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9. Jahrgang. fen 10. «SUtguft 1849. 33. Stück.<br />

Mnhttlt* ©rig. : Nägeli zwei Bemerkungen über W i g a n d's u. Agardh's Ausstellungen wegen Versetzung d. Flori-<br />

decn z. d. Geschlechtspfl. — Itzigsohn üb. Ryprium strigosnm u. praecox. — Eilt« : Schieiden Grundzüge d. wissensch.<br />

Bot. 3. Aufl. — Cnrtis's Bot. Magazine, April. — Schomburgk Reisen in Brit. Guiana. — De Candolle Prodr. XIII. 2.<br />

— Patze, Meyer, Elkan Fl. v. Preussen. 2. — Samml. : v. Beilschmied, Opiz Hb. Fl. boem. — Pers.<br />

I%Ot. : Loiseleur-D e s I ongehamps. — S£. Kot.: Auktion v. B eilschm ie d's Bibliothek.<br />

— 5(i9 570<br />

Zwei Bemerkungen über die von W ig and<br />

und Agardh gemachten Ausstellungen,<br />

betreffend meine Versetzung der Florideen<br />

von den Algen zu den Geschlechtspflanzen.<br />

Herr A. Wigand findet sich veranlasst, im<br />

9ten Stück dieser <strong>Zeitung</strong> meine Versetzung der<br />

Florideen zu den Geschlechtspflanzen einer Kritik<br />

zu unterwerfen. Er bringt dabei weder über die<br />

Antheridien im Allgemeinen noch über diejenigen<br />

der Florideen im Besondern eine neue und eigene<br />

Beobachtung bei; und wenn er, was ich nicht<br />

weiss, die letzteren gesehen und nach Bau und<br />

Vorkommen genauer untersucht hat, so muss ich<br />

annehmen, dass er meine Beobachtungen bestätigt<br />

gefunden habe, da er sich lediglich auf dieselben<br />

beruft. Die Frage vereinfacht sich dadurch bedeu-<br />

tend, indem es sich bloss noch um die logischen<br />

Folgerungen aus unbestrittenen Thatsachen handelt.<br />

Wigand vermengt in seiner Kritik zwei<br />

Punkte , welche, wenn sie auch in einein bestimm-<br />

ten Verhältnisse zu einander stehen , dennoch bis<br />

auf einen gewissen Grad unabhängig von einander<br />

sind, und jedenfalls getrennt behandelt und ent-<br />

schieden werden müssen: 1) die Stellung der Florideen<br />

im System und das Verhältniss ihrer Antheridien<br />

zu denjenigen der übrigen Cryptogamen,<br />

2) die physiologische Bedeutung der Antheridien<br />

überhaupt. Diese Vermengung ist ohne Zweifel<br />

daran schuld, warum einige meiner Aeussernngen<br />

von Wigand unrichtig aufgefasst und wiedergegeben<br />

wurden. In meiner Schrift über Algen und<br />

Florideen trete ich bloss auf den ersten Punkt ein,<br />

und bloss für die Entscheidung dieses ersten Punktes<br />

werden Gründe beigebracht'. Die Entscheidung des<br />

zweiten Punktes wird einfach vorausgesetzt und<br />

mit keinem Worte begründet; ich wollte die Frage,<br />

welche physiologische Bedeutung die Antheridien<br />

überhaupt besitzen, nicht erörtern, Weil doch die<br />

wichtigsten Gründe für und gegen nicht bei<br />

den Florideen , sondern bei denjenigen Cryptogamen<br />

, wo die Antheridien genauer erkannt sind,<br />

hätten gesucht werden müssen. Meinem Zwecke<br />

genügte es, nachzuweisen, dass diese Organe<br />

bei den Florideen und den Moosen die nämlichen<br />

sind.<br />

Was die Stellung der Florideen im System betrifft,<br />

so zeigte ich die genaue Analogie zwischen<br />

den Florideen einerseits und den Moosen, nament-<br />

lich den Lebermoosen andererseits in Bezug auf<br />

drei characteristische Organe: 1) die Sporangien<br />

mit den Sporen, 2) die Antheridien mit den Saanienbläschen<br />

und 3) die Keimbehälter und Keim-<br />

häüfcheri mit den Keimzellen. Die Uebereinstimmung<br />

dieser drei Organe verbunden mit der That-<br />

sache , dass Florideen und Lebermoose in ihren ve-<br />

getativen Erscheinungen eine continuirliche Ent-<br />

wickelungsreihe darstellen, in welcher die höchsten<br />

Glieder der Florideengruppe und die niedrigsten<br />

der Lebermoosgruppe genau in einander greifen,<br />

beweist die nahe Verwandtschaft der beiden Pllanzenordnungen,<br />

die physiologische Bedeutung der<br />

Antheridien mag sein, welche sie wolle. — Wigand<br />

glaubt zwar den Unterschied im Bau zwischen<br />

den Antheridien der Florideen und denen<br />

der Moose hervorheben zu sollen, indem bei den<br />

letzteren die Saamenfädenzellchen in einer ge-<br />

meinschaftlichen Zelle und noch dazu in einem be-<br />

sonderen zusammengesetzten Organ eingeschlossen<br />

seien; — als ob es sich bei der <strong>org</strong>anologischen<br />

Deutung eines Organes um den anatomischen Bau,<br />

mit anderen Worten um die Zahl der durchlaufenen<br />

Entwickelungsstadien handelt, und als ob man etwa<br />

daran zweifeln könnte , das Moosstämmchen gehöre<br />

zu den Stengel<strong>org</strong>anen, da es von einem Palmstamme<br />

oder Coniferenstamme gewiss weit mehr<br />

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