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dass es dem P. Crus galli zwar sehr nahe stehe,<br />

aber nach Vergleichung zahlreicher Exemplare verschieden<br />

sei : durch einfach -, nie doppelt-zusammen-<br />

gesetzten schmalen, lanzettlichen Haceinns, dessen<br />

Aeste, wenn auch nicht angedrückt, doch aufrecht<br />

ständen, durch die nicht buckelig, sondern sanft<br />

convexen Hüllspelzen, und durch schlankere Tracht.<br />

Wenn diese Erscheinungen bei einem im nassen<br />

Boden, unter tropischer Sonne zwischen den Reis-<br />

pflanzen emporschiessenden Grase nicht auffallen<br />

können, so wäre es doch merkwürdig, dass auf<br />

den Reisfeldern Italiens, wohin man glauhlieher-<br />

weise mit der Getreideart auch das Unkraut versetzt<br />

glauben dürfte, eine andere Art wachsen<br />

sollte. Woher aber Xees die Gewissheit hat, dass<br />

alle jene Synonyme zusammengehören, sagt er<br />

nicht. Was er als Panic. numidianum Sieber aus<br />

Aegypten anführt, dürfte vielleicht das von diesem<br />

Sammler als JP. stagninum bei Damiatte aufgefun-<br />

dene sein, welches wir unbedingt für P. Crus galli<br />

ansehen. Es ist stark begrannt, der Racemus com-<br />

positus etwas lang gezogen , die Aeste ziemlich<br />

lang mit beginnender Weiterverästelung, Scheiden<br />

und Blätter wie gewöhnlich; die Wurzel quirlförmig<br />

aus mehreren der untersten dicht aufeinander<br />

folgenden Knoten, was auf einen nassen schlammigen<br />

Boden zu deuten scheint.<br />

Von allen diesen unterscheidet nun Nees ein-<br />

mal: P. limosum Presl, von der Insel Luzon {ßplismenus<br />

limosus Presl Rel. Haenk. I. p. 322.) , von<br />

welchem der Begründer sagt: „maxime accedit ad<br />

O. Crus galli", und dessen Diagnose und Beschreibung<br />

wir vergebens nach irgend einem brauchba-<br />

ren Unterschiede durchsahen, auch auf die von<br />

Nees angeführten kleineren Aehrcben und die un-<br />

tere 3-nervige und obere 5-nervige Kelchspelze<br />

nach unserer oben gegebenen Darstellung keine<br />

Verschiedenheit begründen können. Dann unter-<br />

scheidet er P. muricatum Mchx. , eine nordameri-<br />

kanische Art, durch etwas grössere Spiculae (wie<br />

bei oryzinum), durch niedrige Statur (auch niedri-<br />

ger wie bei der kleinen deutschen Sandform?), und<br />

durch Wimpcrborstchen, welche am Grunde der<br />

Blätter hier und da auftreten , und wodurch es sich<br />

der folgenden brasilischen Art anschliesst. Hierin<br />

scheint etwas Characteristisches zu liegen , da wir<br />

bei norddeutschen Exemplaren Gleiches bis jetzt<br />

noch nicht beobachteten, aber wir besitzen von<br />

Tommasiui, in der Gegend von Aquilegia gesammelte<br />

Exemplare, bei welchen in demselben geringen<br />

Grade jene Knötchen allein, oder mit einem<br />

Haar versehen am Grunde der Blattüäche am Rande<br />

sitzen , aber nur an einzelnen der mittleren Blätter<br />

von einigen Exemplaren, den übrigen Blättern feli-<br />

l diese<br />

j<br />

j unseres<br />

1 1er<br />

| ein<br />

Jen. Uebrigens sind diese Exemplare ganz denen<br />

P. Crus galli gleich, und auch vom Samm-<br />

für dieses gehalten. Gleiches Verhalten zeigt<br />

in Frankreich im Departement des Landes ge-<br />

sammeltes Exemplar. Muss mau nicht glauben, dass<br />

Haarbildung unter gewissen Verhältnissen<br />

hervortrete, und natürlich so wie sie hier schwach<br />

und gleichsam in ihren ersten Anfängen vorkommt,<br />

auch vermeint und reichlicher sich zeigen könne?<br />

Das mit Vaginis hispidissimis versehene P.<br />

hispidum Muhlenb. ( Walteri Pursh, hirtellum Walt.)<br />

scheint unserem Verf. wiederum eine eigene Art,<br />

und wir besitzen auch ein nordamerikanisches Ex.<br />

aus den Salzsümplen von New Jersey, dessen un-<br />

tere Vaginae, besonders nach dem Rande hin, mit<br />

vielen haartragenden Knötchen besetzt sind. Eine<br />

ähnliche Form ist uns aus Europa nicht v<strong>org</strong>ekommen,<br />

obwohl wir, wie oben bemerkt ist, eine<br />

kurze Behaarung der unteren Scheiden bei uns gefunden<br />

haben. Dass die Nordamerikaner (A. Gray,<br />

Elliott) diese Form nur als Varietät von P. Crus<br />

galli ansehen, dürfte uns überzeugen helfen, dass<br />

sie auch nichts weiter sei. Die Ligula compressa,<br />

welche wir nach M ühl en b er g's Beschreibung<br />

suchten, fand sich nicht, dieser Character bleibt<br />

also noch zweifelhaft und das Verhältniss dessel-<br />

ben näher festzustellen.<br />

Es folgen nun zwei südamerikanische Arten:<br />

P. sabulicolum Nees und P. Crus paronis, von Ktli.<br />

als Oplismenus beschrieben. Beide haben einen<br />

reicheren Blüthenstand , längere Grannen und das<br />

erstere allein am Blattgrunde Haarknötchen. Die-<br />

ses wächst in Sandboden im nördlichen und süd-<br />

lichen Brasilien, die Hum bol d t'sche Pflanze in<br />

Wäldern, an Flussufern durch einen grossen Theil<br />

Brasiliens; nach den Illustrationen zur Flora Africae<br />

austr. aber auch bei Cumana, in Mexico und in<br />

der feuchten Ufergegend nördlich von Port Natal<br />

in Südostafrika. Nees giebt hier auch an, JP. Crus<br />

pävonis unterscheide sich von P. Crus galli durch<br />

eine mehr zusammengesetzte Iullorescenz mit viel<br />

häufigeren , aber nur halb so grossen Aehrchen,<br />

was sich auch durch die Cultur als constärit er-<br />

weise. Bei der grossen Veränderlichkeit in der<br />

Zusammensetzung des Blüthenstandes , und da des-<br />

sen Grüssenzunahme auch eine Vermehrung der<br />

Aehrchen bedingt, können wir hierauf nicht viel<br />

gehen, und müssen also die Kleinheit der Aehrchen<br />

näher betrachten. Da finden wir denn bei norddeutschen<br />

Exemplaren des Hühnerfennichs, wenn<br />

sie klein sind, die Aehrchen wenig über eine Linie<br />

lang, wenn gross, zwei L. lang, und müs-<br />

sen danach fragen, ob man sich bei der Bestimmung<br />

an die grösseren oder kleineren Exemplare<br />

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