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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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138 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

und in dessen Auftrag, niedergeschrieben CMGH SS 15 S. 187 und 181).<br />

Doch der zeitliche Abstand erklärt nicht allein den geringen historischen<br />

Gehalt. Neben Nachrichten über die vornehme Herkunft und Verwandtschaft<br />

des Abts, neben wichtigen biographischen Angaben liefert der<br />

Verfasser vor allem das Bild eines heiligmäßigen Mannes, dem schon zu<br />

Lebzeiten Wunderheilungen gelangen und der nach seinem Tod Wunder<br />

wirkte. Aufgenommen ist ein Brief Wolfhelms über das Sakrament der<br />

Eucharistie, der sich gegen die Irrtümer Berengars richtet. Ein Bericht<br />

über den Streit um Klotten fehlt ebenfalls nicht, in dem jedoch zur<br />

Hauptsache nur die Auseinandersetzungen des Abts mit Erzbischof Hildolf<br />

behandelt werden. Der Stil ist schwülstig mit starkem Gebrauch von<br />

Reimprosa; für manche Wendungen hat Vergil die Vorlage geliefert. Eine<br />

handschriftliche Grundlage des 16. Jahrhunderts - die Edition in den<br />

MGH folgte einem Druck des Kölner Hagiographen Surius aus dem<br />

16. Jahrhundert - ist in der <strong>Brauweiler</strong> Chronik erhalten CD, Dep. Köln,<br />

Akten 109 BI. 49 b-73 b). <strong>Die</strong>se Fassung ist allerdings gegenüber der bei<br />

Surius - der aller Wahrscheinlichkeit nach eine andere Vorlage gehabt<br />

hat - gedruckten Version stark erweitert, stellenweise nachweislich erst<br />

von dem Chronisten.<br />

Wichtigste Quelle zur Geschichte des Klosters überhaupt ist jedoch<br />

die mit der Klostergründung beginnende Chronik, die in dem vorhergehenden<br />

Absatz schon erwähnt werden mußte, und ihre Fortsetzung in<br />

den Acta abbatum. <strong>Die</strong> Chronik ist nach Abbatiaten gegliedert und<br />

reicht bis in die Regierungszeit des Abts Johann von Lünen, aus der noch<br />

Ereignisse des Jahres 1525 berichtet werden CD, Dep. Köln, Akten 109,<br />

ediert von Eckertz, AnnHistVNdRh 17-20 mit einigen Auslassungen).<br />

Der Text der im PfA <strong>Brauweiler</strong> befindlichen, bisher unedierten Acta<br />

abbaturn stimmt damit bis 1525, abgesehen von geringfügigen Abweichungen,<br />

überein; die Acta setzen die Chronik mit einem Hinweis auf den<br />

Besuch Kaiser Karls V. im Jahre 1520 fort und sind bis 1778 geführt. <strong>Die</strong><br />

Chronik, die hier zuerst besprochen werden muß, berichtet zwar an<br />

manchen Stellen von den Ereignissen der großen politischen Geschichte,<br />

so von dem ersten Kreuzzug, dem Streit Kaiser Friedrichs I. mit Papst<br />

Alexander 111., wobei vor allem die Ereignisse von 1177 in Venedig<br />

geschildert werden, dem deutschen Thronstreit seit 1198, doch liegt ihr<br />

Hauptinteresse so sehr auf den das Kloster unmittelbar berührenden Geschehnissen,<br />

daß wir uns hier nur mit ihnen zu befassen brauchen.<br />

<strong>Die</strong> Chronik wurde von einem namentlich nicht bekannten Mönch<br />

kurz vor der Mitte des 16. Jahrhunderts geschrieben, der sich auf nicht<br />

erhaltene Acta monasterii et abbatum des 1515 verstorbenen Mönchs Bar-

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