, doch müsse man achten auf eine<br />
in den verschiedenen Reihen übereinstimmende Entwickelungsweise<br />
jede beginne mit kleinen Formen,<br />
,<br />
deren Stengel und Zweige einköpfig seien. Alle<br />
Sectioneu würden auf ausgezeichnete Weise von<br />
dergeograpbischen Vertheilung bestätigt. — Wir können<br />
nicht verhehlen, dass das Aufgehen jeder Serie<br />
in 30 Arten uns etwas befremdet, und dass wir<br />
durch eine gelegentlich und beiläufig angeführte<br />
Bemerkung (bei umbellatuvi) , dass viele der Formen<br />
durch Kultur constant seien, uns zu Zweifeln<br />
angeregt finden. Wir hätten deshalb wohl gewünscht,<br />
dass der Verf. seine Erfahrungen über die<br />
Kultur in einem besonderen Abschnitte und ausführ-<br />
licher im Detail rnitgetheilt, als es in den Addendis<br />
der Fall ist, zusammengestellt hätte, da sie sicli<br />
jetzt zum Theil zerstreut vorfinden, wie z. B. die<br />
Angabe, dass die Hieracien sich sehr leicht aus<br />
Saamen ziehen lassen, ja selbst aus älterem Saa-<br />
nien der Herbarien , wie ihm dies mit H. humiie,<br />
im Jahr 1610 gesammelt, aus Burser's Herbarium<br />
gelungen sei; wie die Erfahrung, dass der gabelige<br />
Blumenstengel aus den Stolonen herv<strong>org</strong>ehe u. a. in.<br />
Wir müssen aber fast bezweifeln , dass der Verf.<br />
auch Kulturversuche durch Saamen unter verschiedenen<br />
äusseren Verhältnissen, in verschiedenem<br />
Boden, unter verschiedenem Luft- und Feuchtig-<br />
keitseinflnss, in dem Umfange angestellt habe, wie<br />
dies eine so umfangreiche und so sehr zum Wech-<br />
sel ihres Ansehens geneigte Pflanzengattung gefor-<br />
dert hätte. Er hat sich an eine umfangreiche Beobachtung<br />
zahlreicher Exemplare in der freien Na-<br />
tur mit Hecht vorzüglich gehalten , und daran erst<br />
die Beobachtungen und Untersuchungen der getrockneten<br />
Exemplare der Sammlungen angeknüpft,<br />
da diese auch meist nur mangelhafte Kenntniss der<br />
vegetativen unteren Theile und der reifen Frucht<br />
zu gewähren pflegen. In den folgenden Paragraphen<br />
des allgemeinen Theils spricht der Verf. über<br />
die Charactere bei den Hieracien , welche er nach<br />
den einzelnen Organen durchgeht und nach ihrer<br />
Wichtigkeit würdigt. Es enthält dieser Abschnitt<br />
eine Fülle trefflicher Beobachtungen, die wohl zu<br />
beherzigen sind. Gleiches müssen wir von dem Paragraphen<br />
sagen, welcher die Lebenserscheiuungeu<br />
bei den Hieracien bespricht, doch vermissen wir<br />
hier Nachrichten über das Keimen und etwaige Verschiedenheiten<br />
der ersten Entwickelungsperiode nach<br />
der Kotyledonä'rbildu'ng; Nur kurz berührt der<br />
Verf. hierbei die Anamorphosen , von denen er die<br />
Monstrositäten der Corolla anführt, nämlich die<br />
forma stylosa mit abortirter Corolla, die f. tubu-<br />
losa mit röhriger nicht gespaltener Cörolle; die f.<br />
semitubnlosa mit langröhriger, aber mit sehr kleinem<br />
Limbus versehener Cor. , die f. regularis mit<br />
röhriger in 5 gleiche Zähne gespaltener Cor., wel-<br />
che nur seltner und meist nur an einer oder der<br />
anderen Blume im Centrum des Köpfchens auftritt;<br />
die f. labiata, nur von Monnier beobachtet. Ucber<br />
die geographische Vertheilung spricht ein anderer<br />
Paragraph. So wie die Cichoriaceen schon ihren<br />
Hauptsitz in Europa haben, so ist auch ihre Cen-<br />
tralgattung vorzugsweise europäisch, aber in diesem<br />
Hauptvaterlande (nebst angrenzendem Asien)<br />
sind in den verschiedenen Ländern desselben die<br />
Species von Hieracium unter sich viel mehr verschieden,<br />
als man gewöhnlich glaubte, indem man<br />
analoge Formen mit dem gleichen Species- Namen<br />
bezeichnete. Ebenso scheinen die Hauptgebirgszüge<br />
ihre eigenthümlichen Arten, ja Artenstämme<br />
(stirpes) zu besitzen. Ueber die fortschreitende Erkenntniss<br />
der Hieracien giebt ein eigener Paragraph<br />
Nachricht; unter den neueren Bearbeitern verdienen<br />
die gleichsam monographischen kein besonderes Lob,<br />
da sie meist weder die älteren, noch die neueren<br />
Schriftsteller nach den Quellen berücksichtigten,<br />
oder zuviel nach den Herbarien arbeiteten, und eine<br />
natürliche Gruppirung vernachlässigten, dagegen<br />
weiden die Arbeiten im Bereich einzelner Floren,<br />
von Koch und Wimmer, von Gussone und<br />
dagegeu wegen sei-<br />
Asa Gray gerühmt, Nägel i<br />
ner grossen Geneigtheit, überall Bastarde zu sehen,<br />
getadelt. Hie Begrenzung der Arten wird im folgenden<br />
Paragraphen besprochen. Hier macht der<br />
Verf. mit Recht geltend, dass nur eine lange und<br />
s<strong>org</strong>fältige Beobachtung Berücksichtigung bei der<br />
Entscheidung über die Feststellung und Begrenzung<br />
der Art verdiene; sehr viele massen sich an, beim<br />
ersten Blick aus der Tracht zu entscheiden, was<br />
Species sei, was Varietät, oder was noch schlimmer,<br />
nach den Characteren, aber diese seien keineswegs<br />
die entscheidenden Criterien , sondern nur<br />
eine Beihülfe zur Unterscheidung der Arten. Ueber<br />
die Varietäten und Bastarde handelt der vorletzte