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— 407 — 40S<br />

wenn Nebenblumen sie umgeben, stets vor diesen<br />

und zeichnet sicli (bei meinen Exemplaren bestän-<br />

dig) dadurch aus, dass sie mehr Kelchblätter be-<br />

sitzt (8 — 11), als die von mir meistens mit nur<br />

fünf Kelchblättern ausgestattet gesehenen Nebenblumen.*)<br />

Letztere, stets kleiner, entwickeln sich,<br />

soviel ich an trockenen Exemplaren sehe , stets in<br />

aufsteigender Ordnung , das heisst die dem untersten<br />

, kräftigsten Hüllblatte angehörende Blume<br />

schliesst sich nach der Mittelblume zuerst auf; dann<br />

folgt die Blume, «eiche dem zweiten, gewohnlich<br />

auch noch zusammengesetzten Hullblatte angehört<br />

und den Schluss macht, bei dreigliedriger Hülle,<br />

die ans der Achsel des einfachen Blattes entsprossene<br />

, oft gar nicht sich entwickelnde Blume. —<br />

Mehr als vier Blumen zähle ich an ineinen Exem-<br />

plaren nicht, weil keins derselben mehr als drei<br />

Hüllblätter besitzt, doch sprechen schon Linn6<br />

und Jussieu von fünf Blumen (was eine mindestens<br />

vierblättrige Hülle voraussetzt), De Candolle<br />

erwähnt „pedicelli uniflori 5 — 6, umbellati",<br />

und Spach nennt den Blüthenstand einen „Corymbe<br />

3—6-Jlore." Sind wirklich 6 Blumen beobachtet<br />

worden, so müssen auch 5 -blättrige Blumenhüllen<br />

vorkommen , es sei denn (was ich jedoch nach dem<br />

Verhalten der von mir untersuchten Exemplare nicht<br />

wahrscheinlich halte) , auch bei Syndesmon tha-<br />

lictrotdes trete der Kall ein, den ich bei Synd.<br />

tuberosum ganz bestimmt vorliegen sehe, dass näm-<br />

lich aus jeder Hüll- (oder Deck-) Blatt- Achsel<br />

zicei Blumenstiele entspringen. Dieser schon vor<br />

24 Jahren an anderen Pflanzen von mir nachgewiesene<br />

Fall ungewöhnlicher Fruchtbarkeit ein und<br />

derselben Blattachsel , mag auch bei anderen Anemonen<br />

anzunehmen sein , deren dreiblättrige Hül-<br />

len mehr als 4 Blumenstiele umschliessen , doch<br />

müssen bei ihnen, wie beim Synd. tuberosum, die<br />

Hinzukömmlinge zwischen den ursprünglichen Blumenstielen<br />

und der Achselmitte des zu demselben<br />

*) Spach hat entweder nur die EndMumen berück-<br />

sichtigt, wenn er, a. a. 0. S. 239., der Gattung 6— 9<br />

Kelchblatter zuschreibt, oder auch, stets mehr als 5 - sepa-<br />

lische Nebenblumen gesehen. Jus s ie u's Abbildung zeigt<br />

lauter 6 -blättrige Blumen, während in der Beschreibung<br />

von ,,5 ou 6 petales " gesprochen wird. Vielleicht hat<br />

der Zeichner (dem nur trockene Pflanzen vorlagen) die<br />

beitenblumen — im Vertrauen auf die Gesetzmässigkeit<br />

der Natur , — der Mittelblume gleich gemacht. Kaum<br />

zuverlässiger mag Plukcnet's Abbildung (Alinag. Tab.<br />

lOü. Fig. 4 ) sein, welche ein dreiblumigcs Exemplar (mit<br />

zueiblättriger Hülle) darstellt und jeder Hlutne 3 Kelch-<br />

blätter ertheilt. Das Involucrum sah Spach, wie ich,<br />

nur 2 - und 3 - blättrig : „ordinairement il y a deux feüillcs<br />

trilbliolees et une feüille uni -foliolee ; surles tiges faibles<br />

oti ne trouve que deux fcuilles simples." Letzteres sah<br />

cb nie.<br />

gehörenden Blattes stehen, und nicht seitlich ge-<br />

stellt sein. Letzteres würde anzeigen , dass sie<br />

dem Nebenblumenstiele entspringen; wenn sie aber<br />

unmittelbar und genau vor der Mitte des Blattes<br />

stehen , welches als Tragblatt zu dem ursprünglichen<br />

Nebenblumenstiele gehört , so sind sie ganz<br />

unzweifelhaft für Producte des Hauptstängels, und<br />

folglich für Geschwister und nicht für Kinder der<br />

Seitenblumen zu halten. Deckblättchen , wie an<br />

den jVebenhlunienstielen der An. ranuneuloides,<br />

zeigen mir (an getrockneten Exemplaren) die Ne-<br />

benblumenstiele des Synd. thalictroides nicht; ver-<br />

mttthlich würde man sie bei lebenden Pflanzen in<br />

den frühesten Bildungsstadien auffinden können, —<br />

wenn anders sie überhaupt je sichtbar werden,<br />

oder nicht gar in den äussersten beiden Kelchblät-<br />

tern zu suchen sind. Doch ist mir Letzteres nicht<br />

wahrscheinlich.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Acunthopleura , ein neues Genus der Um-<br />

belliferen.<br />

Von Karl Koch.<br />

Ich erhielt im vorigen Jahre vom Herrn Pro-<br />

fessor Kunze in Leipzig Umbelliferen- Achenien,<br />

welche bei näherer Untersuchung hinlänglich Merk-<br />

male zu einem ganz neuen Genus trugen. Die<br />

Pflanze hatte Treviranus als ein unbestimmtes<br />

Laserpitium dem botanischen Garten zu Leipzig<br />

mitgetheilt; sie befand sich aber auch als Cachrys<br />

involucrata Pall. schon früher in den Gärten.<br />

Eine genaue Vergleichung mit einem Originalexemplare<br />

der genannten Pflanze erlaubte keinen Zweifel<br />

an der Identität derselben mit der der Gärten<br />

sie gehörte jedoch weder zu Cachrys, noch zu den<br />

Smyrneen überhaupt, sondern muss als der Ty-<br />

pus eines neuen Genus zu den Daucineen gestellt<br />

werden.<br />

Acanthopleura C. Koch (Daucineae Koch umbell.<br />

p. 76.) Involucra utraque polyphylla; Caljx<br />

ö-dentatus; Petala obovata in unguem attenuata,<br />

ex apice ineurva; Acheniorum ex dorso compressorum<br />

late oblongorum ijiiga primaria 5-alata,<br />

dupüci serie setarum instrueta; secundaria majora,<br />

undulata, simplici serie setarum obsita ; Vittae dor-<br />

sales 5, jogis seeundariis teetae ; commissurales<br />

2 superficiales; Carpophorum usque ad basin par-<br />

titum; Semen facie planiusculum, ex marginibus<br />

paullulum curvulum..<br />

A. involucrata ^Cachrys') Pall. in Roem. et<br />

Schult, syst, veget. VI, p. 447.<br />

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