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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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6. BESITZ<br />

§ 21. Besitzentwicklung und wirtschaftliche Lage<br />

Der Besitz des Klosters war besonders in der Anfangszeit ziemlich<br />

weit gestreut, doch ging er nach Süden kaum über die Mosel, im Osten<br />

wenig über den Rhein und nach Westen und Norden nur vereinzelt über<br />

die heutigen Staatsgrenzen hinaus. <strong>Die</strong> erste nicht gerade üppig zu nennende<br />

Ausstattung im Umfang von etwas mehr als 90 Mansen Ackerland<br />

und 56 Joch Weinbergen erhielt es von dem Gründer; sie wurde urkundlich<br />

1028 bestätigt 1). Es waren Besitzungen, deren Nutzung wegen ihrer durchweg<br />

recht beträchtlichen Entfernung von der Zentrale gewiß nicht sonderlich<br />

rationell erfolgen konnte. Daneben hatte Erzbischof Pilgrim einen<br />

Besitz von fünf Mansen zu Altenrath beigesteuert. Kurz nach 1050, als<br />

das Aussterben der Gründerfamilie im Mannesstamm abzusehen war,<br />

wurde die Erstdotation durch das pfalzgräfliche Hofgut <strong>Brauweiler</strong> und<br />

durch weiteren Besitz in Klosternähe (s. zu den Einzelheiten unten § 25)<br />

erheblich vermehrt (vgl. dazu MGH D H. IH. Nr.272 = Wisplinghoff,<br />

RheinUB Nr. 90; weiter auch Bader, Baugeschichte S. 58 f.). Wie es scheint,<br />

haben zu dieser Gabe, die erst für eine ausreichende wirtschaftliche Grundlage<br />

sorgte, auch mehrere Kirchen gehört. Das große Weingut Klotten~<br />

Mittelpunkt der übrigen schon überwiesenen Moselbesitzungen, das die<br />

Königin Richeza von Polen in Aussicht gestellt hatte, wurde dem Kloster<br />

erst nach langen Streitigkeiten mit den Kölner Erzbischöfen Anno H. und<br />

Hildolf sowie dem Kölner Stift St. Mariengraden endgültig zugesprochen<br />

(Wisplinghoff, RheinUB Nr. 102 = Oediger, Regg 1 Nr. 1200; vgl. dazu<br />

auch Wisplinghoff, Untersuchungen S. 153 mit der älteren Literatur); das<br />

konkurrierende Stift mußte jedoch anderweitig aus Klosterbesitz entschädigt<br />

werden. Richeza konnte dem Kloster darüber hinaus die Gaben einer<br />

Anzahl von Geistlichen und Laien zuwenden (Wisplinghoff, Rhein UB<br />

Nr. 95). Besonders zu nennen ist weiter die Schenkung eines Ministerialen<br />

Frumoldus von 1094/95, die 107 Morgen Ackerland zu Gelsdorf umfaßte<br />

(ebd. Nr. 103). Kleinere Gaben vornehmlich von Laien gingen an das<br />

1) Vgl. WISPLINGHOFF, RheinUB Nr. 88 a, wo auch die Größe der einzelnen<br />

Güter zu Bilk, Rindern, Birten, Asselt, Küdinghoven, Bengen, Gelsdorf, Unkelbach,<br />

Remagen, Enkirch, Mesenich, Reil und Gangelt vermerkt ist; das dort<br />

ebenfalls genannte Klotten ist aber als spätere Interpolation auszuscheiden.

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