06.04.2013 Aufrufe

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

Botanische Zeitung - hibiscus.org - preview site

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 517 — — 518 —<br />

er doch, genau betrachtet, gleichfalls lateral ist.<br />

Der Stiel des Bliithenstandes ist etwas zu lang,<br />

als dass die unteren Blüthen desselben noch von den<br />

Stipulis des Stiitzblattes eingeschlossen werden<br />

könnten : daher spicae hasi nudae.<br />

Bei Trif. pratense *) ist der Stiel des Bliithen-<br />

standes kurz, daher werden die unteren Blüthen<br />

desselben noch von den bauchigen Stipulis des Stiitz-<br />

blattes berührt oder eingeschlossen. Gewöhnlich<br />

sind zwei Blütlienstände au der Spitze einer Sten-<br />

gelachse. Diese Achse ist zwischen dem ersten<br />

und zweiten Stütz blatte so verkürzt, dass das<br />

zweite unmittelbar an dem Bl.- Stiele des unter-<br />

sten Bliithenstandes zu stehen scheint. Oberhalb<br />

des zweiten Bliithenstandes zeigt sich das Rudiment<br />

der Stengelachse oft als ein kleines Knöpf-<br />

chen, welches ein drittes, steriles Stützblatt treibt;<br />

doch häufig ist auch nicht einmal ein Rudiment der<br />

Stengelachse vorhanden; nicht selten fehlt selbst<br />

der zweite Blüthenstand , und bloss sein Stützblatt,<br />

welches dann den ersten oder untersten Blüthen-<br />

stand mit einhüllt, bleibt übrig, ja selbst dieses<br />

schlägt zuweilen fehl. Dieselben Modifikationen<br />

kommen auch bei Tr. alpestre und rubens vor. —<br />

Interessant sind solche Exemplare von TV. pratense,<br />

bei denen sich die Stengelachse zwischen den Stützblättern<br />

des ersten und zweiten Bliithenstandes mehr<br />

— oft bis zu einer Länge von 2" — entwickelt<br />

hat, indem sie es ganz sicher machen, dass auch<br />

bei dieser Art die Blütlienstände nicht terminal sind,<br />

sondern dass dieselbe aus der Achsel von Stütz-<br />

blättern, die an der Stengelachse stehen, ent-<br />

springen. Man darf in solchen Fällen, die gar<br />

nicht selten sind, den untersten, zuerst aufblühenden<br />

Blüthenstand , freilich nicht mit einem kurzen<br />

Zweige verwechseln. An einem Zweige , an dem<br />

die Blütlienstände wie an der Stengelachse angeord-<br />

net sind , finden sich mehrere oder wenigstens ein<br />

Laubblatt, während an der Achse eines Bliithen-<br />

standes keine Daubblätter, sondern nur die haar-<br />

förmigen Stützblättchen der einzelnen Blüthen vorkommen.<br />

Die Blüthen der Inflorescenzen an solchen<br />

Zweigen blühen auch immer später auf, als die<br />

Blüthen des untersten Bliithenstandes, dessen Stütz-<br />

blatt zu derselben Achse gehört, wie die Stütz-<br />

blätter jener Zweige. Es ist also auch hier ganz<br />

so , wie bei TV. procumbens und arvense.<br />

Durch das Verwachsen des Stieles des einen<br />

Bliithenstandes mit dem des anderen, so wie auch<br />

durch die Entwicklung von accessorischcn Knospen<br />

*) Diese Art ist im wilden Zustande perennirend, nicht<br />

zweijährig. Unter den diesjährigen ßlülhenstengeln findet<br />

man häufig die vom vorigen Jahre.<br />

werden bei TV. prat. noch manche Modifikationen<br />

herbeigeführt. Ich übergebe dieselben und will nur<br />

noch eine andere beschreiben. Zuweilen ist nämlich<br />

die Achse zwischen dem ersten und zweiten<br />

Stützbl. der Blütlienstände äusserst verkürzt, der<br />

erste Blüthenstand ist vorhanden, der zweite bleibt<br />

rudimentär oder schwindet gänzlich; die Haupt-<br />

achse aber, die doch sonst schwindet , verlängert<br />

sich oberhalb dieses zweiten Bliithenstandes wieder<br />

ganz deutlich, oft bis zu einem Zolle, und bringt<br />

dann in der Achsel des dritten Stützblattes einen<br />

dritten, und zwar vollkommen und normal ausge-<br />

bildeten Blüthenstand. Ein viertes Stützblatt bleibt<br />

regelmässig steril , und da das Internodinm zwischen<br />

dem dritten und diesem vierten Stützbl. wiederum<br />

sehr kurz ist, so scheint es, besonders wenn<br />

von dem zweiten Blütlienstände gar kein Rudiment<br />

übrig geblieben ist, als ob der eigentlich dritte<br />

(aber scheinbar zweite) Blüthenstand unmittelbar<br />

aus der Achsel, die das zweite Stützbl., welches<br />

doch eigentlich zur verkürzten Hauptachse gehört,<br />

scheinbar mit dem Stiele des ersten Bliithenstandes<br />

bildet, herv<strong>org</strong>egangen sei. Es ist dies eine Art<br />

Prolification. Vielleicht kann dieser Fall zur Er-<br />

klärung der Anordnung der Blütlienstände bei Tr.<br />

lappaceum beitragen , von denen ich indess zu we-<br />

nig Exemplare sah, um mir ein bestimmtes Urtheil<br />

in dieser Hinsicht zu erlauben.<br />

Bei Tr. pratense, alpestre und rubens ist so-<br />

nach die s. g. Hülle durchaus kein Theil , der den<br />

übrigen Arten, z. B. Tr. procumbens , fehlte; sie<br />

entspricht vielmehr dem Stützbl. des Bliithenstan-<br />

des bei letztgenannter Art; die Blütlienstände sind<br />

auch bei den drei Trifol. prat., rubens und al-<br />

pestre einzeln, d. h. aus der Achsel eines Stützblattes<br />

entspringt immer nur ein Blüthenstand. —<br />

Trif. pannonicum verhält sich ganz so, wie Tr.<br />

alpestre, wenn nur ein Blüthenstand vorhanden ist;<br />

man hat jenem aber ein capitulum basi nudum bei-<br />

gelegt, weil der Stiel seiner Inflorescenz ziemlich<br />

lang ist; so ist's auch bei Tr. incarnatum.<br />

Bei Trifol. striatum findet sich an der Haupt-<br />

achse gewöhnlich nur ein Bliithenstaud , indem ein<br />

zweites Stützblatt steril ist. Da auch hier die Achse<br />

zwischen dem ersten und zweiten Stützbl. äusserst<br />

verkürzt ist, so hüllt das letztere den einzelnen<br />

Blüthenstand mit ein, der ebenfalls lateral ist. Aus<br />

den Achseln der Blätter der Hauptachse, welche<br />

unterhalb dem Stützbl. des Bliithenstandes stehen,<br />

brechen Zweige hervor. Die unteren tragen in der<br />

Achsel des 3ten oder 4ten Blattes ein Köpfchen, die<br />

obersten dagegen schon in der Achsel des zweiten<br />

und selbst des ersten Blattes. Eine wesentliche<br />

Verschiedenheit in Bezug auf die Anordnung der<br />

29 *

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!