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19 — — 20 -<br />
derselben Art wie meine V<strong>org</strong>änger anstellen, son-<br />
dern auch nicht einmal die von mir untersuchten<br />
Arten mit voller Sicherheit angehen kann, — was<br />
mir übrigens gleichgültig scheint; denn es handelt<br />
sich hier nicht um specilische Eigenthümlichkeiten,<br />
sondern um ein weit verbreitetes Gesetz. Sind<br />
meine Resultate in Beziehung auf dieses falsch,<br />
d. h. werden sie an anderen Arten widerlegt, so<br />
brauchen auch meine Beobachtungen an einzelnen<br />
Arten nicht controlirt zu werden , — ergeben sich<br />
meine Resultate im Allgemeinen als richtig, so ist<br />
die Hauptsache gewonnen, und man wird alsdann<br />
auch zu der Angabe der besonderen Verhältnisse<br />
Zutrauen haben.<br />
Ick nenne hier die von mir untersuchten Spe-<br />
cies, u nM werde sie im Verlaufe der Darstellung<br />
nur mit den beigesetzten Zahlen bezeichnen,<br />
I. Unbekannte Species.<br />
II. Adiantum pubescens.<br />
III. Unbekannt.<br />
IV. Aspidium capense.<br />
V. Eine Art von Pteris.<br />
VI. Von einem Topfe, in welchem früher Doo-<br />
dia aspera gestanden hatte , also vielleicht diese<br />
Species.<br />
VII. Von einem Topfe, worin früher Adiantum<br />
Capillus Veneris gestanden hatte.<br />
Auch unter diesen schienen mir noch einige<br />
andere Species vermischt zu sein, wie aus der<br />
abweichenden Gestalt des Lagers zu verinuthen<br />
war. *)<br />
1. Entwicklung , Form, Structur des Vorkeimes.<br />
Der aus der Spore entwickelte Vorkeim stellt<br />
in seinem frühesten Alter bei einer Breite von<br />
XU 1 '" ein zelliges Häutchen dar, welches sich<br />
an einem Ende in eine einfache Zellenreihe verschmälert,<br />
womit es mit der Spore zusammenhängt,<br />
am anderen Ende sich aber flächenförmig ausbrei-<br />
tet, und so in der Regel eine Spatelform zeigt.<br />
Das breite Ende ist Anfangs abgerundet, dann ent-<br />
steht eine Ausrandung, welche immer tiefer wird,<br />
und indem sich das Lager links und rechts ver-<br />
breitert und auch am hinteren Ende abruudet, oder<br />
einen ähnlichen Ausschnitt wie vorn bildet, so<br />
haben wir als Form , welche der Vorkeim bis zu<br />
seinem Ende darbietet: ein den allgemeinsten Um-<br />
*) Es wird nicht überflüssig sein , zu bemerken , dass<br />
meine Untersuchungen angestellt wurden, als mir die Entdeckung<br />
Sumin'ski's nur durch die Berichterstatter bekannt<br />
war, und dass auch die nachstehende Bearbeitung<br />
derselben bereits niedergeschrieben war, und nach der<br />
Leetüre der genaueren Darstellung des Entdeckers seihst<br />
nur einige dadurch herv<strong>org</strong>erufene Zusätze erhalten hat.<br />
rissen nach 4seitiges Laub, dessen Querdurchmesser<br />
in der Regel etwas grösser ist, als der Längsdurchmesser,<br />
— durch den vorderen tiefereu und<br />
hinteren flacheren Ausschnitt in zwei seitliche Lap-<br />
pen getbeilt, welche selbst wieder an der Seite<br />
mehr oder weniger ausgeschweift sind (Fig. 1. 7.).<br />
In dieser Form erscheint der Vorkeim bereits<br />
in einem Alter, wo seine Breite<br />
1 '"— \%'" be-<br />
trägt, und behält dieselbe bis zu seinem Ende; die<br />
grösste Breite, die ich an ausgewachsenen Exem-<br />
plaren beobachtete, war c. 4'". — Innerhalb des<br />
angegebenen Typus sind natürlich sehr viele Ver-<br />
schiedenheiten möglich , und die Umrisse bei ver-<br />
schiedenen Exemplaren einer Art sind ziemlich<br />
schwankend ; doch lässt sich nicht verkennen, dass<br />
schon im Vorkeim die verschiedenen Farm- Arten<br />
einen eigenthümlicheu T3'pus haben. Dieser beruht<br />
besonders auf der Tiefe, Breite und Gestalt des<br />
Ausschnittes, auf dem Umrisse der Lappen und auf<br />
der Beschaffenheit des Randes, welcher letztere<br />
entweder ganz und eben, wie bei II. und V. , oder<br />
erweitert, und dadurch wellig gebogen und gefal-<br />
tet, wie besonders bei VII., oder mit papillenartig<br />
vorspringenden Zellen gleichsam buchtig gezähnt<br />
ist, wie häufig bei VII.<br />
Dieses Lager besteht entweder durchweg aus<br />
einer einfachen Lage von Zellen, welche ziemlich<br />
gross, dünnwandig und mit reichlichen grossen<br />
Chlorophyllkörnern versehen sind; — oder es tritt<br />
bei anderen Arten, z. B. bei VI. (Fig. 170 und VII.,<br />
zu einer gewissen Zeit in der mittleren Partie, vom<br />
vorderen bis zum hinteren Rand, ein Wuchsthui/i<br />
in die Dicke ein, und bildet ein, aus mehreren<br />
Zellenlagen bestehendes, ziemlich scharf begrenz-<br />
tes, auf der unteren Fläche vortretendes Polster.<br />
Bei manchen Arten, z. B. I., treten entweder<br />
nur am Rande, oder allenthalben auf der unteren<br />
Fläche über den Lagerzelleu papillenartige Aeste,<br />
oder von den letzteren durch eine Wand geschie-<br />
den, sei es dem Inhalte nach mit denselben über-<br />
einstimmend, oder kopfförmig und mit trübem, schleimigem<br />
Inhalte, Drüsenhaare darstellend (VI) hervor;<br />
— sie scheinen nicht ganz beständig zu sein, indem<br />
sie bei manchen Exemplaren , die ich für identisch<br />
mit anderen damit versehenen halten mussle, fehlten.<br />
Ausserdem ist die untere Fläche ganz allgemein<br />
mit langen ungegliederten brauneu Haftwur-<br />
zeln besetzt, welche auf den Lagerzellen entspringen,<br />
und besonders nach hinten, häufig aber auch,<br />
wie bei VII, weit nach vorn so zahlreich sind,<br />
dass sie mit Moosvorkeimen, Palmellen und Erde<br />
durchwebt eine dichte Masse bilden, und die Untersuchung<br />
der übrigen Verhältnisse nicht wenig<br />
erschweren.