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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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224 7. Personallisten<br />

Theodoro-Palatinae 3. 1773 S. 64 f. wird er als doctus et literarum amantissimus<br />

bezeichnet, der wissenschaftliche Arbeit auswärtiger Gelehrter unterstütze.<br />

Er leistete jede nur mögliche Hilfe, als der Ort <strong>Brauweiler</strong> 1768 fast zur<br />

Hälfte abbrannte (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 432). Er ließ die Kirche weißen,<br />

die Altäre sowie den Kirchenschmuck gründlich reinigen und polieren<br />

und die Heiligenfiguren vergolden. In der Kapelle des <strong>Brauweiler</strong> Hofs<br />

zu Köln wurde ein neuer Altar errichtet und der Hof selbst gründlich<br />

restauriert. Im Jahr 1770 reiste der Abt nach der Teilnahme am Generalkapitel<br />

mit dem Abt von Deutz und dem Mönch Anselm Aldenhoven<br />

nach Trier, wo er die Äbte der dortigen Klöster besuchte und die Denkmäler<br />

der Stadt besichtigte. Auf der Rückreise inspizierte er die Klosterbesitzungen<br />

zu Mesenich und Klotten (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 435 f).<br />

Während der 1770 beginnenden Hungersnot ließ er wöchentlich von fünf<br />

Maltern Roggen Brot backen, das er kostenlos unter die Armen verteilte;<br />

weiter verkaufte er auch Brot zu niedrigeren als den üblichen Preisen (ebd.<br />

BI. 437). In den abteilichen Wäldern ließ er Aufforstungen vornehmen<br />

(ebd. BI. 437 b). Nachdrücklich setzte er sich für die Erhaltung des Nonnenklosters<br />

Überwasser in Münster ein, das aufgehoben werden sollte<br />

(ebd. BI. 440 b). In Stablo bemühte er sich um den Erwerb von Reliquien<br />

des mit der Geschichte <strong>Brauweiler</strong>s so eng verbundenen Abtes Poppo. Er<br />

beschaffte Reliquien der Äbtissin Ida von St. Maria im Kapitol zu Köln,<br />

der Tochter des Gründerpaares (ebd. BI. 443). Mit Erlaubnis des Generalvikars<br />

in Köln wurde auf sein Betreiben das Fest des hI. Poppo auf den<br />

14. April gelegt, den Tag, an dem die ersten Mönche in <strong>Brauweiler</strong><br />

eingetroffen waren. Für die neu erworbenen Reliquien ließ er zwei Ostensorien<br />

anfertigen (ebd. BI. 444 f). Er ließ die Pfarrkirche in Bürgel wiederherstellen<br />

und 1776 weihen (ebd. BI. 446 b f.). Auch wurde auf seine<br />

Veranlassung eine Marienstatue innerhalb des Konventskreuzgangs aufgestellt.<br />

Außerdem assistierte er bei zahlreichen Weihehandlungen des<br />

Kölner Weihbischofs, insbesondere bei Abtsweihen. Über seinen Charakter<br />

verlautet, daß er den Gästen gegenüber angenehm, den Kranken und<br />

Armen gegenüber trostreich gewesen sei. Der Abt, der in seinen letzten<br />

Lebensjahren an der Gicht gelitten hatte, starb am 4. Juli 1778 an einem<br />

Schlaganfall im 63. Lebensjahr und wurde an der Epistelseite des Antoniusaltars<br />

beigesetzt (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 448 a). <strong>Die</strong> Grabschrift ist<br />

bei Würdtwein, Nova subsidia 5 S. 272 f. gedruckt.<br />

Herriger stammte aus Junkersdorf, wo er am 9. Februar 1716 geboren<br />

war. Ein ernsthafter Zweifel, daß er mit dem 1732 in Köln immatrikulierten<br />

Wilhelm H. identisch ist, besteht nicht (Nyassi-Wilkes, Matrikel 5 S. 415).<br />

Am 10. Mai 1733 war er in das Kloster eingetreten, hatte am 11. Mai 1734<br />

Profeß abgelegt und am 19. September 1739 die Priesterweihe erhalten.

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