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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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66 3. Historische Übersicht<br />

wirklich zum Rücktritt veranlaßt werden (EBA Köln, Mon 19 <strong>Brauweiler</strong><br />

I 2; PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 378 b).<br />

Mit dem Amtsantritt des Abts von Richterich im Jahre 1693 kamen<br />

die inneren Streitereien offenbar zu einem raschen Ende. Zwar dauerte es<br />

etwa zwanzig Jahre, bis die Schulden restlos abgetragen waren; nach der<br />

Aussage des Chronisten hat sich noch der Abt Franken seit 1709 um die<br />

Wiederherstellung der Disziplin bemühen müssen (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta<br />

BI. 395 a). Aber die Geschichte des Klosters verlief von 1693 bis 1794 in<br />

ruhigen und geordneten Bahnen, die auch durch die Kriege der Zeit und<br />

andere Einwirkungen von außen nicht entscheidend gestört werden konnten.<br />

<strong>Die</strong> Äbte waren offenbar ohne Ausnahme ihren Aufgaben im geistlichen<br />

wie im wirtschaftlichen Bereich gewachsen. Der Abt von Richterich<br />

ließ zwar einen Mönch gegen den Widerspruch der besser orientierten<br />

Mitbrüder einkerkern (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 391 a), sein Nachfolger<br />

Franken ist der Opposition, die sich gegen den Kellner Boesten richtete,<br />

nicht gewichen, sondern behielt den hoch verdienten Mann in seinem Amt<br />

(PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 395 b). Es gab ebenfalls Widerspruch der Senioren,<br />

als der Abt im Jahre 1720 den jugendlichen Placidus Wilms, der<br />

gerade aus dem Benediktinerseminar zurückgekehrt war, zum Prior ernannte<br />

(ebd. BI. 396 a). Das aber waren Differenzen, die offenbar den<br />

Klosterfrieden nicht nachhaltig störten. Aus dem üblichen Rahmen herausfallende<br />

Ereignisse waren 1716 der Besuch des Kölner Erzbischofs<br />

Josef Clemens (ebd. BI. 393) und 1740 der mehrmonatige Aufenthalt des<br />

Kölner Nuntius Crivelli im Kloster (ebd. BI. 412). 1756 wurde eine Ge'-<br />

betsverbrüderung mit dem Zisterzienserkloster Altenberg abgeschlossen t).<br />

<strong>Die</strong> Hauptthemen der Chronik - Urkunden aus den letzten 100 Jahren<br />

des Klosters sind kaum noch erhalten - seit 1693 sind die Kriegsbelastungen,<br />

die manchmal recht lästigen Prozesse, die Baurnaßnahmen der<br />

Äbte und die Bildungsbestrebungen im Kloster, die an anderer Stelle (s.<br />

u. Kap. 6) behandelt werden sollen. Über die Kriegsereignisse, die das<br />

Kloster berührten, gibt die Chronik nur lückenhafte Auskünfte. Der<br />

Pfälzische Krieg wird nicht erwähnt. Zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs<br />

hielten sich zahlreiche französische Beamte und Offiziere im<br />

Kloster auf (ebd. BI. 391 b). Im Winter 1702/03 war es dann eine Schwadron<br />

Hannoveraner, die im Klosterbereich einquartiert war. Schäden habe<br />

es trotzdem kaum gegeben. Dann wird erst wieder von den Schäden<br />

berichtet, die die Franzosen zu Anfang des Siebenjährigen Krieges verursachten<br />

(vg1. dazu unten § 21,1), obwohl zwischenzeitlich Kriegswirren<br />

t) <strong>Germania</strong> <strong>Sacra</strong> NF 2: <strong>Die</strong> Cistercienserabtei Altenberg bearb. von H.<br />

MOSLER. 1965 S. 93.

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