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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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120 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

durch das Nikolauspatrozinium und ist wohl von Anfang an gefeiert<br />

worden (ebd. S. 68 f.). Von den in <strong>Brauweiler</strong> begangenen Heiligenfesten<br />

sind in der Diözese Köln selten anzutreffen Papst Leo zum 19. April,<br />

Bischof Germanus zum 29. April, Bischof Athanasius zum 2. Mai, Bischof<br />

Godehard von Hildesheim zum 5. Mai und der Märtyrer Vitalis zum<br />

20. Juni (ebd. S.62f., 64f., 66f. und 76f.). Im Hinblick darauf, daß das<br />

Kloster kurz vor der Niederschrift dieses Kalenders von Mönchen aus<br />

Groß-St. Martin in Köln übernommen worden war, ist die Feststellung<br />

von Interesse, daß der <strong>Brauweiler</strong> Kalender erhebliche Unterschiede zu<br />

einem Kalendarium dieses Klosters aus dem frühen 14. Jahrhundert aufweist.<br />

Vor allem verfügt der Kalender des kölnischen Klosters über einen<br />

weit größeren Bestand an Namen, wie sich aus der tabellarischen Übersicht<br />

von Zilliken, Festkalender S. 36-127 ergibt (vgI. zu diesem Abschnitt<br />

auch Rosenthai, Martyrologium S. 265-276).<br />

§ 16. Wallfahrten, Prozessionen und Ablässe<br />

In der Frühzeit des Klosters waren durch die Verdienste des hI.<br />

Nikolaus zahlreiche Wunder geschehen; über eine Anzahl von ihnen wurde<br />

in einem kurz nach 1091 abgefaßten Nachtrag zu der Gründungsgeschichte<br />

berichtet, der auch in dem Liber s. Nicolai noch wiederholt wurde (Pabst,<br />

Geschichtsquellen S. 192 ff. = MGH SS 14 S. 144; PfA <strong>Brauweiler</strong>. Liber<br />

s. Nicolai BI. 41 ff.). Soweit Daten angegeben sind, handelte es sich uni<br />

Ereignisse aus dem Jahr 1084. Auch im Jahr 1156 ereigneten sich zahlreiche<br />

Wunder, doch werden darüber keine Einzelheiten berichtet (MGH SS 16<br />

S. 728). Noch zum Anfang des 13. Jahrhunderts erwähnt Caesarius von<br />

Heisterbach die Befreiung eines <strong>Die</strong>bs durch den hI. Nikolaus (Strange 8<br />

S.73). Auch zwei den Verdiensten des Gründerpaares zugeschriebene<br />

Wunder finden sich zum Schluß der Actus (Pabst, Geschichtsquellen,<br />

S. 191 f. = MGH SS 14 S. 143 f.; PfA <strong>Brauweiler</strong>, Liber s. Nicolai BI. 38).<br />

Von diesen Taten des Heiligen zeugten noch um die Mitte des<br />

16. Jahrhunderts eine Anzahl von Ketten und Fesseln, die von den Gläubigen<br />

zum Zeichen der Befreiung aus schwerer Not geschenkt und vor<br />

dem Bild des Heiligen aufgehängt worden waren. Eine größere Zahl von<br />

ihnen sei allerdings zusammen mit dargebrachten Untergewändern (camisie)<br />

und kreuzförmigen Stöcken in der Mitte des Obstgartens untergebracht<br />

worden, weil sie die Kirche mehr verunzierten als schmückten (PfA<br />

<strong>Brauweiler</strong>, Liber s. Nicolai BI. 50). Später sei es dann allmählich zu einer<br />

Gewohnheit geworden und schließlich festgesetzt worden, daß das Volk,<br />

das aus den umliegenden Städten, Orten sowie aus entfernteren Gegenden

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