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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 26. Äbte<br />

215<br />

Nikolaus Schögen<br />

1660-t 1665<br />

Schögen wurde am 21. September 1660 in Gegenwart der Äbte von<br />

St. Pantaleon und Groß-St. Martin im Kompromißverfahren gewählt,<br />

wobei die Minderheit der Mehrheit beitrat. Zuvor hatte einer der Mönche<br />

das Bestehen einer Verschwörung behauptet (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta<br />

BI. 367 a). <strong>Die</strong> Bestätigung der Wahl erfolgte erst am 27. November 1660,<br />

bedingt durch eine längere Abwesenheit des Kölner Kurfürsten. Geweiht<br />

wurde er am 8. Dezember 1660; bei dieser Gelegenheit wurden ihm von<br />

den Kölner Bürgermeistern besondere Ehrungen erwiesen (MittelStA<br />

Köln 49 S. 45; PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 368 a). Zu Anfang seiner Amtszeit<br />

war er bei allen Gottesdiensten der Erste und Letzte, was den Eifer seiner<br />

Mönche beflügelte. Auch der Nachruf in den Acta hebt seine vorbildliche<br />

Haltung gegenüber den gottesdienstlichen Verpflichtungen seines Amts<br />

hervor. Er nahm an der 1662 in Köln gehaltenen Fastensynode teil (ebd.<br />

BI. 372). Seine wirtschaftlichen Fähigkeiten scheinen hervorragend gewesen<br />

zu sein, wie aus der schnellen Schuldentilgung zu schließen ist (s. dazu<br />

auch § 21). Während einer am 24. Februar 1665 begonnenen Visitation zur<br />

Festigung der etwas gelockerten Disziplin starb der als sanftmütig und<br />

gütig charakterisierte Abt (s. dazu oben § 8) an Asthma im 54. Lebensjahr<br />

in Gegenwart der Mönche Andreas Winckens und Conrad Wolf am<br />

28. Februar. Er wurde im Marienchor der Klosterkirche beigesetzt. Sein<br />

Todestag ist auch in Gladbach verzeichnet (D, <strong>Brauweiler</strong>, RuH 3 BI. 113 b;<br />

Eckertz, Necrologium S. 194; PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta, BI. 377 b). Eine Beschreibung<br />

seines Grabsteins flndet sich bei Clemen, Kunstdenkmäler 4,1<br />

S.51.<br />

Der Abt stammte aus Oberembt, wo er 1611 geboren worden war.<br />

1636 trat er in das Kloster ein und feierte seine erste Messe 1639 (DB<br />

Köln, Hs 118 BI. 193 b). Vor seiner Wahl war er fast 13 Jahre lang spindarius,<br />

als der er am 6. Februar 1649 und 1650 bezeugt ist, neun Jahre Prior -<br />

ein Zeugnis liegt zum 1. Februar 1655 vor -, fast ein Jahr Pastor in<br />

Widdersdorf und fast ein Jahr Prior in Siegburg, wohin er 1659 zur<br />

Durchsetzung der Bursfelder Gewohnheiten entsandt wurde. Mehr als drei<br />

Jahre hatte er in dem belgischen Kloster Saint-Hubert verbracht. Dort<br />

lernte er die römischen Zeremonien kennen, die er dann in seinem Kloster<br />

eingeführt haben soll (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 348, 367 b, 361; D, <strong>Brauweiler</strong>,<br />

Urk. 231; zum letzgenannten Punkt s. oben S. 119).

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