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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 29<br />

Rechnungen, Schadenslisten, Schuldenaufstellungen sowie ein Kopiar benutzen<br />

können. Bis auf die Rechnungen des 14. Jahrhunderts sind alle<br />

diese Archivalien verloren.<br />

§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek<br />

Über die Bibliothek ist aus der frühen Zeit des Klosters nur sehr wenig<br />

bekannt. <strong>Die</strong> in <strong>Brauweiler</strong> während des 11. und zu Anfang des<br />

12. Jahrhunderts entstandenen Geschichtswerke machen es wahrscheinlich,<br />

daß man die eine oder andere Klassikerhandschrift besessen hat (zu den<br />

benutzten Werken s. unten § 19). Abt Wolfhelm zitiert in seinem Brief an<br />

Abt Meginhard Horaz und J uvenaI. Tatsächlich hat es im Kloster eine<br />

Handschrift mit Werken von Juvenal und Persius gegeben (Manitius, Lat.<br />

Literatur 3 S. 175 Anm. 4). Angesichts der starken geistigen Interessen,<br />

die gerade Wolfhelm gehabt hat, darf man vermuten, daß ihm eine gut<br />

ausgestattete Bibliothek am Herzen lag. Was vorhanden war, ist dem<br />

Kloster jedoch in den WechseWillen seiner Geschichte zum weitaus größten<br />

Teil verloren gegangen, wahrscheinlich schon zu Anfang des 14. Jahrhunderts.<br />

Abt Menfred spricht nämlich in einem Brief um 1321 davon, daß<br />

dem Kloster Bücher entfremdet worden seien (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 18 S. 99). <strong>Die</strong> bei den französischen Benediktiner Martene<br />

und Durand haben auf ihrer berühmten literarischen Reise in <strong>Brauweiler</strong><br />

nur eine Handschrift mit Cicero-Briefen vorgefunden, die sie der Erwähnung<br />

für wert hielten (Martene-Durand, Voyage litteraire 2 S. 269). Sie<br />

erscheint auch in dem Verzeichnis der von den Franzosen nach 1794<br />

beschlagnahmten Handschriften (D, Gen. Gouvernement Mittel- und Niederrhein<br />

16 1 BI. 226 a). Jetzt ist sie nicht mehr nachweisbar. Aus dieser<br />

Liste von nur 16 Nummern, die bestätigt, daß der Handschriftenbestand<br />

des Klosters von sehr bescheidenem Umfang war, sind, abgesehen von<br />

den in der unten folgenden Zusammenstellung genannten noch vorhandenen<br />

Manuskripten auch Werke des Thomas von Aquin und Aristoteles<br />

sowie eine Explicatio regulae s. Augustini a fratre Huberto O. P., der Oculus<br />

religiosorum des Kartäusers Jakob und Lebensbeschreibungen der Äbte<br />

Bernhard, Maurus sowie der hI. Elisabeth zu nennen. Ein kleiner Teil<br />

blieb über die Franzosenzeit hinaus erhalten. Immerhin liefern diese Manuskripte<br />

einige Belege für die Schreibtätigkeit von <strong>Brauweiler</strong> Mönchen<br />

nach der Reform von 1467.<br />

Einen Einblick in die Bibliothek des Klosters, wie sie um 1500 ausgesehen<br />

haben mag, bietet das Verzeichnis der nach 1794 beschlagnahmten<br />

Druckwerke, bei denen es sich dem Interesse der Franzosen entsprechend

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