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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 18. Klosterschule und Studium 131<br />

auf der Grundlage eines Werks von Contzen, womit wohl der Anfang des<br />

17. Jahrhunderts schriftstellerisch tätige Jesuit Adam Contzen gemeint sein<br />

dürfte (LThK 3. 21959 Sp. 52). Fischermann lehrte täglich zwei Stunden<br />

Dogmatik und Moral nach Widmann, der wohl mit Joseph Widmann<br />

gleichzusetzen ist, der Institutiones universae theologiae verfaßt hatte, die 1776<br />

in Augsburg erschienen waren. Von diesem Werk befinden sich noch heute<br />

einige Bände in dem Pfarrarchiv Sinthern (Rep. PfA Sinthern BibI. S. 84 f.<br />

Nr. 41-44). Das Prüfungs ergebnis Fischermanns wurde als optime, seine<br />

geistigen Fähigkeiten als maxima bezeichnet, während Spenrath beide Male<br />

nur ein mittelmäßig erhielt (D, Kurköln VII 397 BI. 28 b).<br />

Wenn Mönche des eigenen Klosters als Lektoren in anderen Gemeinschaften<br />

tätig waren, galt das offenbar als besonders rühmlich. <strong>Die</strong> einschlägige<br />

Liste der <strong>Brauweiler</strong> Mönche ist nicht gerade klein, obwohl<br />

Nachrichten dazu erst seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts vorliegen,<br />

die zudem gewiß nicht vollständig sind. Philipp Brewer hatte etwa zwei<br />

Jahre in St. Pantaleon gewirkt (Hilliger, Urbare S. Pantaleon S. 524, 527).<br />

<strong>Die</strong> Acta wissen, daß Martin Klingen in Erfurt unterrichtet hatte (PfA<br />

<strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 385 b). Matthias Franken war von 1685-1690 nach<br />

St. Martin in Trier, 1693 bis 1695 nach St. Matthias vor Trier abgeordnet<br />

(ebd. BI. 392). In der Abtszeit von Franken weilten Gallus Immendorf<br />

und Matthias Grein als Lektoren in Tholey bzw. in Saint-Trond. Später<br />

war Benedikt Mertens in gleicher Funktion in Kornelimünster beschäftigt<br />

(ebd. BI. 397 a). Während der Amtszeit des Abts Grein wirkten als Lektoren<br />

Theodor Lauterborn in St. Pantaleon, Amandus Herriger in Corvey und<br />

Arnold Kochs in Kornelimünster. Kochs war von dem Kölner Nuntius<br />

Spinola dorthin beordert worden (ebd. BI. 404 b f.); er wurde später von<br />

Jakob Losen abgelöst, kehrte aber im Oktober 1754 nach Kornelimünster<br />

zurück (ebd. BI. 417 f.). Dann liegen für mehr als drei Jahrzehnte keine<br />

einschlägigen Nachrichten mehr vor. In der letzten Zeit des Klosters<br />

weilten die Mönche Aemilius Fischermann und Adolf Kölges in Sieg burg<br />

(Wisplinghoff, GS NF 9: Siegburg S. 237; s. auch unten § 37).<br />

2. Studium<br />

In der Zeit bis 1467, als das Kloster vorwiegend von adligen Mönchen<br />

besetzt war, ist ein Universitätsstudium nur in einem Fall nachweisbar.<br />

Wie es sich in den ersten 150 Jahren nach der Reform damit verhielt, läßt<br />

sich nicht ermitteln. Erst seit dem 17. Jahrhundert sind nämlich die vollen<br />

Namen und die Herkunftsorte der Mönche so regelmäßig bekannt, daß<br />

sich die Durchsicht der vor allem in Frage kommenden Kölner Univer-

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