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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 13. Äußere Bindungen und Beziehungen 107<br />

berufen, weil ihm dieses Kloster unterstellt war (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 19 S. 244: dictum monasterium haberet in commendatione). Wie<br />

aus Neuwerker Quellen hervorgeht, hat dieses Verhältnis mindestens schon<br />

seit 1497 bestanden (Classen, GS Archidiakonat Xanten S. 447). Erwähnt<br />

sei in diesem Zusammenhang allerdings auch, daß die Meisterin Odilia<br />

von Millendonck mit ihrem Konvent erst 1511 in die Konfraternität der<br />

Bursfelder Kongregation aufgenommen wurde (Volk, Generalkapitels-<br />

Rezesse 1 S.418). Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts stellte <strong>Brauweiler</strong><br />

regelmäßig auch den Beichtiger für die Nonnen. Der erste von ihnen<br />

dürfte Petrus von Neukirchen gewesen sein, der dem Reformkonvent von<br />

1467 angehörte, bereits 1486 in Neuwerk bezeugt ist (Mackes, Neuwerk<br />

S. 29) und schließlich Pastor von Widdersdorf werden sollte, das Amt<br />

aber nicht antrat und in Neuwerk blieb (Eckertz, Chronicon, AnnHist-<br />

VNdRh 18 S. 155). Einzelne der nach Neuwerk abgeordneten Mönche<br />

werden in ihrer dortigen Stellung als Prioren bezeichnet. Wechsel scheinen<br />

nicht häufig stattgefunden zu haben; bekannt ist, daß Ende des<br />

17. Jahrhunderts Benedikt von Engelskirchen 16 Jahre lang in Neuwerk<br />

weilte. Wenigstens zeitweilig sind zwei <strong>Brauweiler</strong> Mönche dort gleichzeitig<br />

tätig gewesen. 1566 wurde zwischen beiden Konventen eine besondere<br />

Verbrüderung abgeschlossen (Classen, GS Archidiakonat Xanten<br />

S.447).<br />

Das enge Verhältnis der beiden Gemeinschaften bestand bis zur Mitte<br />

des 18. Jahrhunderts fort, weil die Äbte immer wiederholte, auf eine Reihe<br />

von Jahren befristete Aufträge erhielten, sich um die seelsorgerische Betreuung<br />

und um die Disziplin zu kümmern (vgI. zum folgenden D,<br />

Kurköln VIII 440/3). Gelegentlich gab es Reibungen, so 1694, als ein Teil<br />

des Neuwerker Konvents die fällige Beauftragung des Abts Richterich mit<br />

dem Hinweis auf die schlechte Amtsführung seines Vorgängers, des Abts<br />

Klingen, zu hintertreiben suchte. Wie behauptet wurde, waren die Nonnen<br />

dazu von dem Abt von Gladbach, der selbst die Aufsicht über Neuwerk<br />

übernehmen wollte, und dem Abt von Groß-St. Martin angestiftet worden.<br />

Der Versuch hatte keinen Erfolg. 1696 war der Abt Richterich als erzbischöflicher<br />

Kommissar mit Abt Antonius von Gladbach und dem dortigen<br />

Pastor bei der Äbtissinnenwahl zugegen. 1734 war der Abt Grein Kommissar<br />

des Erzbischofs bei der Absetzung des Fräuleins v. Hülhoven als<br />

Priorin. <strong>Die</strong> heftigsten Auseinandersetzungen gab es jedoch ab 1743, als<br />

die seit 1721 amtierende Äbtissin Clara Sophia v. Bönninghausen nach<br />

Aussage der <strong>Brauweiler</strong> Quelle die Zügel völlig schleifen ließ und sich<br />

weder um die Wirtschaft noch um die Disziplin kümmerte (vgI. dazu auch<br />

PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 411 f.). Auf Anweisung des Generalvikars von<br />

Köln nahm der Abt eine Visitation vor, veranlaßte die alte Äbtissin zum

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