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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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146 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

Verfasser namhaft zu machen, zu gewagt. Auch da, wo dieser Autor<br />

Superlative beinahe im Übermaß verwendet, bleibt seine Darstellung kühl<br />

und distanziert. Geschrieben hat er in der zweiten Hälfte der Amtszeit des<br />

Abts Herriger, wobei einmal das Jahr 1768 genannt wird (PfA <strong>Brauweiler</strong>,<br />

Acta BI. 411 a).<br />

Der letzte klösterliche Geschichtsschreiber, der das Wirken des Abts<br />

Herriger schildert, hat wieder eine relativ umfangreiche Darstellung geliefert,<br />

wobei er für 22 Jahre 55 Seiten brauchte, während seine beiden<br />

Vorgänger mit 44 Seiten für drei Abtsviten und 34 Jahre auskamen. Dabei<br />

fehlt die politische Geschichte mit Ausnahme der Anfangsjahre des Siebenjährigen<br />

Krieges fast ganz. Er bezieht sich mehrmals auf Unterlagen<br />

des Kellners (gesta celierariae, Ausgabenbücher). Ob er das Archiv von<br />

persönlichem Augenschein her kannte und Zugang zu ihm hatte, ist nicht<br />

mit Sicherheit zu erschließen. Sein Interesse ist stark wirtschaftlich bestimmt;<br />

weiter erfahren die von der Abtei geführten Prozesse eine relativ<br />

ausführliche Schilderung. Doch auch der neue Bibliotheksbau wird geradezu<br />

begeistert beschrieben und eine Liste der von Abt Herriger erworbenen<br />

Bücher geboten. Der Abt wird ohne jede Einschränkung positiv<br />

bewertet; Kritik fehlt vollständig. Allerdings werden bei seiner Charakteristik<br />

nur konventionelle Floskeln verwendet. Der Verfasser hat auch<br />

einige ihm bemerkenswert erscheinende Aussprüche des Abts wörtlich<br />

wiedergegeben (so PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 422 a).<br />

<strong>Die</strong> kurze Kloster- und Abtsgeschichte D, Dep. Köln, Akten<br />

109 ist schon von Bader, Baugeschichte S. 14 beschrieben worden (v gl. '<br />

auch oben § 5). <strong>Die</strong> darin enthaltene bis 1709 reichende Klostergeschichte,<br />

nach Abbatiaten unterteilt, folgt anfangs weitgehend den Acta abbatum,<br />

nennt gelegentlich zusätzlich eine Jahreszahl und gewinnt von 1649 an ein<br />

gewisses eigenes Profil. Der unbekannte Verfasser, der einmal den Prior<br />

Jodocus Wolf als seinen Gewährsmann nennt, bewertet die Äbte etwas<br />

kritischer als die für die Abfassung der Acta verantwortlichen Mönche.<br />

Eine andere Hand hat die Namen der neuaufgenommenen Mönche seit<br />

Abt Mertzenhausen eingetragen (ebd. BI. 100 b-106 a). Recht wenig selbständig<br />

ist die bis 1651 reichende Klostergeschichte von Leonard Möres<br />

(DB Köln, Hs. 118; Bader, Baugeschichte S. 12 f.). Gleiches läßt sich von<br />

dem Bericht des Jodocus Wolf sagen, der zudem noch sehr knapp geraten<br />

ist (DB Köln, Hs 102; vgl. auch Bader, Baugeschichte S. 13 f.).<br />

An die Abfassung eines großangelegten Werks zur Geschichte der<br />

Abtei, das aus darstellenden Abschnitten und einer Quellensammlung<br />

bestehen sollte, hat sich der Mönch und spätere Bonner Professor der<br />

Geschichte Franz Cramer gemacht. Der erste Teil sollte nach der bei<br />

Würdtwein, Nova subsidia 5 S. 268-274 gedruckten Inhaltsübersicht eine

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