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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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136 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

Endlich ist in den Generalkapitelsrezessen 1774 davon die Rede, daß das<br />

Seminar an der Kölner Universität wieder aufgerichtet werden sollte (Volk,<br />

Generalkapitels-Rezesse 3 S. 400).<br />

§ 20. Literarische Tä tig kei t<br />

<strong>Brauweiler</strong> besitzt über die Jahrhunderte hinweg eine verhältnismäßig<br />

reiche geschichtliche Literatur, die in niederrheinischen Benediktinerklöstern<br />

allenfalls zeitweilig in St. Pantaleon eine Parallele findet. Während<br />

aber in <strong>Brauweiler</strong> auch immer Geschichte des eigenen Klosters geschrieben<br />

wurde, hat sich dort das Interesse während des hohen Mittelalters<br />

vornehmlich auf die große Geschichte konzentriert. In unserem Kloster<br />

machen den Anfang die Annales Brunwilarenses, die mit der Klostergründung<br />

beginnen und bis zum Jahr 1179 fortgeführt wurden (gedruckt<br />

MGH SS 16 S. 725 bis 728 mit dem Vorwort auf S. 724). Ein<br />

kleiner Grundstock, der Notizen zu den Jahren zwischen 1000 und 1039<br />

enthält, stammt wohl aus einer Kölner Vorlage. <strong>Die</strong> Annales nennen,<br />

häufig in knapper stichwortartiger Form, neben wichtigen geschichtlichen<br />

Ereignissen die Ordinations- und Todesjahre der eigenen Äbte. Sie sind<br />

chronologisch zuverlässig; besonders anzuerkennen ist, daß Ereignisse, die<br />

ein schlechtes Licht auf das Kloster werfen könnten, wie etwa die 1095<br />

erfolgte Absetzung des Abts Adalbert und die Suspendierung des Abts<br />

Aemilius von 1148, nicht verschwiegen werden. <strong>Die</strong> Eintragungen sind<br />

nicht immer gleichzeitig, sondern an verschiedenen Stellen schubweise<br />

erfolgt.<br />

<strong>Die</strong> für die Anfangszeit des Klosters wichtigste Quelle, trotz der unten<br />

zu machenden Einschränkungen, die Brunwilarensium monasterii<br />

fun d a tor um ac t u s, die Taten der Klostergründer, ist aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach 1077 oder wenig später entstanden (s. dazu Müller-Mertens,<br />

Regnum Teutonicum S. 268 f. in Auseinandersetzung mit der älteren Literatur).<br />

Mit einem späteren Zusatz ihres Verfassers, der früher gelegentlich<br />

angenommen wurde, ist kaum zu rechnen. Im besonderen ist die These<br />

Oppermanns (RheinischeUrkstudien 1 S. 189 ff.), nach der die Actus erst<br />

im 12. Jahrhundert verfaßt worden sein sollen, abzulehnen. Von der Geschichte<br />

der Gründerfamilie, vor allem von den Vorfahren Ezzos, war<br />

dem Verfasser eingestandenermaßen nur wenig bekannt 1). Er hat deshalb<br />

mehr die Vorfahren Mathildes, die Ottonen, und die Geschichte des Reichs<br />

1) PABST, Geschichtsquellen S. 148; zu diesem Punkt s. auch PATZE, Adel und<br />

Stifterchronik S. 51.

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