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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 26. Äbte<br />

197<br />

Menfred<br />

1313-1321<br />

Menfred war Profeßmönch von St. Matthias bei Trier und wurde von<br />

einer Minderheit der Mönche gewählt, die die Bekanntschaft ihres Kandidaten<br />

wohl während eines Aufenthalts in St. Matthias gemacht hatten,<br />

wohin sie Abt Ludolf während einer Hungersnot geschickt hatte (Eckertz,<br />

Chronicon, AnnHistVNdRh 17 S. 181 f. und oben § 7; zur Wahl s. Sauerland,<br />

VatikRegg 1 Nr. 586). Der Kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg<br />

bestätigte ihn. Der Chronist berichtet weiter, der Abt habe wegen<br />

des Widerstands des größeren Teils der Mönche Befürchtungen um seine<br />

Sicherheit gehabt und sich deshalb nach Klotten, Mesenich, anderen<br />

Moselorten und endlich nach Trier zurückgezogen (Eckertz, Chronicon,<br />

AnnHistVNdRh 17 S. 186 f.; s. auch 18 S. 101, wonach er die päpstliche<br />

Genehmigung zum Rücktritt in St. Matthias zu Trier entgegen genommen<br />

habe), doch erscheint es fraglich, ob er <strong>Brauweiler</strong> überhaupt gesehen hat.<br />

Wenn ja, dann hat er sich dort nur kurzfristig aufgehalten, denn bereits<br />

die erste der schriftlichen Weisungen, die er dem zu seinen Anhängern<br />

zählenden Prior Gottfried von Merheim erteilte, stammt vom 10. Februar<br />

1314 (ebd. S. 187 f. = Kisky, Regg 4 Nr. 806, wo schon darauf hingewiesen<br />

wurde, daß das Datum des Schreibens nach dem Trierer Stil aufzulösen<br />

ist). Zu den weiteren Briefen des Abts s. Eckertz, Chronicon (Ann-<br />

HistVNdRh 17 S. 188 ff., 18 S. 95, 97, 99). Seinen Rücktritt erklärte er am<br />

6. Mai 1321 noch vor Abschluß des von seinem Mitbewerber angestrengten<br />

Prozesses in Avignon, vermutlich weil er die Aussichtslosigkeit seiner<br />

Kandidatur erkannt hatte. Erzbischof Heinrich II. nahm die Resignation<br />

zugunsten des Konvents im Kölner Kloster St. Pantaleon entgegen (ebd.<br />

18 S. 102). Menfred erhielt eine Pension von 100 Mark brabantisch und<br />

drei Fudern Wein im Jahr. Er starb an einem 21. Juli. Das Totenbuch von<br />

St. Matthias verzeichnet zwei Mönche des gleichen Namens zum 30. Juni<br />

und 15. Dezember, die kaum mit dem Abt identisch sein dürften (frdI.<br />

Mitteilung von P. Petrus Becker OSB; s. auch D, <strong>Brauweiler</strong>, RuH 3<br />

BI. 147). Sein Todesjahr und sein Begräbnisort sind nicht bekannt. Über<br />

seine Familienzugehörigkeit liegen keine Nachrichten vor. Er selbst bezeichnete<br />

einen Walram de Baclingen als seinen Neffen; an anderer Stelle<br />

wird er selbst als M . . de Beclingen bezeichnet (Eckertz, Chronicon, Ann-<br />

HistVNdRh 18 S. 95, 115). Möglicherweise ist dieser nicht zu deutende<br />

Familienname verschrie ben.

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