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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 26. Äbte 217<br />

Jahre tätig). Am 28. Januar 1653 erfolgte seine Promotion zum Lizentiaten<br />

der Theologie (Hilliger, Urbare S. Pantaleon S. 530). Vom gleichen Jahr<br />

an war er Regens des Kölner Benediktinerseminars bis zu seiner Wahl zum<br />

Abt (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 374 b). Von 1662-1672 amtierte er als<br />

Professor der Theologie an der Universität Köln (Keussen, Universität<br />

Köln S. 346). 1663 erlangte er die theologische Doktorwürde. Nach eigener<br />

Aussage wollte er als Thomist leben und sterben. Der Chronist behauptet,<br />

daß er am Fest des hI. Thomas von Aquin, dem 7. März, geboren worden<br />

sei, Profeß geleistet habe, zum Abt gewählt und beerdigt worden sei,<br />

wobei das Datum der Profeßleistung allerdings unzutreffend angegeben<br />

worden ist (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 384 b).<br />

Sein Siegel, rund, mit einem Durchmesser von 3,5 cm, zeigt einen<br />

einköpfigen Adler, dessen gespaltener Brustschild rechts einen steigenden<br />

Löwen, links einen Turm aufweist. Umschrift: PHILIPPVS BREWERUS<br />

ABB(AS) IN BRAVWEILER. Abb.: Ewald-Meyer-Wurmbach, Rhein-<br />

Siegel 4 T. 104,5).<br />

Martin Klingen<br />

1672-t 1693<br />

Klingen wurde am 15. März 1672 in Gegenwart der 'Äbte von St.<br />

Pantaleon und Gladbach per viam scrutinii einstimmig gewählt (nach D,<br />

Dep. Köln, Akten 109 BI. 97 a von fast allen). Der Informativprozeß über<br />

seine Wahl wurde am 22. März 1672 eingeleitet (Torsy, Regular-Klerus 1<br />

S. 91 Nr. 68). Geweiht wurde er am 24. April von dem Kölner Weihbischof<br />

Adrian von Walenburg (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 385 b). Er sei ein guter,<br />

frommer und devoter Herr und ein besonderer Verehrer der hI. Maria und<br />

des hI. Josef gewesen (ebd. BI. 386 b), zu deren Ehren er spezielle Litaneien<br />

lesen ließ. Er förderte nachdrücklich das Studium der Theologie und<br />

Philosophie im Kloster; als das Benediktinerseminar in Köln im Jahr 1680<br />

wieder eröffnet wurde, schickte er drei seiner Mönche dorthin. <strong>Die</strong> Vorrechte<br />

des Klosters verteidigte er energisch und führte deshalb mehrere<br />

Prozesse (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 386 f.) . Andererseits war er ein schlechter<br />

Wirtschafter. <strong>Die</strong> von ihm vorgefundenen beträchtlichen Geld- und<br />

Naturalienvorräte waren schon nach einem Jahr verbraucht und zwar<br />

wegen seiner Gutmütigkeit gegenüber den Armen und den Brüdern (D,<br />

Dep. Köln, Akten 109 BI. 97 a). Er hatte ständig Streitigkeiten im Kloster,<br />

die von seinem allzugroßen Vertrauen in Weltleute und dem ausgeprägten<br />

Mißtrauen gegenüber seinen Mönchen herrührten. Der Verfasser der Acta<br />

fand dazu die Formulierung, daß es zu seiner Zeit Krieg in der Welt und

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