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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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112 4. Verfassung<br />

wie sich beispielsweise aus den Rechnungen aus der Mitte des<br />

14. Jahrhunderts ergibt (D, <strong>Brauweiler</strong>, Akten 1/2).<br />

Das Verhältnis zu einem offenbar beträchtlichen Teil der Kölner Bürgerschaft<br />

ist durch die Einführung der Bursfelder Reform vorübergehend<br />

erheblich gestört worden. <strong>Die</strong> adligen Mönche hatten Schulden bei Kölner<br />

Bürgern, die nun fürchteten, das ausgeliehene Geld zu verlieren. Etwas<br />

später kam es zu einem schweren Zwischenfall, als die Schafe Kölner<br />

Metzger die Saaten in Freimersdorf verwüsteten und ihre Besitzer deshalb<br />

auf Veranlassung der dortigen Pächter inhaftiert wurden. Nach ihrer<br />

Freilassung legten sie in <strong>Brauweiler</strong> einen Brand; auf die Klage des Klosters<br />

ließ der Kölner Rat zwei der Übeltäter hinrichten (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 19 S.227). Immerhin haben schon vor 1472 November<br />

4 die Kölner Eheleute Hermann von <strong>Brauweiler</strong> und Drutgin eine Gedenkstiftung<br />

gemacht (Mitteil StA Köln 38 S. 175).<br />

Nachweislich ist im 13. und 14. Jahrhundert eine nicht ganz geringe<br />

Zahl von Kölner Bürgersöhnen in <strong>Brauweiler</strong> eingetreten. Dann aber gab<br />

es eine lange Pause. <strong>Die</strong> im Kloster weilenden Mönche der Bursfelder<br />

Reformrichtung haben sich seit 1467 ebenfalls gegen die Aufnahme von<br />

Kölner Bürgern gesperrt, wie es heißt, um nicht die Verwandtschaft ihrer<br />

Konventualen in so unmittelbarer Nähe zu haben. Das änderte sich erst<br />

gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Seitdem sind Kölner Bürgersöhne in<br />

großer Zahl in das Kloster eingetreten, die es in einigen Fällen dort sogar<br />

bis zur Abtswürde gebracht haben (vgl. dazu § 26, 38 und 9,3).<br />

§ 14. Siegel und Wappen<br />

Das älteste Klostersiegel ist an einer von Abt Bertolf ausgestellten<br />

Urkunde schon 1126 nachweisbar (Ewald, RheinSiegel 4 T. 19,3), also<br />

erheblich früher als etwa in Siegburg, wo das erste sichere Zeugnis 1191<br />

vorliegt (vgl. GS NF 9: Siegburg S. 103). Siegel ad causas sind seit 1264<br />

bezeugt. Wegen der geringen Zahl der vorhandenen Urkunden und damit<br />

auch der Siegel belege läßt sich die Zeit, in der die einzelnen unten<br />

aufgeführten Stempel gebraucht wurden, meist nur annähernd festlegen.<br />

1. Klostersiegel; rund; 5,8 cm Durchmesser; zeigt den hl. Nikolaus<br />

ohne Mitra, mit Pallium und Nimbus, der in der rechten Hand den<br />

Bischofsstab mit einwärts gedrehter Krümme, in der linken ein Buch hält.<br />

Das Siegel war mindestens bis 1183 in Benutzung. Umschrift:<br />

S(AN)C(TV)S NYCOLAVS ARCHIEP(ISCOPV)S. Abb.: Ewald,<br />

RheinSiegel 4 T. 19,3.

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