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»73 — 474 -<br />

vielfach mit salzigen und vegetabilischen Stoffen [<br />

vermischt ist.*) Die Küstenvegetation erstreckt<br />

sich nur so weit landeinwärts, als das Salzwasser<br />

durch die Fluth stromaufwärts getrieben wird, was<br />

bei einzelnen Strombetten 10, 12 und mehrere Äiiles<br />

der Fall ist. Der grösste Theil dieser Region befindet<br />

sich im Culturzustande, wodurch eine Menge<br />

Fruchtbäume und Ziersträucher anderer Welttheile<br />

eingeführt werden, von denen sich viele in ihrem<br />

neuen Vaterlande schnell verbreitet haben und da-<br />

durch gleichsam heimisch geworden sind. Die nicht<br />

kultivirte Strecke nimmt die ursprüngliche Küsten-<br />

vegetation, Rhizophora , Apicennia, Conocarpus,<br />

Layuncularia und mehrere Fiats QUrostigmaMiq.~) -<br />

Arten ein, dichte Waldungen bildend. Kur erst<br />

2 — 3 Meilen von den Flussufern und der nicht von<br />

Flussmündungen unterbrochenen Küste erhält die<br />

Vegetation einen anderen Character, Leguminosen,<br />

Laurineen, Melastomaceen und Palmen treten an<br />

die Stelle der angegebenen Pflanzen. Lufttempera-<br />

tur -J- 81° F. Jährlich zwei Regenzeiten; die jähr-<br />

lich fallenden atmosphärischen Niederschläge betra-<br />

gen ungefähr 80 — ÖO". — In Anmerkungen bespricht<br />

der Verf. noch die Verhältnisse der wahr-<br />

scheinlich eingewanderten und verwilderten Pflanzen,<br />

indem er die von R. Brown angeführten Ver-<br />

zeichnisse solcher Gewächse zuerst aufstellt, und<br />

dann diejenigen Pflanzen aus demselben anführt,<br />

welche er in Brit. Guiana gefunden hat und sich<br />

dabei für die Ansicht ausspricht, dass diese Hin-<br />

auf kultivirtem Boden anzutreffenden Pflanzen ab-<br />

sichtlich oder unabsichtlich übersiedelt seien, wie<br />

dies auch mit mehreren Europäischen Unkräutern<br />

und Grasarten der Fall sei, von denen allein Solanum<br />

nicjrum angeführt wird, was vielleicht nicht<br />

einmal Europa angehört. Nur Scoparia, dulcis<br />

zeige sich noch landeinwärts an den Ufern der<br />

Flüsse. Mit Kryptogamen habe es aber eine andere<br />

Bewanduiss, denn von ihnen seien einige sehr weit<br />

verbreitet; merkwürdig seien in dieser Beziehung<br />

einige Lycopodium- Arten, die mit ihren Verbrei-<br />

tnngsbezirken namentlich angeführt werden.<br />

2. Recjion des Urwaldes. Der Küstenregion<br />

schliesst sich mittelbar der Urwald an , wie er zu-<br />

gleich das Flussgebiet der in der Küsten regiori angeführten<br />

Hauptströme in sich fasst. Nur zwischen<br />

dem Corentyn und Demerara und am Morocco wird<br />

*) Zahlreiche artesische Brunnen, welche man we^cn<br />

ilcs Mangels an süssem Wasser bis zu 200' Tic/e gebohrt<br />

hat, zeigen, dass der Boden zwischen starken Lehmlagen<br />

gewöhnlich zwei Schichten halbveriaullen oder halln erkohlten<br />

Curida-ixad fihizophora - Holzes zeigt. Das Wasser<br />

ist sehr eisenhaltig und von circa 81° F. (-)- 23,11« Kl<br />

Temperatur.<br />

es in der Nähe durch einen Savannenstrich unter-<br />

brochen. Dem Laufe des Essequibo, Demerara, Ber-<br />

bice und Corentyn folgt der Urwald bis zu ihren<br />

Ouellgebieten. Die Erhebungen dieses ausgedehnten,<br />

zwischen dem 57—59.° Ö. L. und vom Aequa-<br />

tor bis 7° N. Br. liegenden Gebiets steigen nicht<br />

in schroffen Uebergängen von der Ebene zum. Ge-<br />

birge, sondern werden allmählig durch Bergreilien<br />

vermittelt, bis sie im Cannku-, Carawaiffii- und<br />

Acarai- Gebirge eine absolute Höhe von 4000' erreichen.<br />

Bis zu dieser Höhe zeigen sich die Gebirge<br />

ebenso üppig bewaldet, wie das Flachland<br />

der Küste. Die Urwaldregion gehört fast dnreh-<br />

gehends der Primärformation an, Granit ist die vor-<br />

herrschendste Gebirgsart. Zwischen dem 5. und 4.<br />

Breitengrade wechselt die Flor ihren Character.<br />

Viele in den unteren Flussgebieten heimische Arten<br />

verschwinden fast gänzlich, andere verwandte<br />

treten an ihre Stelle. Diese Veränderung hat ihren<br />

Grund in einer Brit. Guiana in südöstlicher Richtung<br />

durchschneidenden Bergkette, in welcher mächtige<br />

Massen von Granit, Gneuss und Trapp zu Tage<br />

stehen, sie ist die Urheberin imposanter Catarracte<br />

und Stromschnellenreihen. Der Urwald besteht aus<br />

einer besonders üppigen Flor, Unterholz zeigt sich<br />

nur an lichten Stellen und wird am häufigsten durch<br />

Scitamineen, Aroideen und Filices ersetzt. Nur die<br />

unmittelbare Ufervegetation der Flüsse bestellt aus<br />

cnterholz und krautigen Pflanzen , die im Urwalde<br />

weniger vorkommen. Fast nur Bäume von den<br />

Bignoniaceen und Erythroxyleen verlieren ihr Laub<br />

in der trockenen Jahreszeit. Der Boden des Ur-<br />

waldes besteht aus einer tiefen Dainmerde und einem<br />

von Eisenoxyd röthlich gefärbten, fetten, mit Sand<br />

vermischten Lehm. Mittl. Temperatur ungefähr<br />

76° F. (+ 20,44° R.). Die 2 Regenzeiten der Küste<br />

erstrecken sich nur auf das untere Gebiet des Ur-<br />

waldes, da vom 4. Br.Grade hin zum Aequator nur<br />

1 Regenzeit herrscht. In dieser fangen die riesi-<br />

gen Bäume au, wieder neu zu treiben und das<br />

sprossende Grün bringt mit der älteren Belaubung<br />

einen überraschenden Wechsel im Colorit hervor,<br />

wie solcher nur den Tropen eigentümlich ist. Wie<br />

jeder einzelne Baum einen Wechsel in seinem Colorit<br />

hat, so zeigt sich ein solcher auch in den<br />

verschiedenen Gattungen und Familien in eigen-<br />

thümlicher bestimmter Weise. Besonders markireu<br />

sich die Laurineen, Leguminosen, Rubiaceen und<br />

Euphorbiaceen. Zu diesem reichen Farbenschmuck<br />

der ßelaubung gesellt sich schnell der noch reichere<br />

derßlüthen, wodurch das saftig grüne Laubmeer<br />

von farbigen Inseln von Blumen unterbrochen wird,<br />

wie solche von Tecomen, Cassien und von den rie-<br />

sigen Lianen, Bauhiuien und Bignonien , welche

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