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— 655 — C3G —<br />

tions- Organe bestimmt ist , das eigene System aber<br />

in diesen erzeugt und zu den Fructifications- Organen<br />

übergeführt wird. 2. Die Nachweisung einer<br />

in den Parenchynizelleu jener Pflanzen enthaltenen<br />

wachsartigen Substanz , das Balanophorin. 3. In<br />

den reifen Saamen konnte kein Embryo nachgewiesen<br />

werden. 4. Besitzen diese Pflanzen mit vie-<br />

len Pflanzen mancherlei Aehnlichkeit. So gleicht<br />

der Wurzelkörper von B. elongata und maxima<br />

dem ästigen Bhizome eines Farmkrautes, der von<br />

B. alutacea manchen Sphärien, jener der B. ylobosa<br />

einem Lycoperdon oder Scleroderma, wäh-<br />

rend die Bliithenkolben äusserlich, namentlich die<br />

männlichen in ihrer ersten Entwickelung vor<br />

dem Aufblühen, den Cycadeen und Coniferen, auch<br />

selbst den Artocarpeen, namentlich auch durch die<br />

Vierzahl der Blüthenhülle ähneln, die weiblichen<br />

aber an Typha, Aroideen oder Pandaneen erin-<br />

nern. Der Wurzelstock oder das Rhizom besitzt,<br />

wie die Blüthenstiele und die Bliithenkolben, zer-<br />

streut stehende Gefässbündel , selbst aber viel einfacher<br />

, als die der meisten Monocotylen zusammengesetzt<br />

und hierin den Farm verwandt.<br />

Zu dieser merkwürdigen Pflanzengruppe ent-<br />

deckte Jun g hu hn noch die ausgezeichnete Gattung<br />

Rhopalocnemis iQÖna).oi> , clava et xvij^ig qcrea,<br />

also Keulenpanzer). Er entdeckte sie unter sehr<br />

interessanten Umständen am 4. Januar 1843, als<br />

er eben Beobachtungen über den Asuhenauswurf<br />

des Vulkans Gunony Guntur anstellte, 30SO Fuss<br />

hoch am Südgehänge des Gede auf Java, auf den<br />

Wurzeln anderer Pflanzen, auf einer Ficus , auf<br />

einer Liane und Quercus pruinosa Bl.<br />

Der Wurzelstock oder der iutermediäre Kör-<br />

per von Rhopalocnemis ist knollenartig rundlich,<br />

mit runzliger, grubiger, unregelmässig maschiger<br />

Oberfläche und trüffelartigem Aussehen. Er er-<br />

reicht oft die Grösse eines Kinderkopfes. Das In-<br />

nere besteht aus weitmaschigen, sechseckigen,<br />

schwach puuktirten Zellen, welche nach der Oberfläche<br />

zu in 2-3 Schichten dickwandig werden<br />

und deutliche Tüpfelkanäle zeigen. Alle Zellen,<br />

mit Ausnahme der dickwandigen, enthalten zahlreiche,<br />

rundliche oder längliche Amylum- Körn-<br />

chen ohne concentrische Schichtung. Die Cytoblasten<br />

finden sich gewöhnlich auch noch an den<br />

Wänden der Zellen vor. Die Gefässe sind ge-<br />

streifte oder netzförmige, die oft sehr kurz und<br />

zellenartig auftreten und mit den Gefässeu der<br />

Mutterpflanze vermischt sind. Ihr Verlauf ist ein<br />

paralleler und ästiger, nachdem sie an der Basis<br />

des Blütheukolheiis in concentrische Kreise zusammen<br />

getreten sind. Ihre Verästelungen gehen nach<br />

den Deckschuppen der Oberfläche sehr regelmässig<br />

von den beständig parallel verlaufenden Hauptsträngen<br />

ab. Der mittelste grössere Hauptkranz der<br />

conceutrischen Kreise giebt seine Aeste an die<br />

Stiele der Deckschuppen ab, während die übrigen<br />

vorzugsweise zu den Ovarien des Blüthenkolbens<br />

verlaufen.<br />

Dieser ist anfangs ein im Wurzelkörper lie-<br />

gender Kegel, der sich nach und nach keulenförmig<br />

erhebt , nachdem er den Körper durchbrochen,<br />

der seine Basis als ein vierfach getheilter Lappen<br />

umgiebt. Er ist mit Schuppen panzerartig bedeckt,<br />

die auf den Blüthen bis zur Zeit der Reife verblei-<br />

ben , häutig, hohl eyförmig und dachziegelfürmig<br />

über einander liegen. Sie sind mit einem, aus dem<br />

Parenchym des Kolbens entspringenden langen Stiele<br />

versehen, der sich allmählig erweitert und in einen<br />

prismatisch -pyramidal- sechseckigen Körper übergeht,<br />

der nach oben sich wieder verschmälert und<br />

in eine kleine, kaum M Linie breite, sechseckige<br />

trapezoidische Fläche endigt, von welcher 6 Rie-<br />

fen nach dem unteren Rande der Deckschuppe verlaufen.<br />

Ihr Zellgewebe ist dem des Wurzelkörpers<br />

ähnlich. An den Rändern hängen die Schup-<br />

pen ziemlich fest zusammen, so dass sie die darunter<br />

befindlichen Blüthen, zwischen denen ihre Stiele<br />

befestigt sind, schirmförmig überdecken.<br />

Die Blüthen sind diöcischen Geschlechts. Die<br />

männliche Blüthe besteht aus einer walzenförmigen,<br />

oberhalb vierlappigen Hülle, einem kaum längeren<br />

dicken Mittelsäulchen , das an seiner Spitze ein<br />

Köpfchen trägt, welches aus phngefäbr 20 Antheren<br />

besteht, so dass das Organ also als ein aus eben<br />

so vielen Staubfäden verwachsener gemeinschaft-<br />

licher Staubfaden oder Antherenträger betrachtet<br />

werden muss. Die Antheren besitzen eine kleinkörnige<br />

Polleumasse. Die ganze Blüthe umgeben<br />

dicht gedrängt haarförmige Spreublättchen , welche<br />

den Raraphysen der Laubmoose auffallend gleichen,<br />

oft aber verwachsen sind und parenchyma-<br />

tös erscheinen. Ebenso treten sie auch bei den<br />

weiblichen Blüthen auf, nur dass sie hier gewöhn-<br />

lich nur aus einer einzigen Zellenreihe, wie jene<br />

Parapuysen, bestehen, wovon die obersten Zellen<br />

körnig drüsig sind.<br />

Die weibliche Blume besitzt gar keine Hülle;<br />

es findet sich nur ein nacktes Ovulum vor, das mit<br />

2 verlängerten zartzelligen Narben , an der Spitze<br />

in sternförmig gestellte Endzeilen übergehend, gekrönt<br />

ist. So liegen sie bildlich ohngefähr zwischen<br />

den paraphysenartigen Spreublättchen, wie<br />

die Asci der Flechten. Sie besitzen eine ovale<br />

Form. — Einen Embryo fand der Verf. auch hier<br />

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