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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 19. Seminar 133<br />

bezeichnet, was quellenmäßig nicht belegt werden kann und mindestens<br />

als stark übertrieben anzusehen ist (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 322 b t). Auch<br />

die Nachrichten der <strong>Brauweiler</strong> Acta sind sporadisch, behandeln vor allem<br />

die Beziehungen der eigenen Äbte und Mönche zu diesem Institut und<br />

liefern deswegen kein zusammenhängendes Bild. Auch passen sie nicht<br />

immer mit den Notizen der Generalkapitelsrezesse zusammen.<br />

Der eben erwähnte Andreas Winckens wurde unmittelbar nach seiner<br />

Profeßleistung auf drei Jahre in das Seminar entsandt (PfA <strong>Brauweiler</strong>,<br />

Acta BI. 324 b). Aber schon 1622, als dort gerade fünf Mönche aus <strong>Brauweiler</strong><br />

studierten, wurde es wegen der damals in Köln grassierenden Pest<br />

geschlossen (ebd. BI. 330 b). 1624 werden die Äbte von Groß-St. Martin<br />

und <strong>Brauweiler</strong> als Inspektoren des Seminars bezeichnet (Volk, Generalkapitels-Rezesse<br />

2 S. 443), die eine vollständige Rechnungslegung fordern<br />

sollten. 1626 erteilte das Generalkapitel den Äbten von Groß-St. Martin,<br />

Deutz und <strong>Brauweiler</strong> den Auftrag, über die Disziplin im Seminar zu<br />

wachen, die als zu lax bezeichnet wurde (ebd. S.443, 466). Auf den<br />

Generalkapiteln von 1628-1631 wurde lebhaft über die schlechten wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse des Seminars geklagt, das durch Umlagen finanziert<br />

werden sollte; mit Ausnahme des Jahres 1630 berichtete darüber der<br />

Regens persönlich (ebd. S.485, 502, 517 und 529). Seit ungefahr 1630<br />

befand sich das Seminar im <strong>Brauweiler</strong> Hof zu Köln; das Kloster hatte<br />

sogar zu seiner besseren Unterbringung einige Grundstücke und Häuser<br />

gekauft (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 340; die erhaltenen Urkunden über die<br />

Kölner Hauskäufe sprechen allerdings nicht von dieser Absicht). Kurz<br />

nach 1630 fungierte als Regens des Seminars der später berühmt gewordene<br />

<strong>Brauweiler</strong> Profeßmönch Adam Adami; ein weiterer <strong>Brauweiler</strong> Professe<br />

war dort als Ökonom tätig (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 340 a). 1637 wurde<br />

es der Aufsicht des Abts von Gladbach unterstellt (Volk, Generalkapitels-<br />

Rezesse 2 S. 543). Danach verfiel es und wurde an das Gymnasium Laurentianum<br />

in Köln verlegt. Wie es scheint, hat es schon 1640 nicht mehr<br />

bestanden (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 340 a: nondum post seminario deficiente<br />

et translato ad gymnasium Laurentianum; s. auch Volk, Generalkapitels-Rezesse<br />

2 S. 559). Auf den Generalkapiteln von 1649 und 1651 wurde über die<br />

Wiederherstellung des Seminars verhandelt (ebd. S. 599 und 612). Ende<br />

1652 bestimmten die Äbte von Werden, Deutz, Groß-St. Martin und<br />

<strong>Brauweiler</strong> den <strong>Brauweiler</strong> Hof in Köln zum Sitz des Seminar; damals<br />

schickte man von <strong>Brauweiler</strong> drei Mönche dorthin (Hilliger, Urbare S.<br />

Pantaleon S. 530; PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 350 b). Nach den Generalka-<br />

1) Zur Gründung selbst s. VOLK, Seminar S. 190 ff., der allerdings die <strong>Brauweiler</strong><br />

Quellen nicht gekannt hat, was auch für KEUSSEN, Universität S. 224 ff. gilt.

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