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3. Jahrgang. p*n 14. pecankr 1849. SO. Stück.<br />

Inhalt» Orig.: Kunze Pteridologische Studien n. 1. — H. G. Reichen! ach fil. üher 2 merkwürd. Orchideen. —<br />

Schnizlein Zebriwi pendula. — Xilt. ! A. B. Reichenbach Naturgesch. d. Pflanzenreichs. — Neue Denkschr. d. Schweiz.<br />

Gesellsch. f. d. ges. Natnrwissensch. Bd. 10. — Reisende: Brief d. Dr. H. Behr aus Südaustralien. — H. Kot. :<br />

Rad. Sumtul. — Spiculae d. Zuckerrohrs. — P e r s o z Weinkuliur. — PerS.-W©t.: Bracht; Kellner v. Höllenstein.<br />

— v. Ho ff man ns e g g e. — Preisertheil. d. Haarlemer Gesellsch. — Buchhändl. Anzeige.<br />

— 865 — — 86«<br />

Pteridologische Studien<br />

von<br />

Prof. G. Kunze.<br />

1.<br />

Üeber eine noch unbeobachtete Form der Sporan-<br />

gien (ßporangia plagiogyrata).<br />

Bekanntlich machte Bernhard! zuerst auf<br />

einen wesentlichen Unterschied der mit einem Ringe<br />

(gyrus, annulus) versehenen Sporangien oder Kap-<br />

seln aufmerksam lind unterschied hiernach die Fi-<br />

lices Cathetogyratae und Helicogyratae. Was hier-<br />

über bis 1836 bekannt war, ist von Presl in der<br />

Einleitung zu seinem tentamen pteridographiae p.<br />

20. ziemlich vollständig gesammelt. Auf die Be-<br />

schaffenheit der Zellen desRiugs und auf den Nutzen,<br />

welchen das Organ hinsichtlich des Aufspringens<br />

der Sporangien äussert, hat man bis dahin und<br />

selbst später noch wenig Rücksicht genommen. In<br />

den meisten Lehrbüchern findet man, dass die Kap-<br />

seln der Polypodiaceen sich unregelmässig, oder<br />

in einem Risse öffneten und selbst in Schleiden's<br />

Grundzügen (2. Ausg. 1843. II. p. 87) heisst es noch,<br />

dass der Ring durch sein ungleiches Austrocknen<br />

das Aufreissen der Kapsel für den Austritt der Sporen<br />

bewirkt. Wurde doch sogar in den Zeichnungen<br />

von Franz Bauer, welche Hook er als genera<br />

filicum 1842 herausgab (und von Hook er<br />

auch später an anderen Orten) auf diese wichtigen<br />

Verhältnisse nicht der geringste Werth gelebt so<br />

dass z. B. auf den Tafeln 2. 4. 9. 24. der gen. filic.<br />

Csämmtlich Cyatheaceen, d. !. Helicogyratae dar-<br />

stellend) die Sporangien als den Cathetogyraten<br />

angehörig abgebildet sind! Es finden sich überhaupt<br />

in diesem kostbaren Buche kaum einige Sporangien<br />

der Wahrheit entsprechend dargestellt. Dagegen<br />

enthalten die schon 1834 begonnenen, aber leider<br />

nur bis zum IV. fascic. fortgesetzten genera filicum<br />

von Schott die genauesten Darstellungen der Sporangien<br />

, welche die Kenntniss dieser Organe we-<br />

sentlich gefördert haben. Hier werden zuerst die<br />

zwischen dem Ende des Rings und dem Stiele bei<br />

allen Cathetogyraten vorhandenen Ouerzellen, in<br />

deren Mitte das Sporangium regelmässig sich öffnet,<br />

als Stomium, unterschieden. An Triehopteris , aus<br />

den Helicogyraten, und zwar den Cyatheaceen<br />

(nicht den Gleicheniaceen, wie Schott sagt) ist<br />

der exzentrische Ring dieser Abtheilung, und in<br />

einer ungewöhnlichen Form, unter der Benennung<br />

Pseudogyrus aufgestellt und abgebildet. Wenn<br />

nämlich in der Regel dieser exzentrische Ring, wel-<br />

cher geschlossen ist, völlig gleiche Zellen zeigt<br />

(m. s. meine Farrnkr. t. 76 u. 86.): so deutet hier<br />

bei Triehopteris eine seitliche Reihe von meist 9<br />

schmäleren Zellen die Ouerzellen des Stomiums<br />

der Cathetogyraten an. Es ist aber dieses Organ,<br />

welches in den Gleicheniaceen (a. a. 0. t. 70.) in<br />

gleicher Richtung zum Sporangium; in den Schi-<br />

zaeaeeen (a. a. 0. t. 20, 98. u. 113.) mehr der<br />

Spitze des Sporanginms, welche jedoch von einer<br />

einzelnen Endzelle gebildet wird, sich findet, meinen<br />

Untersuchungen zu Folge, dem Baue und<br />

Zwecke nach wesentlich von dem Gliederringe der<br />

Cathetogyratae oder Polypodiaceen verschieden,<br />

indem es zu dem Oeffnen der Sporangien, das in<br />

einem Spalte (rima) erfolgt, nichts beizutragen<br />

scheint. Seit langer Zeit habe ich in meinen Vor-<br />

lesungen und sonst diese Bildungen als Faltenring<br />

(plectogyrus) unterschieden und erläutert.<br />

Der eigentliche Gliederring (gyrus) bewirkt<br />

dagegen das regelmässige Oeffnen der Sporangien<br />

zwischen den, gewöhnlich breitesten, Querzellen<br />

in dem Stomium , oder der Mündung und nur zu-<br />

fällig, oder durch äussere Gewalt, wird die zarte<br />

Wand des Sporanginms zugleich mehr oder weniger<br />

weit eingerissen. Diese Beschaffenheit kann<br />

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