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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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130 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

weiler holte 1). Auch Abt Klingen förderte das Studium im Kloster. Gleiches<br />

wird von Abt Richterich berichtet, der wieder Lehrkräfte von außen<br />

heranzog. Ihre Namen werden jedoch nicht genannt (ebd. BI. 391 b).<br />

Seit 1690 war der spätere Abt Matthias Franken als Lektor in <strong>Brauweiler</strong><br />

tätig. Er wurde Prior, mußte jedoch 1698 zusätzlich wieder das<br />

Amt des Lektors übernehmen (ebd. BI. 392). Nachdem er Abt geworden<br />

war, entließ er den Gladbacher Mönch Gyro, der mehrere Jahre lang in<br />

<strong>Brauweiler</strong> als Novizenmeister und Lektor fungiert hatte. Franken half zu<br />

Beginn seiner Amtszeit selbst in der Schule aus, führte den Vorsitz bei<br />

Disputationen und erläuterte besondere Schwierigkeiten (ebd. BI. 396 b).<br />

Er, der sich ebenfalls nachdrücklich für das Seminar einsetzte, vertrat in<br />

zugespitzter Form die Meinung, das Kloster brauche keine neuen Stiftungen,<br />

sondern gebildete Mönche (ebd. BI. 396 b: monasterium sufficienter est<br />

fundatum; fundationibus non egemus, sed fundatis religiosis). Dagegen ist von<br />

einem Engagement seines Nachfolgers für die Schule oder das Seminar<br />

nichts zu lesen, worin möglicherweise eine Reaktion auf die Bemühungen<br />

Frankens zu sehen ist. Der seit 1731 amtierende Abt Grein war auf Grund<br />

seines Werdegangs wieder mehr für das Studium aufgeschlossen. Da der<br />

bisherige Lektor Beda Groten zum Prior avancierte, ernannte der neue<br />

Abt den Thomas Schmitz zum Novizenmeister und Lektor der Theologie,<br />

Gallus Immendorf zum Lektor der Philosophie (ebd. BI. 404). Dann setzen<br />

jedoch die Nachrichten über den Schulbetrieb im Kloster für einige Zeit<br />

aus. Bei seinem Amtsantritt 1756 bestimmte Abt Herriger den Lic. theoI.<br />

Anton Achen zum Lektor der Theologie, der am frühen Morgen Theo'-<br />

logie, nach dem Frühstück Kirchenrecht las. <strong>Die</strong> Mönche mußten sich im<br />

Disputieren üben und Thesen verteidigen (ebd. BI. 421 b). Von dem Mönch<br />

Bernhard Ahrem, der seit 1763 einige Jahre lang als Lektor der Theologie<br />

tätig war, ist bekannt, daß er die Theologia scholastica seines Mitbruders<br />

Thomas Schmitz als Grundlage seiner Vorlesungen benutzte (Rep. PfA<br />

Sinthern, BibI. S. 79 f. Nr. 24-29 mit entsprechenden Eintragungen). <strong>Die</strong><br />

Acta berichten dann nicht mehr über den Schul betrieb im Kloster, der<br />

jedoch ohne Frage weiterging. 1778 wird letztmals mit dem Lic. Franz<br />

Cramer, dem späteren Bonner Professor der Geschichte, in der klösterlichen<br />

Überlieferung ein Lektor genannt (StA Köln, Chron 201 BI. 434 f.),<br />

doch haben 1786 Anselm Spenrath und . Aemilius Fischermann diese Aufgabe<br />

versehen. Sie mußten sich damals einer Prüfung unterziehen, die für<br />

alle als Lektoren tätigen Ordensleute von Bonn aus· angeordnet worden<br />

war. Spenrath unterrichtete täglich zwei Stunden Metaphysik und Physik<br />

1) A. FRIEDHOFF, <strong>Die</strong> Stellung des Klosters Grafschaft zur Pfarrseelsorge<br />

(WestfZs 71, 2. 1913 S. 82).

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