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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 26. Äbte 219<br />

gister, die teilweise von auswärts geholt wurden, gefördert habe. Ein<br />

anderer Berichterstatter hebt hervor, der Abt habe sehr die Geselligkeit<br />

geliebt (D, Dep. Köln, Akten 109 BI. 98 b). Der Abt, der auch mehrmals<br />

bei Weihehandlungen assistierte (Torsy, Weihehandlungen S. 73 f.), starb<br />

am 5. Februar 1709. Seine letzte Ruhestätte fand er neben Abt Schögen<br />

vor dem Marienaltar (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 391 f.; D, <strong>Brauweiler</strong>, RuH<br />

3 BI. 107 b; Eckertz, Necrologium S. 192). Eine Beschreibung des Grabsteins<br />

bietet Clemen, Kunstdenkmäler 4,1 S. 52.<br />

Der Abt, der aus Feucht bei Jülich stammte, wurde 1640 geboren. Er<br />

trat 1661 in das Kloster ein, feierte seine erste Messe am 18. Dezember<br />

1666 und wurde 1668 nach Klotten entsandt, wo er auch am 21. April<br />

1679 bezeugt ist. Als dos hatte er 800 Reichstaler mitgebracht (DB Köln,<br />

Hs 118 BI. 196 b; PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 387 b; Torsy, Regularklerus 1<br />

S. 94 Nr. 117; LHA Koblenz I C 2775; D, <strong>Brauweiler</strong>, Akten 39m BI. 102;<br />

EBA Köln, Mon 19 <strong>Brauweiler</strong> I 4 d).<br />

Matthias I. Franken<br />

1709-t 1722<br />

Franken wurde am 22. Februar 1709 einstimmig gewählt, am 19. März<br />

vom Erzbischof bestätigt und am 7. April im Stift St. Ursula in Köln von<br />

dem Weihbischof Johann Werner Veider geweiht (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta<br />

BI. 392 b). Zum Anfang seiner Amtszeit hat er sich sehr um die bauliche<br />

Ausgestaltung des Klosters (vgI. oben § 3,1) und um den Kirchenschatz<br />

bemüht. Weiter ließ er eine Wasserleitung anlegen (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta<br />

BI. 393 b). Zur Aufnahme des Benediktinerseminars wurde der Klosterhof<br />

in Köln erweitert. Für die Klosterkirche wurde eine neue Orgel beschafft;<br />

auch mehrere abgebrannte Klosterhöfe wurden wieder aufgebaut (PfA<br />

<strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 393 b). Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dessen<br />

Verhalten er scharf tadelte (ebd. BI. 394 b), hielt er sich stets im Kloster<br />

auf, wenn es die Geschäfte nur irgend erlaubten. Er kümmerte sich selbst<br />

um die Disziplin, die unter Abt Klingen in Verfall geraten und noch nicht<br />

ganz wiederhergestellt worden war. Sechs Jahre lang wohnte er in der<br />

Priorswohnung und ging seinen Mönchen bei der Feier der Messe, beim<br />

nächtlichen und täglichen Chordienst in beispielhafter Weise voran. Wen<br />

er nicht mit Güte zur Regelbeobachtung veranlassen konnte, den zwang<br />

er dazu mit Schelten und Strafen. Das Dormitorium kontrollierte er häufig<br />

(PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 395 a). Er hielt den tüchtigen Kellner Boesten<br />

auch gegen den Widerspruch der Senioren im Amt, setzte 1720 den gerade<br />

vom Seminar zurückgekehrten Placidus Wilms als Prior ein und stützte

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