28.02.2014 Aufrufe

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 26. Äbte 205<br />

Der Abt, dessen Mutter Gutta hieß, war Profeßmönch von Groß-St.<br />

Martin in Köln, hatte dort als Kellner, später als Pastor zu Flittard und<br />

als Beichtvater der Nonnen zu St. Agatha in Köln gewirkt (D, <strong>Brauweiler</strong>,<br />

RuH 3 BI. 127 b; Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 18 S. 154).<br />

Sein Siegel, spitzoval, etwa 6 x 4 cm, zeigt im oberen Feld einen<br />

sitzenden Bischof mit Bischofsstab und erhobener Hand, unten einen<br />

knienden Abt in Seitenansicht mit Abtsstab im Rundbogen, in den Zwikkeln<br />

je einen Wappenschild, belegt mit einem A. <strong>Die</strong> Umschrift ist stark<br />

verdrückt und beschädigt (D, <strong>Brauweiler</strong>, Urk. 11).<br />

Adam 11. von Münchrath<br />

1483-1496, t 1502<br />

Adam 11. wurde im Kompromißverfahren gewählt in Gegenwart des<br />

Abts <strong>Die</strong>trich von Werden sowie einiger erzbischöflicher Beauftragter. <strong>Die</strong><br />

Bestätigung nahmen im Auftrag des Erzbischofs Hermann IV. der Propst<br />

von St. Severin in Köln, Dr. iur. utr. Johann von Linz und der erzbischöfliche<br />

Sie gIer Ulrich Kreitviss vor. Er bemühte sich um die Aus-<br />

~chmückung der Kirche, ließ den Kreuzgang ausmalen und stattete das<br />

Sommerrefektorium mit neuen Fenstern aus. Er beschaffte auch ein umfangreiches<br />

Ablaßprivileg (Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 19<br />

S. 231 f.). In den letzten Jahren seiner Amtszeit lebte er in dauernden<br />

Streitigkeiten mit seinen Mönchen; mehrmals beschäftigte sich damit auch<br />

das Generalkapitel der Bursfelder Kongregation (Volk, Generalkapitels-<br />

Rezesse 1 S. 265 f., 273; s. dazu auch oben § 8), ohne daß es jedoch zu<br />

einer Einigung kam. Es heißt, daß er sogar an der römischen Kurie<br />

geheime Verhandlungen mit dem Ziel einer Resignation geführt habe, die<br />

ihm eine gute Pension einbringen sollte (Eckertz, Chronicon, AnnHist-<br />

VNdRh 19 S. 237). Schließlich veranlaßten ihn die Äbte von Groß-St.<br />

Martin, St. Pantaleon und Deutz, die zusammen mit dem kölnischen<br />

Offizial, dem SiegIer und Dr. Adam Kalbecker nach <strong>Brauweiler</strong> gekommen<br />

waren, zum Rücktritt. Er starb am 8. August 1502 und wurde unter dem<br />

bläulichen Stein vor dem Kreuzaltar beigesetzt (ebd. S. 238; D, <strong>Brauweiler</strong>,<br />

RuH 3 BI. 151 b).<br />

Adam war Profeßmönch des Wilhelmitenklosters zu Grevenbroich und<br />

amtierte sieben Jahre lang als Pastor der dortigen Pfarrkirche. Danach trat<br />

er in <strong>Brauweiler</strong> ein, wo er eine gewisse Zeit als Kellner tätig war. Später<br />

wurde ihm die geistliche Leitung des Machabäerklosters in Köln übertragen<br />

(Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 19 S. 230f.). Er stammte von<br />

einer kleinen Bauernstelle in der Nähe von Hülchrath (D, Dep. Köln,<br />

Urk.184).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!