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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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58 3. Historische Übersicht<br />

S.452, 459, 471 und 515). 1511 fand das Generalkapitel der Bursfelder<br />

Kongregation in <strong>Brauweiler</strong> statt (Eckertz, Chronicon, AnnHist VNdRh<br />

19 S. 257). In der letzten Lebenszeit des Abts kam es zu einem heftigen<br />

Streit mit Jülicher Untertanen wegen eines abteilichen Fischweihers, wobei<br />

es sogar Gewalttätigkeiten gab (ebd. S. 260). In <strong>Brauweiler</strong> wurden von<br />

unbekannter Seite zwei Brandstiftungen versucht, die jedoch keinen Schaden<br />

anrichteten (ebd. S. 249).<br />

Der Chronist widmet Abt Johann 1., der auf ihn offensichtlich einen<br />

starken Eindruck gemacht hat, eine ausführliche, persönlich gefarbte und<br />

durchaus positiv gehaltene Charakteristik (Eckertz, Chronicon, Ann-<br />

HistVNdRh 20 S. 248 f.; zu den Einzelheiten s. unten § 26). Aber er läßt<br />

andererseits auch durchblicken, daß die häufige Abwesenheit des Abts<br />

vornehmlich in Wirtschaftsangelegenheiten der Disziplin nicht förderlich<br />

war und Unruhen - der Chronist spricht sogar von rebelliones - im<br />

Konvent begünstigte, die der Prior allein trotz uneingeschränktem Rückhalt<br />

an seinem Oberen nicht immer beizulegen vermochte.<br />

Mit dem Tod des Abts Johann von der Wehe im Jahr 1515 ist die<br />

Konsolidierungsphase der Bursfelder Reform in <strong>Brauweiler</strong>, die sich infolge<br />

der Unzulänglichkeit des Abts Adam 11. so lange hingezogen hatte,<br />

endgültig abgeschlossen. Sein Nachfolger Johann von Lünen litt unter<br />

den Feindseligkeiten der Jülicher und des Junkers v. Stommel (Eckertz,<br />

Chronicon, AnnHist VNdRh 20 S. 252); er erlebte zu Beginn seiner Regierungszeit<br />

auch einige Unglücksfalle. So brannte am 29. Mai 1516 das Brauund<br />

Backhaus mit allen Getreidevorräten ab (ebd. S. 253). 1518 vernichtete<br />

ein verheerender Hagelschlag die Saaten zwischen <strong>Brauweiler</strong> und Kierdorf.<br />

Er wurde auf die Tatigkeit von Hexen zurückgeführt, von denen im<br />

Jahr darauf vier oder fünf zu Dansweiler verhaftet und später verbrannt<br />

wurden (ebd. S. 254 f.). Der Trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau<br />

erzwang 1525 durch die Beschlagnahme von Weinen eine größere Beisteuer<br />

des Klosters zu seinem Kampf gegen Franz von Sickingen (ebd. S. 255).<br />

Aber das Kloster hat sich auch unter Johann 11. gut entwickelt und dies<br />

setzte sich unter dem Nachfolger Hermann Lair von Bochum fort; im<br />

besonderen ist von Neigungen zur neuen Lehre Luthers nichts bekannt.<br />

Es kam wegen der Zollfreiheit des Klosters zu Streitigkeiten mit dem<br />

Trierer Erzbischof Johann von Metzenhausen und später auch mit seinem<br />

Nachfolger Johann von Isenburg wegen der Besteuerung der Moselbesitzungen<br />

<strong>Brauweiler</strong>s, wobei sich der Abt als energischer Verteidiger der<br />

Rechte seines Klosters erwies (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 304, 307 a). Er<br />

erlangte am 23. November 1547 ein Privileg Kaiser Karls V., durch das<br />

dem Kloster ein Wappen verliehen wurde (vgl. Kastner S. 22 ff.). Das<br />

Eingreifen Karls V. gegen Herzog Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg im

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