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?. Jahrgang. f^n 23. Uwtmbet 1849. 41. Stück.<br />

Itlhaltt Orig. : Aug. Garcko JCrit. Bemerk, z. d. Farn. d. Malvaceen u. Beschreib, neuer Artea aus derselb. — Iiit. !<br />

Nägeli Gattungen einzelliger Algen. — Em. Wolff d. Keimen, Wachsthum u. d. Ernährung d. Pfl. — Antoine die Ceniferen.<br />

— Beitr. z. Pflanzenkunde d. Russ. Reichs 6. Lief. — Anzeige v. Unger's landschaftl. Darstell, d. Urwelt. — Euch-<br />

holz FI.Homerica. — K. lüot. • Ue&er d. Schüppchen der Waizenfrucht.<br />

817 — — 818<br />

Kritische Bemerkungen zu der Familie der<br />

Malvaceen nebst Beschreibung neuer Arten<br />

aus derselben<br />

von<br />

August Gar che.<br />

Erster Beitrag.<br />

Die ganze Familie der Malvaceen wurde von<br />

De Candolle im Frodromus I. p. 429. in zwei<br />

grosse Abtheilungen gebracht, in solche, welche<br />

einen doppelten Kelch besitzen und solche, bei denen<br />

der Aussenkelch fehlt. Diese Einteilung ist<br />

zwar sehr übersichtlich, sie trennt aber die näch-<br />

sten Verwandten so sehr, dass sie auf Natürlich-<br />

keit keinen Anspruch machen kann. So ist z. ß.<br />

gleich anfangs Malope und Kitaibelia durch die<br />

Gattung Malva getrennt und das nächste verwandte<br />

Genus derselben , Palava , steht wegen des fehlenden<br />

Aussenkelchs sogar in einer andern Abtheilung,<br />

während diese drei Gattungen nach der Fruchtbildung<br />

eng zusammenhängen, indem nur bei ihnen<br />

unter allen Malvaceen die Früchtchen in ein Köpf-<br />

chen unregelmässig gehäuft sind. Naturgemässer ist<br />

diese Familie bei Endlicher (gen. plant, p. 978)<br />

in vier Tribus gebracht, indem die Anordnung der<br />

Frucht bei Aufstellung derselben zu Grunde gelegt<br />

ist. Die erste Tribus umfasst die Gattungen mit und<br />

ohne Aussenkelch , bei denen die Früchtchen unre-<br />

gelmässig in ein Köpfchen gehäuft sind (Malopeeii),<br />

die zweite enthält nur Gattungen mit einem Aussen-<br />

kclche, bei welchen die Frucht aus mehreren quirl-<br />

förmigen, freien oder in eine mehrfächerige Kapsel<br />

verwachsenen Früchtchen (carpellis s. carpidiis)<br />

besteht; dies sind die Malveen; die dritte Tribus,<br />

die der Hibisceen], beherbergt nur Gattungen mit<br />

doppeltem Kelche, bei welchen die Frucht meist in eine<br />

aufspringende Kapsel verwachsen ist, deren Klappen<br />

die Scheidewände in der Mitte tragen und bei<br />

der vierten endlich, den Sideen, fehlt der Aussenkelch<br />

gänzlich und die Frucht besteht aus mehre-<br />

ren quirlfürmigen, nicht aufspringenden oder in eine<br />

fachspaltig aufspringende Kapsel verwachsenen<br />

Früchtchen.<br />

Gegen diese Eintheilnng ist jedoch einzuwenden,<br />

dass durch das Versetzen der Gattungen Lagunaea<br />

und Malachra zu den Sideen die Natürlich-<br />

keit sehr beeinträchtigt wird. Die erste dieser Gat-<br />

tungen hat nämlich mit Hibiscus eine solche Aelinlichkeit,<br />

dass L'Herit. stirp. nov. p. 193 den Man-<br />

gel des Aussenkelchs derselben zur Abtrennung einer<br />

Gattung nicht einmal für hinreichend hielt, sondern<br />

die Lagunaea lobata als Hibiscus Solandra be-<br />

schrieb und abbildete und in der Tbat sind diese<br />

beiden Gattungen nach der Fruchtbildung einander<br />

ähnlicher, als Hibiscus und Malvaviscus, weshalb<br />

Lagunaea zur dritten Tribus gebracht und derCharacter<br />

derselben in folgender Weise abgeändert<br />

werden muss: Calyx iuvolucello cinetus vel nudus;<br />

carpidia tria (Fugosia~), quinque (_Hibiscus~) , vel<br />

decem (Decaschistia') in capsulam loculieide dehiscentem<br />

et medio septiferam vel rarius indehiscen-<br />

tem (Malvaviscus , Thespesia^t connata.<br />

Die andere wegen ihrer unrichtigen Stellung<br />

bei Endlicher herv<strong>org</strong>ehobene Gattung ist Mala-<br />

chra. Diese gehört in die zweite Tribus, ganz in<br />

die Nähe von Pavonia , mit welcher sie zwar nicht<br />

demUabitus, wohl aber der Fruchtbildung nach so<br />

eng verwandt ist, dass Kunth (nov. gen. et spec.<br />

araer. V. p. 197) glaubt, dieselbe kaum von ihr generisch<br />

trennen zu dürfen, welcher Meinung wir<br />

unbedingt beipflichten würden, wenn die von De<br />

Candolle (prodr. i. . p 440) zur Gattung Malachra<br />

gezogenen Arten wirklich dahin gehörten.<br />

Allein schon St. Hilaire hat nachgewiesen (Hör.<br />

bras. merid. I. p. 217), dass vier Arten derselben,<br />

nämlich Mahiclti'a plumosa Desr., M- cordala Foir.,<br />

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