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Die Benediktinerabtei Brauweiler - Germania Sacra

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§ 21. Besitzentwicklung und wirtschaftliche Lage 149<br />

Armenhaus des Klosters, die in einer von Erzbischof Hermann III. von<br />

Köln besiegelten Zusammenstellung aus dem Jahr 1099 aufgeführt sind<br />

(ebd. Nr. 105).1117 erwarb die Abtei tauschweise von Erzbischof Friedrich<br />

1. von Köln den großen Hof Wies dorf (Knipping, Regg 2 Nr. 183). Es<br />

kann jedoch nicht zweifelhaft sein, daß der weitaus größte und wertvollste<br />

Teil des Klosterguts aus dem pfalzgräflichen Vermögen stammte.<br />

Es sind hier auch die recht zahlreichen kleineren Legate zu erwähnen,<br />

die meist urkundlich nicht bezeugt sind, aber im Totenbuch erscheinen.<br />

Zeitlich lassen sich die meisten nicht oder nur annähernd festlegen; nur<br />

zu einem geringen Teil dürften sie aus der Anfangszeit des Klosters<br />

stammen. Häufig ist nur der Vorname des Schenkers genannt. Aber wir<br />

finden unter ihnen auch einen Grafen Johann von Moers (D, <strong>Brauweiler</strong>,<br />

RuH 3 BI. 124 b zum 29. April) und eine Gräfin Adelheid von Kleve (D,<br />

<strong>Brauweiler</strong>, RuH 3 BI. 109 b), mehrere Angehörige von Kölner Stiftskirchen<br />

und nicht zuletzt Kölner Bürger. <strong>Die</strong> größte Gabe machte eine Bela,<br />

die einen Hof und 40 Morgen Land zu Aussem schenkte (D, <strong>Brauweiler</strong>,<br />

RuH 3 BI. 104 b). Erwähnt sei noch die vermutlich recht frühe Schenkung<br />

eines Sibert, der 15 Morgen Land zum Bau der Laurentiuskapelle überwies<br />

(D, <strong>Brauweiler</strong>, RuH 3 BI. 175 a). Sonst handelt es sich um kleinere<br />

Parzellen Land, um Geldbeträge, nicht selten mit genauer Zweckbestimmung,<br />

bis zu 400 Goldgulden und bis zu 1200 Taler, die von einem<br />

Ehepaar aus Deutz herrührten (D, <strong>Brauweiler</strong>, RuH 3 BI. 124 b, 143 a).<br />

Nicht selten bestanden die Gaben aus Korn- und Weinrenten. Insgesamt<br />

sind etwas mehr als 70 Schenkungen dieser Art verzeichnet, doch sind<br />

offenbar nicht alle aufgenommen worden. Erwähnt wird nämlich nur eine<br />

Hausschenkung zu Köln (D, RuH 3 BI. 150 a), während tatsächlich im<br />

12. Jahrhundert dem Kloster mehrere Häuser in Köln übereignet wurden<br />

(Hoeniger, Schreinsurkunden 1 S. 147 Nr.2, S. 164 Nr. 2).<br />

Obwohl <strong>Brauweiler</strong> im Vergleich zu anderen Klöstern der Erzdiözese<br />

Köln, vor allem zu Werden und Siegburg, nur recht mittelmäßig begütert<br />

war, reichten die Einnahmen offenbar dazu, den zahlenmäßig starken<br />

Konvent zu unterhalten und die Kosten für die umfangreiche Bautätigkeit<br />

aufzubringen (vgI. dazu auch oben § 3,1 und 9,3). Demnach war die<br />

wirtschaftliche Lage des Klosters bis gegen Ende des 12. Jahrhunderts<br />

durchaus zufriedenstellend. Dagegen spricht auch nicht, daß das Kloster<br />

im Lauf des 12. Jahrhunderts eine Anzahl von Häusern in Köln verkaufte<br />

(vgI. Hoeniger, Schreinsurkunden 1 S.221 Nr. 10, S.224 Nr. 11, S.230<br />

Nr. 5, 6; ebd. 2, 1 S. 58 Nr. 8). Es dürfte sich dabei, wie es in anderen<br />

Fällen ausdrücklich bezeugt ist, um Vermächtnisse Kölner Bürger gehandelt<br />

haben (Hoeniger, Schreins urkunden 2, 1 S. 147 Nr.2 und S. 164<br />

Nr. 2), mit deren Verwaltung man sich wohl nicht belasten wollte. Auch

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