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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 16. Wallfahrten, Prozessionen und Ablässe 123<br />

wird vermerkt, daß das Bild Mariens den Schluß bildete. Darauf folgten<br />

einige gute Wachsfackeln aus der Kapelle und aus der Kirche, mehrere<br />

Bilder des hl. Kreuzes und zwei kleinere Fahnen. Dahinter ging in Zweierreihen<br />

der Konvent, danach zwei Kerzenträger und ein Mann mit dem<br />

Weihrauch, der auch ein Säckchen Kohlen mit sich führen sollte. Hinter<br />

einem Laternenträger schritten ein Diakon mit dem Arm des hl. Nikolaus<br />

und ein Subdiakon mit dem Arm des W. Martin. Der Abt trug das<br />

Sakrament bis zur ersten Station, deren Ort nicht angegeben ist, worauf<br />

ihn bis zur nächsten Station der mit Albe, Stola und Mantel (cappa)<br />

bekleidete Prior ablöste. Dann wurde das Sakrament zwei Priesterbrüdern<br />

übergeben, die keinen Mantel trugen, damit sie besser voranschreiten<br />

konnten. Auch der Priester, der an den Stationen Lesungen aus dem<br />

Johannesevangelium vornahm und mit dem Sakrament den Segen erteilte,<br />

trug einen Mantel. Der Abt hielt die letzte Station. Nach der Rückkehr<br />

in die Kirche folgte eine Prozession durch den Kreuzgang, a"n der jedoch<br />

die Frauen nicht mehr teilnahmen. Eine Messe am Kreuzaltar schloß sich<br />

an. Kreuze und Fahnen, Wachsfackeln sowie die Bilder der hll. Nikolaus,<br />

Laurentius und Sebastian sollten von Männern, die übrigen Bilder und<br />

Gerätschaften von Frauen getragen werden. Bei stürmischem Wetter<br />

konnte der Weg, der nicht genauer beschrieben wird, abgekürzt werden<br />

(PfA <strong>Brauweiler</strong>, Liber s. Nicolai BI. 142 f.). <strong>Die</strong> gleiche Quelle BI. 148 b<br />

enthält die während dieser Prozession zu sprechenden Gebete.<br />

Bei der Fronleichnamsprozession wurden die gleichen Bilder, Kreuze,<br />

Fahnen und Reliquien mitgeführt wie bei dem Umgang durch die Felder,<br />

doch gab es andere Regelungen für das Glockenläuten. Aber in diesem<br />

Fall sind einige Punkte des Weges angegeben, die man berührte. Zuerst<br />

ging es zu dem Kreuz auf dem Weg nach Kierdorf als erster Station, dann<br />

über den mufewech in Richtung Freimersdorf und von dort bis zum Weg<br />

nach Widdersdorf, wo sich die zweite Station befand. <strong>Die</strong> dritte Station<br />

auf dem Rückweg wurde an einem nicht genauer bezeichneten Kreuz und<br />

die vierte in der Klosterkirche gefeiert. Wenn der Abt sich dazu in der<br />

Lage fühlte, trug er selbst das Sakrament auf dem ganzen Weg, sonst der<br />

Prior. <strong>Die</strong> Messe fand am Hauptaltar statt. Bei schlechtem Wetter konnte<br />

die Prozession nur durch den Kreuzgang oder durch den Umgang um<br />

den klösterlichen Baumgarten führen (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Liber s. Nicolai<br />

BI. 143 f.).<br />

Eine weitere, allerdings nur kurze Prozession fand an dem Fest der hl.<br />

Lanze statt, das am zweiten Freitag nach Ostern begangen wurde. Bei<br />

dieser Gelegenheit wurden die hl. Lanze, der Arm des hl. Nikolaus, der<br />

Arm des hl. Martin und die übrigen Monstranzen durch den Kreuzgang<br />

umgeführt, wovon auch die Chronik berichtet (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Liber s.

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