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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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82 4. Verfassung<br />

nisten stark überaltert (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 306 a). Der Visitationsbericht<br />

von 1569 läßt vermuten, daß während der Amtszeit des Abts<br />

Hermann ein beträchtlicher Rückgang eingetreten war (Franzen, Visitationsprotokolle<br />

S.342). Genaue Zahlen gibt es erst wieder 1601, dann<br />

1624 und in der Folgezeit stets anläßlich der Abtswahlen. 1601 waren es<br />

25 Mönche mit Einschluß des damaligen Koadjutors Lieck, 1624 dagegen<br />

nur 15 und fünf Novizen (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 318 a, 331 a). 1649<br />

hatte sich ihre Zahl auf 22 erhöht, von denen jedoch sechs auswärts <strong>Die</strong>nst<br />

taten (ebd. BI. 348 a). Das war ein völlig unzureichender Stand; trotzdem<br />

hatte ein halbes Jahr zuvor Adam Adami gemeint, in <strong>Brauweiler</strong> seien<br />

genügend Mönche vorhanden, die man an die verschiedenen Klöster in<br />

den Diözesen Magdeburg, Halberstadt und Hildesheim abgeben könne<br />

(Volk, Adam Adami S. 123). Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges<br />

ist vielfach ein verstärkter Zustrom zu den Klöstern zu konstatieren. Auch<br />

<strong>Brauweiler</strong> hat davon etwas profitiert. 1668 waren es 28 Mönche einschließlich<br />

der vier Abwesenden (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 366). 1665 werden 30<br />

einschließlich der beiden Abwesenden genannt (ebd. BI. 378 a). 1668 waren<br />

neun Mönche auswärts tätig (EBA Köln, Mon 19 <strong>Brauweiler</strong> I 4 a). 1672<br />

wurde der höchste Stand während des 17. Jahrhunderts mit 32 Brüdern<br />

erreicht (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 385 a). Bis zum Ende der Regierungszeit<br />

des Abts Klingen im Jahr 1693 ging ihre Zahl leicht auf 30 zurück. Beim<br />

Tod seines Nachfolgers 1709 waren es 31 (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 388 a,<br />

392 b). Während des 18. Jahrhunderts lassen sich fast immer mehr als<br />

30 Mönche feststellen. <strong>Die</strong> Höhepunkte wurden 1722 bzw. 1756 mit 37<br />

und 36 erreicht (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 398 f., 420 a), wozu im letztgenannten<br />

Jahr noch zwei Novizen traten. 1731 und 1778 werden nur je<br />

31 Mönche genannt (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 403 und 448 f.), doch sind<br />

1778 noch ein Abwesender und ein Novize hinzuzurechnen. Dazwischen<br />

lag der Tiefpunkt des Jahres 1762 mit 25 Konventualen, von denen sieben<br />

wegen Alter und Krankheit nicht mehr einsatzfahig waren (Hegel,<br />

GeschErzbistum Köln 4 S. 196).<br />

Von den Zahlen der Verstorbenen ausgehend, die das Totenbuch bietet,<br />

dürfte auch ein Rückschluß auf die Konventsstärken im 16. Jahrhundert<br />

möglich sein. Im 17. Jahrhundert lag der aus den Angaben anläßlich der<br />

Abtswahlen zu ermittelnde Durchschnitt bei 27, was den uns bekannten<br />

etwas über 100 Verstorbenen recht genau entspricht, wenn man von einer<br />

Verweil dauer des Einzelnen von durchschnittlich 25 Jahren im Kloster<br />

ausgeht. <strong>Die</strong> Zahl der bekannten Todesfalle beläuft sich im 16. Jahrhundert<br />

auf rund 75, doch ist mit einer gewissen Dunkelziffer zu rechnen. Das<br />

entspräche einer Belegschaft von etwas mehr als 20 Leuten und käme somit

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