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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 9. Ämter und Konvent 79<br />

Zunamen von Mönchen 1n nennenswerter Zahl erst seit dem<br />

14. Jahrhundert, aber auch dann nicht regelmäßig, bekannt sind. <strong>Die</strong><br />

wenigen namentlich genannten Kölner Bürger erscheinen mehrmals unter<br />

der Bezeichnung de Colonia, so daß sich mit Ausnahme eines Gobelin<br />

Jude über ihre Familienzugehörigkeit nichts sagen läßt. Zwei Mönche<br />

kamen allem Anschein nach aus Bonn, je einer aus Düren, Duisburg,<br />

Neuss und Münster. Sie sind jedoch nur mit ihrer Herkunftsbezeichnung<br />

angeführt. Bürger anderer Städte sind überhaupt nicht nachweisbar.<br />

<strong>Die</strong> Heimat der Mönche war zu einem guten Teil die nähere<br />

Umgebung des Klosters; hierzu seien als Beleg die Namen Zobbe, Palandt,<br />

Frentz, Bell, Buschhoven, Gymnich, Bachern, Lövenich und Kerpen genannt<br />

(v gl. dazu unten § 38), wie überhaupt der linksrheinische Adel<br />

erheblich stärker vertreten war als etwa der bergische. <strong>Die</strong> durch den<br />

umfangreichen Besitz an der unteren Mosel gegebenen Beziehungen führten<br />

dazu, daß auch Mönche von der Mosel und dem weiteren mittelrheinischen<br />

Raum in nicht geringer Zahl im Kloster nachgewiesen werden<br />

können (v. Senheim, v. Klotten, v. Boppard, v. Monreal, v. Hadamar).<br />

Nach der Aussage der Quellen trat dieses mittelrheinische Element seit<br />

ungefahr der Mitte des 14. Jahrhunderts etwas zurück und scheint 50 Jahre<br />

später nicht mehr vertreten gewesen zu sein. Seit dem Beginn des<br />

15. Jahrhunderts finden sich im Konvent mehrere Westfalen; zwei von<br />

ihnen haben es zur Abtswürde gebracht (vgl. unten § 26).<br />

Das Totenbuch von 1476 (D, <strong>Brauweiler</strong>, RuH 3) bietet einen ziemlich<br />

vollständigen Überblick über die Weihegrade. Vo~ der ersten Hand<br />

eingetragen sind 224 Priester, 40 Diakone, 32 Subdiakone und 14 Akolyten.<br />

Nicht genau einzuordnen sind die 48 Brüder und 18 Mönche ohne<br />

einen weiteren Zusatz. Es mögen sich aber auch unter ihnen eine Reihe<br />

von Inhabern höherer Weihegrade befunden haben. <strong>Die</strong> Zahl der Konversen<br />

liegt mit 46 recht hoch. Da mit ihnen nach 1200 kaum noch zu<br />

rechnen ist, ist zu vermuten, daß sie wenigstens zeitweise 15 bis 20% der<br />

Gesamtzahl ausgemacht haben (zu den Siegburger Verhältnissen s. GS NF<br />

9: Siegburg S. 57). In einigen Fällen läßt sich nachweisen, daß sie erst in<br />

höherem Alter eingetreten sind. Zu erwähnen sind schließlich zwei donati<br />

und drei Knaben. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß über die ganze<br />

hier betrachtete Zeit hinweg wohl alle Mönche, die das dazu notwendige<br />

Alter erreicht hatten, auch die Priesterweihe empfangen haben.<br />

b. Seit der Einführung der Bursfelder Reform<br />

<strong>Die</strong> Einführung der Bursfelder Gewohnheiten brachte eine fast vollständige<br />

und schlagartige Verbürgerlichung des Konvents mit sich; bei<br />

einem Zusammenstoß mit einem hohen Adligen, dem Kölner Erbmarschall

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