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— 891 — — S92 —<br />

4. Ein Mittel zur Vertilgung der Cypris concha-<br />

cea Latr. , einer der Vallisneria spiralis schädlichen<br />

Crustacee.<br />

Einem Pflanzenzüchter kann keine auf Züchtigung<br />

sich beziehende Beobachtung, auch wenn sie<br />

noch so unbedeutend scheint, ganz gleichgültig sein,<br />

und stehe ich daher nicht an, ein einfaches Vertilgungsniittel<br />

der Muschelkrebse CCj/T""**}, von welchen<br />

einige Arten bei uns in stehendem Wasser<br />

vorkommen, hier mitzutheilen.<br />

Seit einigen Jahren nahm ich wahr, dass sich<br />

in einem Glascyliiider, in welchem ich die Vallis-<br />

neria spiralis ziehe , in der Regel im Juni die<br />

Cypris conchcicea Latr. einfand, welche in wenigen<br />

Tagen sich so stark vermehrte, dass die Blät-<br />

ter an manchen verletzten Stellen davon ganz be-<br />

deckt und stark corrodirt wurden, so dass die Pflanze<br />

ein liässliches Ansehen erhielt. Wiederholtes Ab-<br />

giessen des Wassers fruchtete nicht: die Thierchen<br />

senkten sich bei jeder Bewegung des Wassers anf<br />

den Boden hinab und kamen in dem frischen Was-<br />

ser bald wieder zum Vorschein. Ich goss daher in<br />

das Wasser so viel Jodtinctur, bis dasselbe eine<br />

hoch weingelbe Farbe erhalten hatte und nach we-<br />

nigen Stunden waren sämmtliche Thierchen abge-<br />

storben; ihre Leiber bildeten auf der Oberfläche<br />

des Wassers eine Decke und konnten leicht abgenommen<br />

werden. Das Wasser wurde darauf durch<br />

frisches ersetzt und die Pflanze fuhr in ihrer Ve-<br />

getation kräftig fort.<br />

Ueber zwei der Orchis militaris nahestehende<br />

Arten.<br />

Nächst der Gruppe der Orchis maculata und<br />

latifolia (würdigen Seitenstücken zu der beliebten<br />

Verwandtschaft des Bubus fruticosus) , hat wohl<br />

kein Artencomplex der Gattung Orchis so viele Beschwerden<br />

verursacht, als der der Orchis militaris.<br />

Ich will hier vorläufig auf 2 eigentliümliche hier-<br />

her gehörige Pflanzen aufmerksam macheu.<br />

Orchis spuria.<br />

Man könnte diese Art kurz bezeichnen als eine<br />

Orchis militaris von der Tracht der Aceras anthropophora<br />

Calso mit lang aufgedehnter Aehre und<br />

hängender Lippe), mit sehr starken gelben Schwielen<br />

am Grunde der Lippe und einem sehr kurzen<br />

Sporn. — fast Jeder, dem die Pflanze vorkam,<br />

hielt sie für eigenthümlich. — Mein Vater legte ein<br />

Exemplar von Lang (jetzt, wie alle mir früher<br />

von demselben mitgetheilten orchidiographischen<br />

Unica wohl erhalten) in einen besondern Bogen<br />

mit der Bemerkung: „forma hybrida? a me non- 1<br />

dum visa, ulterius observauda. " Wohl dieselbe<br />

Pflanze hält Herr Hofrath Koch für Orchis ma-<br />

cra Lindl.<br />

In dem Catalogue des plantes cellulaires idu<br />

canton de Vaud publie par la soci£t6 des sciences<br />

naturelles du canton steht bei Orchis militaris:<br />

„Mr. Bridel a recueilli en 1832 pres de Sauveletes<br />

uue hybride singuliere entre l'Orchis militaris et<br />

l'Ophrys anthropophura." Eine Herrn Prof. Röper<br />

mitgetheiite Pause meiner Tafel für die Orchideen<br />

Europas vermochte ihn sogleich einen Bastard zwi-<br />

schen den gedachten Pflanze zu vermutheil.<br />

Ich kenne nun die Pflanze von Müllheim in<br />

Baden Lang! Von Lausanne, La harpe! Muret!<br />

(Le res ch e fideMuret.) Von Bex, T homas! Reh»,<br />

fil. 1843! Endlich sali ich in der Sammlung des Hrn.<br />

S h u tt le wo rth in Bern eine Pflanze, in der Umgegend<br />

dieser Stadt gesammelt, die mir damals mit<br />

der mehligen völlig gleich schien.<br />

Noch besitze ich ein paar Exemplare (Nancy<br />

Godron! Zweibrücken Die r back!), die nur<br />

durch wenig längere Sporen abweichen uud also<br />

recedentia ad 0. militarem.<br />

Ein Kxemplar, das ich aus Ligurien (Balbis!)<br />

aufbewahre, zeigt zwar ähnliche Tracht, aber die<br />

Merkmale fehlen, es ist eine Form der Orchis mi-<br />

litaris.<br />

Orchis Steveni.<br />

[Orchis tephrosanthos caucasica Steven in litt.<br />

Orchis tephrosanthos ß. macrophylla Ludl.<br />

Orch. pag. 273?)<br />

Ich unterscheide diese Art dadurch, dass die<br />

Lippe bis zur Spitze des Mittelstücks und der Sei-<br />

tenlappen am Grunde mit kurzen Wärzchen be-<br />

setzt ist, von denen einzelne Gruppen nur dunkel<br />

gefärbt sind. O. tephrosanthos zeigt längere nur<br />

am Grunde des Mittelstücks vorkommende Wärz-<br />

chen. Ferner ist der Helm der Lippe gleich lang,<br />

während er bei Orchis tephrosanthos zumeist beträchtlich<br />

kürzer ist. Die Aehre ist sehr lang, walzig<br />

bei der noch frisch blühenden Pflanze, Mährend<br />

sie bei Orchis tephrosanthos auch dann noch kuge-<br />

lig ist, wenn die obersten Blüthen völlig entfal-<br />

tet sind. H. G. Rchb. fil.<br />

Literatur«<br />

Journal of the Asiatic Society of ßengal : edited by<br />

tbe Secretaries. No. CXCV1. October 1848.<br />

Calcutta. 8.<br />

Untevsuchungen, angestellt auf einer Heise,<br />

folgend der grossen Hauptstrasse durch die Berge<br />

Ober - ßengalens , Paras Nath etc., in dem Soane-Thale<br />

und über die Iiymaon-, Zweig der Vind-<br />

hya - Berge. Von Dr. J. D. Hooker etc. Mitgeth.

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