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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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164 6. Besitz<br />

17. Jahrhunderts noch kräftig erhöht werden konnten. Dem scheint zwar<br />

ein Pachtvertrag des Hofs zu <strong>Brauweiler</strong> aus dem Jahr 1598 zu widersprechen,<br />

der wohl weitgehend die gleichen Aufgaben fordert, wie sie<br />

1758 bezeugt sind, aber nur ungefahr 60% des Roggens (D, <strong>Brauweiler</strong>,<br />

Urk. 202). Zu diesem Kontrakt passen die Angaben der kurkölnischen<br />

Deskription von 1599, die zwar gerade diesen Hof nicht nennt, aber für<br />

die übrigen Höfe wesentlich geringere Erträge ausweist (D, Kurköln II<br />

5253 BI. 19 f.). Wahrscheinlich hat man dabei aber nur den durch die<br />

Kriegswirren bedingten Einnahmeverlusten Rechnung getragen. <strong>Die</strong> Freimersdorfer<br />

Höfe lieferten 1599 je 40 Malter Weizen, 40 Malter Roggen,<br />

15 Malter Gerste und 15 Malter Hafer, nach der Deskription von 1670 je<br />

50 Malter Roggen, 40 Malter Weizen, 22 Yz Malter Gerste und 22 Yz Malter<br />

Hafer (D, Kurköln II 1154 BI. 99 b), 1758 dagegen je 60 Malter Weizen,<br />

64 Malter Roggen, 25 Malter Gerste und 22 Malter Hafer.<br />

<strong>Die</strong> Rechnungen des 14. Jahrhunderts erlauben eine weitere Feststellung:<br />

nach 1340 ist der Anbau von Weizen in der <strong>Brauweiler</strong> Grundherrschaft,<br />

trotz der dort vorhandenen guten Böden, stark zurückgegangen.<br />

Wie lange das angedauert hat, ist nicht bekannt. <strong>Die</strong> Rechnung von 1530/<br />

31 führt aber wieder Weizeneinkünfte von 630 Maltern auf gegenüber 770<br />

Maltern Roggen (Wisplinghoff, Untersuchungen S. 185). Dann trat erneut<br />

ein Rückgang ein. 1758 sollten einkommen noch 416 Malter Weizen, dafür<br />

aber 1260 Malter Roggen.<br />

<strong>Die</strong> Größe der Höfe hat im Laufe der Zeit als Folge von Zusammenlegungen<br />

und Auf teilungen stark gewechselt. In Freimersdorf hat es allem<br />

Anschein nach anfangs neun Höfe gegeben, die in der Zeit zwischen 1332<br />

und 1349 erst zu fünf, dann zu vier Höfen zusammengelegt wurden. 1758<br />

waren alle vier Höfe fast gleich groß (jeweils um 317 kölnische Morgen),<br />

was pm 1349 noch nicht der Fall gewesen sein kann (Wisplinghoff,<br />

Untersuchungen S. 145). Aus dem Vieh- und Hospitalshof, die beide in<br />

<strong>Brauweiler</strong> gelegen haben dürften, wurde vor dem 16. Jahrhundert ein<br />

Hof gemacht. Er hatte 1599 nicht weniger als 452 kölnische Morgen Land,<br />

doch wurden von ihm schon im gleichen Jahr 30 Morgen zu eigenem<br />

Gebrauch der Mönche abgetrennt (D, <strong>Brauweiler</strong>, Urk. 202). 1758 -ist der<br />

Hof mit 395 Morgen verzeichnet. Eine berichtigte französische Vermessung<br />

schrieb ihm 113 Hektar zu (D, Roerdep. 3230 BI. 102). Um 1625<br />

brannte der Rather Hof nach einem Blitzschlag ab. Beim Wiederaufbau<br />

nutzte man die Gelegenheit, um aus ihm zwei Höfe zu machen, die 1758<br />

mit 261 und 265 Morgen aufgeführt sind (PfA <strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 333;<br />

D, <strong>Brauweiler</strong>, Akten 12). Nur bei dem Hof Sinthern, der 1758 mit 289<br />

Morgen erscheint (D, <strong>Brauweiler</strong>, Akten 12), scheint es keine Veränderungen<br />

gegeben zu haben.

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