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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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196 7. Personallisten<br />

Sein Siegel, spitzoval, in grünem Wachs, 5,8 X 3,7 cm, zeigt einen<br />

stehenden Geistlichen mit Abtsstab. Von der Umschrift sind nur noch die<br />

Worte: ... €ON ... zu erkennen (StA Köln, St. Aposteln, Urk. 102).<br />

Ludolf von Holte<br />

1298-t 1313<br />

Ludolf war Profeßmönch in Corvey, wo er noch nach seiner Wahl<br />

zum Abt von <strong>Brauweiler</strong> als Propst erscheint (Knipping, Regg 3 Nr. 3581<br />

vom 6. Juni 1298). Wikbold von Holte, der damalige Erzbischof von<br />

Köln, war sein Bruder. <strong>Die</strong> angeblich einstimmig erfolgte Wahl zum Abt<br />

von <strong>Brauweiler</strong> dürfte erst unter kräftiger Nachhilfe des Erzbischofs<br />

zustandegekommen sein. Sie fand vor dem 20. März 1298 statt (WestfUB<br />

4 Nr. 2481). <strong>Die</strong> kostenlose Weihe nahm der Erzbischof erst nach eingehender<br />

Prüfung der klösterlichen Privilegien vor (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 17 S. 179). Zu seiner Zeit wurde der Kanoniker von St.<br />

Kunibert in Köln Walram von Schönberg in der Abtei getötet, was zu<br />

heftigen Auseinandersetzungen mit dessen Verwandtschaft führte (ebd.<br />

S. 184). Der Abt stiftete eine Fischmahlzeit und eine doppelte Weinportion<br />

am Fest des hI. Vitus, dessen besonderer Verehrer er von Corvey her war.<br />

Bis zu der Reform von 1467 galt der Vitustag als festum medium (ebd.<br />

S. 183). Aller Wahrscheinlichkeit nach hat Ludolf auch den Vitusaltar<br />

errichten lassen (vgI. dazu oben § 3,2). Er starb am 21. Januar 1313 und<br />

wurde in der Nähe des Michaelaltars beigesetzt (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 17 S. 184; D, <strong>Brauweiler</strong>, RuH 3 BI. 104a).<br />

Der Abt war Hospitalar in Corvey von 1281 bis zum 7. Juli 1284,<br />

erscheint dort als Prior am 13. Mai 1284, als Prior und Propst am<br />

10. August 1293 und als Propst noch am 22. Dezember 1298 (WestfUB 4<br />

Nrn. 1655, 1799, 1790, 2258 und 2531).<br />

Ludolf stammte aus dem Osnabrücker edelfreien Geschlecht v. Holte.<br />

Sein Vater Wikbold trat später in das Kloster Loccum, seine Mutter<br />

Wolderadis von Drivorden in das Kloster Bersenbrück ein. Sein Bruder<br />

Wikbold war Erzbischof von Köln, sein Bruder Wilhelm Domherr, später<br />

Bischof von Münster, seine Schwester Beatrix Äbtissin von Essen (vgl.<br />

dazu Knipping, Regg 3 Nr. 3539; Kohl, GS NF 17,2: Domstift Münster<br />

S. 12 f., 407, 428).

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