28.02.2014 Aufrufe

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 9. Ämter und Konvent 81<br />

len, die in der späteren Zeit fehlen. Nur noch selten begegnet ein Mönch<br />

von der Mosel; ein Mönch aus dem saarländischen St. Wendel war 1497<br />

mit einer ganzen Gruppe aus Groß-St. Martin gekommen. Bis ins<br />

17. Jahrhundert hinein war immer der eine oder andere Niederländer im<br />

Konvent vertreten, aus Deventer, Maastricht, Roermond, Venlo, Arnhem<br />

und Utrecht. Westfalen sind nur noch mit wenigen, aber meist prominenten<br />

Leuten nachweisbar. Seiner landschaftlichen Herkunft nach war der Konvent<br />

nach der Reform geschlossener als vorher.<br />

Hier muß allerdings noch ein Nachtrag gemacht werden. Anläßlich<br />

der Wahl des aus Köln stammenden Abts Andreas Münster erwähnt der<br />

Chronist, der Abt sei der erste Kölner im (Reform)konvent gewesen (PfA<br />

<strong>Brauweiler</strong>, Acta BI. 313 b). Bis zu seiner Aufnahme habe eine interne<br />

Vereinbarung bestanden, wonach der Nachwuchs nur aus entfernteren<br />

Gegenden genommen werden sollte, um den Kontakt der Konventualen<br />

mit ihrer Verwandtschaft zu erschweren. Das ist wohl nur teilweise richtig.<br />

Unter den 14 im Jahr 1492 namentlich genannten Mönchen befinden sich<br />

drei mit der Bezeichnung de Colonia (EBA Köln, Urk. vorläufige Nr. 162).<br />

Doch dann läßt sich seit etwa 1500 wirklich für längere Zeit kein Kölner<br />

im Konvent ermitteln. Allerdings wird der Wert dieser Feststellung dadurch<br />

beeinträchtigt, daß nicht von allen Mönchen die Herkunft bekannt<br />

ist. Doch spätestens seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts haben Kölner<br />

Bürger immer einen nicht geringen Teil des Konvents gebildet; auch einige<br />

Äbte stammten dorther.<br />

Angaben zur zahlenmäßigen Stärke des Konvents aus dem Ende des<br />

15. und dem 16. Jahrhundert sind selten. <strong>Die</strong> sieben Mönche, die 1467 aus<br />

Groß-St. Martin gekommen waren, bildeten einen Kern, an den sich die<br />

alten Mönche und zahlreiche Neuzugänge angliedern sollten. Doch die<br />

alten Mönche blieben nicht und Neuzugänge hat es zunächst wohl auch<br />

nicht in dem erwarteten Maß gegeben, zum einen wegen der wirtschaftlich<br />

angespannten Lage, zum anderen wegen der inneren Streitigkeiten in den<br />

letzten Jahren Abt Adams H. Wohl sind am 27. November 1492 neben<br />

dem Abt 14 Mönche bezeugt (EBA Köln, Urk. vorläufige Nr. 162), doch<br />

1497 mußte Groß-St. Martin noch einmal sieben Brüder nach <strong>Brauweiler</strong><br />

entsenden (Eckertz, Chronicon, AnnHistVNdRh 19 S.239). Damit war<br />

der personelle Engpaß überwunden. Wenige Jahre später konnte man eine<br />

Gruppe von sechs Mönchen zur Reform des Klosters Grafschaft entsenden<br />

(ebd. S. 254f.). 1515 werden außer dem Abt 23 Mönche aufgeführt, obwohl<br />

einige Monate zuvor eine Seuche mehrere Opfer gefordert hatte (D, Dep.<br />

Köln, Urk. 194). In der Anfangszeit des Abts Hermann Lair um 1532<br />

waren 28 Konventualen vorhanden, nachdem man auch einige Kleriker<br />

aufgenommen hatte, doch war der Konvent nach der Aussage des Chro-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!