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- 737<br />

Wir entnehmen ans diesem Händchen einige<br />

zerstreute botanische Notizen ans den zum Vortrag<br />

gekommenen Abhandlungen<br />

Ueber die Walder des Kaukasus mit Bezug anf<br />

den gegenwärtig dort geführten Krieg vom Prof.<br />

K. Koch. Der Verf. bezieht sich nur auf die öst-<br />

lichen Wälder, in denen Schamyl haust, von der<br />

Ssunsha Ufer bis auf den Gipfel des V<strong>org</strong>ebirges.<br />

Russischen Nachrichten nach sollen sie hauptsäch-<br />

lich aus Eichen bestellen, der Reisende sah nur<br />

ihren nordwestlichen Saum, hauptsächlich aus<br />

Weissbuchen, Massholder, verschiedenen Prunus -<br />

Arten, Weissdorn, Haselstaude, Hartriegel und<br />

Raiuweide zusammengesetzt; tiefer hinein erschienen<br />

einzeln Ahorn, Ulme, Zitterpappel . Eichengesträuch,<br />

wilde Kernobstbäume und hier und<br />

da auch Rothbuche in der Cjpressenförni. Das Ge-<br />

hölz ist so dicht verwachsen, dass man es nur mit<br />

Mühe zu durchdringen vermag, und vor Allem ist<br />

lieben unserer einheimischen Weissbuche die des<br />

Orients in hohem Grade sparrig. Unter diesen Umständen<br />

kann es hier zu eigentlichem Hochwalde<br />

nie gelangen, und nur zerstreut ragen einzelne<br />

mehr umfangreiche Rothbuchen, Aliornbäuiue u.s.w.<br />

aus dem Dickichte des Laubholzes hervor. Immergrünes<br />

Gesträuch, was sich im Süden des Kauka-<br />

sus in der Form des Hex Aquifolium, des Kirsch-<br />

lorbeers, der politischen Alpenrose und des Buchsbaumes<br />

kund giebt, und Rankengewächse, von<br />

denen die wilde Weinrebe im Süden sich mitten in<br />

dem grossartigsten Hochwalde von Baum zu Baum<br />

schlängelt und durch ihre lachenden blauen , wie<br />

auf Faden gereihten Trauben mich mehr als einmal<br />

verlockte, eine schlanke Rotlibuche zu erklimmen,<br />

giebt es in den Wäldern des Tsetsuheu- Landes<br />

nicht. Eigentlicher Hochwald scheint erst gegen<br />

das V<strong>org</strong>ebirge hin zu beginnen, und wenn hier<br />

Eichen erscheinen, so sind es mehr die kleineren<br />

Wintereichen, die man als Quere, iberica und<br />

macranthera unterschieden hat. Mit den Höhen beginnen<br />

die Rothbuchen, die an Höhe und schlankem<br />

Wuclise denen des berühmten Buchenh'aines von<br />

Tharand nichts nachgeben. Ich kenne diese Buchenwälder<br />

nur von anderen Stellen des kaukasischen<br />

Gebirges, wo sie sich bis über 6000' hinaufzogen,<br />

und kann versichern, dass sie denen des Rion-<br />

Bassins nicht nachstehen. Die orientalische Weiss-<br />

buche säumt sie ein und verwehrt den Fremden mit<br />

ihren sparrigen Aesten den Eintritt. In Schluchten<br />

und Abhängen wird sie durch den Taxbaum vertreten.<br />

Wachholder, und zwar Juniperus Üxycedrus<br />

und excelsa kommt nie in Wäldern vor , sondern<br />

erscheint im Kaukasus nur an lichteren einzeln von<br />

anderem Gehölz bedeckten Stellen. Die Buchen-<br />

:<br />

— 738 —<br />

wälder sind es nun vorzüglich, in denen Schamyl<br />

seinen Aufenthalt nimmt. —<br />

In einem Briefe des Hrn. Dr. Peters aus Ibo<br />

CInsel unter 12° S.Br. , westlich von den Comoren<br />

unter gleichem Parallelkreise mit der Nordspitze von<br />

Madagascar) befindet sich folgende Notiz über die<br />

Ouerimba- Inseln, von denen Matemmo, Ibo, Ouerimba<br />

und Fuuco bewohnt sind: Einige sind ganz<br />

nackt, andere nur mit Rhizophoren bedeckt; andere<br />

bieten eine ganz üppige Vegetation dar, Adan-<br />

sonien, Casuarinen, Acacien. ausserordentlich viel<br />

Indigo und kräftiges Grün für die Heerden. Wo<br />

sich die Cultur hineingemischt hat, wachsen Cocos-<br />

palmen, im eigentlichen Sinne zwischen den Stei-<br />

nen eingeklemmt, kräftig hervor, und die Getreidefelder<br />

(Vorzüglich Millet und ein in grossen Kolben<br />

wachsendes feinkörniges Getreide, Mexoera genannt)<br />

gedeihen vorzüglich, wenn nur der Regen<br />

nicht ausbleibt. Kaffee von vorzüglicher Qualität,<br />

der auf dem Festlande CKüste von Zanzibar bis<br />

Ouillimane) wild wächst, ist auch mit Erfolg auf<br />

den Inseln angepflanzt worden, dagegen sind alle<br />

Versuche, die in Zanzibar vortrefflich gedeihenden<br />

Gewürznelkenbänme einzuführen, erfolglos geblie-<br />

ben. Auf dem Festlande wird Copalgummi an<br />

5— 6000 Arroben (1 Arr. = 32 portng. Pfd.) gewonnen<br />

und Manna oder eine ihr ähnliche Substanz<br />

findet sich in grosser Menge an einem Strauche. —<br />

In einem späteren Artikel ist die ganze Reise des<br />

Hrn. Dr. Peters in der Kürze angegeben. —<br />

In einem Auszuge aus seinem Tagebuche einer<br />

Reise durch die AVüste Agyllif, südlich vom Nil,<br />

von Hrn. H. Abeken, heisst es: Am 25. April<br />

setzten wir von dem Dorfe Bedscheranieh auf das<br />

linke Nilufer über, nahe dem Dorfe Gos Buri. Wir<br />

lagerten diesseits der Waldung im Ufersande. Von<br />

hier geht man wohl 10 Minuten auf dem ganz nack-<br />

ten Ufersaude, dann wieder noch 10 Minuten durch<br />

bebautes Land , bis man an die Waldung kommt,<br />

die hier viel dichter ist, als auf dem rechten Ufer,<br />

Dies ist ganz der Character des südlichen oder<br />

oberen Nubiens und des Sennaar. Keine Dattelpalmen,<br />

hier auch keine Dompalmen mehr, die etwas<br />

nördlicher, in den Provinzen Robatat und Ber-<br />

ber , noch sehr häufig und schön sind; dagegen be-<br />

stellt der dichte Waldgürtel , der den Fluss zu bei-<br />

den Seiten egleitet , jenseits dessen aber wieder<br />

offenes Land sich findet, aus unzähligen Arten von<br />

Acacien und verwandten Geschlechtern, der eigent-<br />

liche Gummibaum oder Sont, der Talh-Baum, der<br />

ebenfalls gutes Gummi liefert, der Neb'k, dessen<br />

essbare Früchte, ganz kleinen Aepfelchen mit einem

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